Schweiz macht lieber Serienmarathon als Sport
Schweizerinnen und Schweizer schauen gemäss einer Umfrage zur Abonutzung von Comparis und Marketagent.com lieber Serien, als sich sportlich zu betätigen. Auch Zeitschriftenabos verlieren an Beliebtheit. Am wichtigsten ist den Befragten bei Abos ein flexibles Kündigungsmodell.
Schweizerinnen und Schweizer liegen gerne auf der faulen Haut. Darauf lassen zumindest die Ergebnisse einer neuen Comparis-Umfrage schliessen. So seien Streaming-Abos fast doppelt so beliebt wie Sport-Abos, schreibt Comparis in einer Mitteilung. Ein Sportabo besässen nur 33,5 Prozent der Haushalte, wohingegen fast zwei Drittel der Schweizer Haushalte über ein Abo zum Streamen von Filmen oder Serien wie Netflix oder Amazon Prime verfügten.
Insbesondere bei unter 30-Jährigen sowie Familien mit Kindern dominieren sowohl Streaming- als auch Sport-Abos. "Streaming-Abos gehören für immer mehr Leute zum digitalen Lifestyle zwingend dazu, während man sich auch ohne teures Abo sportlich betätigen kann", sagt Cornelia Eck, Geschäftsführerin von Marketagent.com Schweiz.
Die laut eigenen Angaben repräsentative Befragung, die das Online-Vergleichsportal zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent.com Schweiz durchgeführt hat, zeigt zudem eine fast flächendeckende Verbreitung von Handy und Internet: Über 96 Prozent der Schweizer Haushalte hätten ein entsprechendes Abo. Selbst bei den Befragten im Pensionsalter haben 92,9 Prozent ein Handyabo.
Zeitschriftenabos hingegen haben einen zunehmend schwereren Stand, was Comparis auf die Beliebtheit von Video-Plattformen wie Tiktok zurückführt. Beim Lesematerial spielt es keine Rolle, ob es analog oder digital daherkommt: Beide Kategorien seien fast gleich hoch im Kurs (28,8 Prozent gegenüber 31,5 Prozent). Das Fernsehen sei hingegen noch immer populär und zähle 80,2 Prozent Abonnenten.
Unkomplizierte Kündigung ist am wichtigsten
Comparis und Marketagent.com fragten auch nach den Bedürfnissen in Bezug auf Abonnemente. Demnach sei den Befragten eine unkomplizierte Kündigung am wichtigsten (92,3 Prozent). Dazu erklärt Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick: "So schnell wie ein Abo heute digital abgeschlossen ist, sollte es auch wieder gekündigt werden können. Netflix hat die Kündigung auf Ende des laufenden Monats populär gemacht, andere Anbieter sind nachgezogen. Die Hemmschwelle, ein Abo abzuschliessen, sinkt, wenn man es auch einfach wieder los wird."
Knapp die Hälfte der Befragten würde sich laut Comparis mehr Abos wünschen. Am grössten ist die Nachfrage nach Angeboten im Handy-/Mobile-Bereich, gefolgt vom öffentlichen Verkehr und Internet.
"Der Telecom-Markt ist träge, echte Neuerungen gibt es selten, was den Wunsch nach mehr Dynamik beim Abo-Angebot verständlich macht. Ähnlich verhält es sich beim öffentlichen Verkehr. Geänderte Mobilitätsbedürfnisse nach der Pandemie steigern den Wunsch nach neuen ÖV-Abos. Dem Wunsch sind die Mobilitätsanbieter wie z. B. die SBB aber noch nicht wirklich nachgekommen. Das flexible Guthaben-Abo Halbtax Plus blieb bisher eine erfreuliche Ausnahme", lässt sich Frick zitieren.
Was bei Abokündigungen zu beachten ist, können Sie hier nachlesen.