Die Schweiz ist Kaufkraft-Champion der DACH-Region
In der DACH-Region hat die Schweiz die höchste Kaufkraft. Allerdings zeigen sich starke kantonale Unterschiede. Während Personen im Kanton Zug ein hohes Ausgabenpotenzial haben, liegt die Pro-Kopf-Kaufkraft im Jura 13 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt.
Die Schweiz ist das Land mit der höchsten Kaufkraft innerhalb der DACH-Region. Die hiesige Bevölkerung weist 2023 eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 49'592 Euro (umgerechnet 49'132 Franken) auf. Laut Marktforscher GfK liegt der Wert in Österreich bei 26'671 Euro, während die deutsche Bevölkerung eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 26'271 Euro hat.
Rechnet man die komplette Kaufkraft pro Land aus, ergeben sich für die Schweiz mit mehr als 8,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern 433,3 Milliarden Euro. Die 9 Millionen in Österreich wohnhaften Personen kommen auf einen Wert von 239,5 Milliarden Euro. In Deutschland leben rund 83,2 Millionen Menschen. Sie haben gemeinsam eine Kaufkraft von 2'186,7 Milliarden Euro.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Kaufkraft in Österreich mit 5,3 Prozent am stärksten. "Dieses Kaufkraftplus wird aber bei den Bürgern in allen drei Ländern nicht wirklich ankommen, sondern den steigenden Verbraucherpreisen zum Opfer fallen", sagt Tim Weber, GfK-Experte im Bereich Geomarketing.
Kaufkraft ist in Zug am höchsten, im Jura am geringsten
Es gibt aber nicht nur zwischen den DACH-Ländern Unterschiede. Das Nettoeinkommen der Bevölkerung unterscheidet sich laut GfK landesintern je nach Region stark. In den Kantonen Zug, Schwyz und Nidwalden leben Menschen mit "besonders hohem Ausgabenpotenzial". In Zug beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft dieses Jahr 79'207 Euro. Im Kanton Schwyz liegt der Betrag bei 71'352 Euro und in Nidwalden bei 60'826 Euro. Laut GfK steht der Bevölkerung in diesen Kantonen damit fast 60 Prozent mehr Geld für Ausgaben zur Verfügung als dem Schweizer Durchschnitt.
"Insgesamt weisen acht der 26 Schweizer Kantone eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf, während in mehr als zwei Dritteln der Kantone das Ausgabepotenzial unterdurchschnittlich ist", heisst es. Im Kanton Jura ist die Pro-Kopf-Kaufkraft mit 42'928 Euro am geringsten. Damit befindet sich der Kanton 13 Prozent unter dem landesweiten Durchschnitt.
Verglichen mit 2022 gab es dieses Jahr einige Veränderungen. Appenzell Innerrhoden schob sich um zwei Ränge nach vorne auf Platz 6 und auch Genf verbesserte sich um einen Rang und belegt dieses Jahr den 8. Platz. Der Kanton Basel-Landschaft rutschte hingegen einen Platz nach hinten auf Rang 7, während Basel-Stadt sich um zwei Ränge verschlechterte und nun auf dem 9. Platz liegt.
So wird die Kaufkraft gemessen
Um die Kaufkraft zu bestimmen, misst GfK das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung - inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten -, das für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung steht. Ob die Bevölkerung durch eine Steigerung auch ein höheres frei verfügbares Einkommen hat, hängt laut dem Marktforscher aber davon ab, wie sich die Verbraucherpreise dieses Jahr entwickeln werden.
Der hiesige Onlinehandel erlebte indes einen Dämpfer. 2022 war das Geschäft übers Internet erstmals rückläufig. Dieses Jahr soll es aber wieder aufwärtsgehen. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.