Best of Swiss Web Winner Talk

Wie goldwürdige Webprojekte entstehen

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von Yannick Züllig und msc

Am Winner Talk im Nachgang zur Award Night von Best of Swiss Web haben zwei Gewinnerteams verraten, wie sie ihre Projekte angepackt haben. Zur Diskussion standen die Lehren aus der Umsetzung – und Rezepte für erfolgreiche Einreichungen. 

Der Winner Talk fand in der Räumlichkeiten von Dentsu in Zürich statt. (Source: zVg)
Der Winner Talk fand in der Räumlichkeiten von Dentsu in Zürich statt. (Source: zVg)

Wie setzt man ein Webprojekt erfolgreich um? Wie gehen Projektverantwortliche mit Widerständen um? Und worauf sollten sich Kandidierende für die kommende Ausgabe der Preisverleihung gefasst machen? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es am diesjährigen Winner Talk zu den Best of Swiss Web Awards.

Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten von Dentsu Switzerland in Zürich statt und sollte auch dieses Jahr wieder als Werkstattgespräch dienen, bei denen die Gewinnerprojekte die Gelegenheit erhalten, einen vertieften Einblick in die Entstehungsgeschichte ihrer Projekte zu geben und Fragen des Publikums zu beantworten. Man wolle "zeigen, was man an der Award Night nicht sieht", erklärte Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienste beim Wirtschaftsverband Swico, zur Eröffnung.

Wenn das Matterhorn in Arosa steht

Das erste Inputreferat lieferte das Team hinter dem Projekt "Arosa Tourismus - Arosa macht Träume wahr". Das Projekt gewann Gold in der Kategorie "Brand Experience", Silber in der Kategorie "Marketing" und den Titel "Master of Swiss Web". Im Rahmen der Winter-Werbekampagne von Arosa Tourismus hatten interessierte Personen die Gelegenheit, ihren persönlichen "Bergtraum" zu erstellen - mithilfe einer von Arosa Tourismus konfigurierten KI.

Marco Demont, Partner und Co-Founder, Yoveo. (Source: Netzmedien)

"Wir wollten der breiten Bevölkerung zeigen, was KI kann", sagte Marco Demont, Partner bei der Agentur Yoveo, welche die Kampagne für Arosa umsetze. Die fehlende Erfahrung der Bevölkerung im Umgang mit Bild-KIs sei jedoch auch eine Herausforderung gewesen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, habe man im Laufe der Kampagne auch Erklärvideos erstellt, die zeigen, wie die KI zu nutzen sei. 

Auch das Projektteam musste zunächst lernen, wie mit man mit dem KI-Modell umgeht, wie Demont ausführte. Die Bergträume wurden mithilfe von Stable Diffusion generiert, allerdings setzte man auf eine Reihe von Einschränkungen und Anpassungen vorgenommen. So konnten mit dem Arosa-Generator keine fotorealistischen Bilder erstellt werden, auch Bilder, die andere Gemeinden zeigten, waren nicht möglich.

Marion Schmitz, stellvertretende Direktorin, Arosa Tourismus. (Source: Netzmedien)

"Wir mussten kein einziges Bild löschen", erklärte Marion Schmitz, stellvertretende Tourismusdirektorin von Arosa. Entsprechend habe sich die Vorarbeit gelohnt. Bilder vom Matterhorn, Donald Trump oder Jesus in Arosa habe man in der Kampagne behalten, da auch diese die Realität der Bevölkerung aufzeigen.

Ausführliche Interviews mit dem Auftraggeber und Auftragnehmer des Master of Swiss Web 2024 lesen Sie hier (Marion Schmitz, Arosa Toruismus) und hier (Andreas Herren und Marco Demont, Yoveo).

Gamification als Digitalisierungstreiber

Das zweite Gewinnerprojekt, das sich im Winner Talk vorstellte, war "ParcelCity". Das Projekt des Logistikunternehmens und der Webagentur Fiberjungle gewann Gold in der Kategorie "Innovation" und Silber in der Kategorie "Technology". 

ParcelCity ist ein Serious Game, das Schülerinnen und Schülern den Disponenten-Beruf näherbringen sollte. Wie die meisten Berufe sehen sich Disponentinnen und Disponenten mit der Digitalisierung konfrontiert, erklärte Franciska Tschanz, Projektleiterin Tourenplanung, KI und Algorithmus bei Planzer. Statt sich vor allem um die Routenplanung zu kümmern, komme es bei der modernen Dispo mehr auf sozial Skills und Entscheidungsfähigkeit an. Das spiegle sich auch im Spiel wider.

Özlem Altas CEO/Art Director und Pascal Stoop, CEO/Technical Director bei Fiberjungle. (Source: Netzmedien)

"Wir mussten erstmal lernen, wie ein Disponent überhaupt arbeitet", sagte Pascal Stoop, CEO und Technical Director bei Fiberjungle. Erst dann sei man in der Lage gewesen, das Berufsbild adäquat zu gamifizieren und zu entscheiden, welche Aspekte im Spiel vorkommen sollen und welche nicht. Hierbei sei man auf einen engen Austausch mit dem Projektpartner angewiesen gewesen.

Jérôme Kunz, Business Intelligence Project Manager und Franciska Tschanz, Projektleiterin Tourenplanung, KI und Algorithmus bei Planzer (Source: Netzmedien)

Mit dem Game wolle man nicht nur junge Leute ansprechen, die sich für eine Laufbahn in der Disposition interessieren, "ParcelCity" soll auch beim Recruiting-Prozess von Planzer wie auch bei Mitarbeiterschulungen zum Einsatz kommen. Daher musste das Spiel einen gewissen Grad an Realismus aufweisen. Das sei auch gelungen, meint Jérôme Kunz, BI-Project Manager bei Planzer, der auch schon als Disponent beim Unternehmen tätig war: "Ab dem dritten Spieltag kommt man schon ein wenig ins Schwitzen."

Noch ist ParcelCity nicht öffentlich zugänglich. Auf die Frage aus dem Publikum, ab wann dies der Fall sein werde, gab es von Projektverantwortlichen keine Antwort.

Im Anschluss an die Veranstaltung gabs Häppchen und Networking. (Source: Netzmedien)

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Besucher des Winner Talks noch die Möglichkeit, sich beim Apéro mit Projektverantwortlichen individuell auszutauschen und zu networken. 

Webcode
F3AHdJ95

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