Erfolglose Investorensuche

Spectral Audio Möbel stellt Betrieb ein

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von René Jaun und yzu

Das auf Audio- und TV-Möbel spezialisierte Unternehmen Spectral ist insolvent. Schwierige Marktbedingungen und die erfolglose Investorensuche besiegelten das Schicksal der deutschen Firma. Die Mitarbeitenden der Schweizer Niederlassung sind auf Stellensuche.

(Source: Hitchster / flickr.com)
(Source: Hitchster / flickr.com)

Spectral Audio Möbel ist am Ende. Das Unternehmen, welches im nahe Stuttgart (DE) massgeschneiderte Möbel für Audio- und TV-Geräte herstellte, befindet sich per 1. August 2024 im Insolvenzverfahren, wie Schweiz-Chef Francesco Casciato in einer E-Mail an die Kundschaft mitteilt.

Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, einen Investor zu finden, der den Geschäftsbetrieb fortsetzen könne.

Gegründet wurde Spectral Audio im Jahr 1994, wie auf der Website zu erfahren ist. Die Mission bestand darin, "die digitale Welt in ein attraktives Wohnumfeld zu integrieren".

Hoffnung bis Ende Juli

Ein Zusammenkommen mehrerer Umstände hätten zum Ende von Spectral geführt, konkretisiert Casciato auf Nachfrage. Sowohl der Markt für Consumer Electronics als auch jener für Möbel entwickelten sich aktuell eher rückläufig. Steigende Energiekosten sowie gesetzlich verschärfte Liquiditätsanforderungen in Deutschland erhöhten den Druck weiter.

Bereits im Mai 2024 meldete Spectral Vorinsolvenz an. "Während drei Monaten übernahm der Staat die Lohnzahlungen der gesamten Belegschaft, während der Betrieb normal weiterlief", erklärt Casciato. Spectral habe in dieser Zeit die Suche nach Investoren intensiviert.

Hoffnung bestand bis zum Schluss. "Es gab einen Interessenten, ein internationales Unternehmen", so Casciato. "Die genannten Auflagen hätten wir erfüllen können. Doch Ende Juli zog sich der Interessent überraschend zurück – für Spectral war das der Gnadenstoss."

Offen für Neues

In der Kundeninformation schreibt Spectral, ein kleiner Teil der Belegschaft werde sich noch um die Abwicklung der restlichen Aufträge kümmern, um einen geordneten Abschluss der laufenden Geschäfte zu gewährleisten.

Spectral Audio hat insgesamt 85 Mitarbeitende, die meisten von ihnen in Deutschland. Das Schweizer Team besteht aus Francesco Casciato (Country Manager), seinem Bruder (Export-Manager) und einem freien Mitarbeitenden.

Noch ist nicht klar, was Casciato als Nächstes anpackt: "Ich bin auf Stellensuche und offen für Neues", sagt er und gibt sich optimistisch: "Aus dem Kreis unserer Händler erhielt ich schon einige Feedbacks zu spannenden Möglichkeiten."

 

Im Schweizer Markt für Consumer Electronics ist eine Sättigung spürbar. Dies, nachdem die Nachfrage nach technischen Konsumgütern in den letzten drei Jahren hoch war, wie GfK im Marktmonitor zum 1. Halbjahr 2024 schreibt. Mehr dazu lesen Sie hier.

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