US-Kartellaufsicht lässt nicht locker

FTC kritisiert Preiserhöhung von Xbox Game Pass

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von Sara Meier und tme

Microsofts Übernahme von Activision Blizzard ist der US-amerikanischen Federal Trade Commission FTC ein Dorn im Auge. Die Kartellaufsicht aus den USA kritisiert die vor kurzem durchgeführte Preiserhöhung des Xbox Game Pass sowie die Streichung von 1900 Stellen beim gekauften Entwicklerstudio.

(Source: Alex Escu / unsplash.com)
(Source: Alex Escu / unsplash.com)

Die Federal Trade Commission FTC aus den USA will die Causa Microsoft und Activision Blizzard weiterhin nicht zu den Akten legen. Nachdem die Kartellaufsichtsbehörde ein Verfahren gegen die bisher grösste Übernahme der Videospielbranche verlor, legte die FTC ein Berufungsverfahren ein. Dieses läuft derzeit noch und die Behörde sammelt fleissig Argumente für eine Rückgängigmachung der Fusion. 

Einen weiteren Grund gegen die Fusion sieht die FTC nach der Entlassung von 1900 Activision-Blizzard-Angestellten nun auch in der neuesten Preiserhöhung beim Xbox Game Pass. Gerade die Portemonnaies von Konsolenspielerinnen und -Spielern leidet laut der FTC besonders, wie "PCGames.de" schreibt. 

FTC berechnet Preisanstieg von rund 81 Prozent

Für den nun nicht mehr existierenden Console Game Pass zahlten Nutzende 10,99 US-Dollar. Dieser ist aber nicht mehr verfügbar, weshalb User jetzt gezwungen sind, das Game-Pass-Abo für 20 US-Dollar zu kaufen, was laut FTC-Berechnungen einem Preisanstieg von rund 81 Prozent entspricht. Zwar gibt es neu den Game Pass Standard für 14,99 US-Dollar, doch dieser bietet weniger als der von Microsoft begrabene Console Game Pass und ist trotzdem rund 36 Prozent teurer. 

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"Call of Duty", eine der erfolgreichsten Spieleserien, ist nur eine der Knacknüsse beim Übernahmestreit. (Source: Activision)

Die FTC schreibt in einem Statement: "Microsofts Preiserhöhungen und Produktverschlechterungen, in Verbindung mit Microsofts verringerten Investitionen in Produktion und Produktqualität durch Entlassungen von Mitarbeitenden, sind die Kennzeichen eines Unternehmens, das nach der Fusion Marktmacht ausübt."

Microsoft weist Vorwürfe zurück

Microsoft veröffentlichte daraufhin ein eigenes Statement, das "The Verge"-Journalist Tom Warren auf X (ehemals Twitter) teilt. In diesem sprechen Microsofts Anwälte von "irreführenden" Darstellungen der Fakten seitens der FTC.

Sie betonen zudem, dass es sich beim Game Pass Standard nicht um eine "abgespeckte Version" handelt, da der Game Pass Standard für Xbox-Konsolen zusätzlich den Zugang zu Multiplayer-Funktionen beinhaltet. Zudem machen die Anwälte erneut auf den Deal mit Sony aufmerksam, durch den Activisions "Call of Duty"-Spiele weitere zehn Jahre nach der Übernahme auch auf der Playstation erscheinen. 

 

Entlassungswellen wie jene bei Microsoft prognostizierten Insider übrigens bereits Anfang 2024 für die Gaming-Branche. Wieso es in der Branche für Arbeitnehmende eher düster aussieht, lesen Sie hier

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