Die Video-on-Demand-Nachfrage stagniert in der Schweiz
Das Bundesamt für Statistik präsentiert die Ergebnisse der Video-on-Demand-Statistik 2022. Trotz steigendem Angebot stagniert in der Schweiz die Nachfrage nach VoD. Am beliebtesten sind nach wie vor Hollywood-Filme.
Die Ergebnisse der Video-on-Demand-Statistik (SVoD) des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen auf, dass VoD-Anbieter das Filmangebot zwar erweitert haben, die Nachfrage nach VoD in der Schweiz jedoch stagniere.
Angebot nimmt zu
Im Jahr 2022 seien in der Schweiz über 37’200 VoD-Filme angeboten worden, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Gemäss dem BFS boten die VoD-Plattformen über 26’300 Filme zum Kauf, knapp 28’200 zur Miete und 19’400 Filme auf Abonnements- und Streamingdiensten an. Dementsprechend sei das Kaufangebot gegenüber 2021 um vier Prozent angestiegen, das Mietangebot um zwei Prozent. Sogar mehr als verdoppelt habe sich seit 2019 das Angebot von Abonnements- und Streamingdiensten. Das Angebot sei also bei allen VoD-Arten deutlich gewachsen, schlussfolgert das BFS.
Nachfrage stagniert
Jedoch sei die Nutzung von VoD gegenüber 2021 je nach Angebots-Typ (also Abo- und Streamingdienst, Miete oder Kauf) nahezu unverändert geblieben. Beispielsweise habe das Abrufvolumen auf Abonnements- und Streamingdiensten 2022 nur um zwei Prozent zugenommen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 sei die VoD-Nachfrage auf Abonnements- und Streamingdiensten um 19 Prozent gewachsen, in den zwei Jahren zuvor sogar um mehr als 50 Prozent.
Die Nachfrage nach VoD stagniert trotz steigendem Angebot. 2022 habe das Abrufvolumen von VoD-Inhalten auf Streamingdiensten nur zwei Prozent zugenommen. (Source: Bundesamt für Statistik)
Ein ähnliches Bild zeige sich laut BFS bei den zur Miete angebotenen Filmen. Auch dort verzeichnet die Statistik im Vergleich zu 2021 nur einen leichten Anstieg von Filmausleihen. Hingegen würde sich der Abwärtstrend von VoD-Käufen fortsetzen.
US-Amerikanische Filme am beliebtesten
Auf VoD-Plattformen waren 2022 nach wie vor US-amerikanische Filme am beliebtesten. Ihr Nutzungsanteil belief sich gemäss den Ergebnissen des BFS auf bis zu 79 Prozent, je nach VoD-Typ. Mit 41 Prozent des Gesamtangebots hätten amerikanische Produktionen zudem den grössten Anteil auf den Plattformen ausgemacht. Knapp dahinter positionierten sich europäische Produktionen, mit einem Anteil von 39 Prozent. Schweizer Filme hätten dabei weniger als drei Prozent des Angebots ausgemacht und generierten nur knapp ein Prozent der Abrufe.
Hohe Nutzung von Animationsfilmen
Wie das BFS ausserdem erwähnt, wurden Animationsfilme überproportional oft abgerufen. Sie generierten 2022 14 Prozent der Filmkäufe, 12 Prozent der Filmmieten und 11 Prozent der Abrufe auf Abonnements- und Streamingdiensten, obwohl sie nur vier Prozent des gesamten Angebots ausmachten. Bei Dokumentarfilmen sei der Sachverhalt umgekehrt. Sie hätten acht bis zehn Prozent des Angebots ausgemacht, erreichten aber nur ein bis vier Prozent der Nutzung.
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