Schweizer ICT-Branche verliert etwas an Optimismus
Mit 114,74 Punkten verliert der Swico ICT Index im zweiten Quartal 2023 5,6 Punkte zum ersten Quartal. Steigende Inflation und tiefere Investitionsbereitschaft dämpfen den Optimismus. Aufgehellt hat sich die Stimmung in den Segmenten Imaging/Printing/Finishing und Consumer Electronics.
Die Schweizer ICT-Branche bleibt grösstenteils optimistisch. Der vom Branchenverband Swico errechnete ICT Index beträgt im 2. Quartal 2023 114,74 Punkte und liegt damit 5,6 Punkte tiefer als im 1.Quartal respektive fast 10 Punkte unter dem Wert vom Vorjahr.
Der aktuelle Wert liege weiterhin deutlich im Wachstumsbereich, merkt Swico an. Allerdings hinterliessen die geopolitische Situation und wirtschaftliche Lage in allen Segmenten ihre Spuren. Namentlich sei die Branche mit der steigenden Inflation stark gefordert. Die Gewinnung von Neukunden beziehungsweise Projekten stehe weit oben auf der Prioritätenliste. Zudem sorge die tiefere Investitionsbereitschaft der Kundinnen und Kunden für Verunsicherung. Laut Swico bemühen sich alle Segmente weiterhin um die Rekrutierung und Haltung von ICT-Fachkräften.
Der Swico ICT Index ist im ersten Quartal 2023 um 5,6 Punkte auf 114,74 Punkte gesunken. (Source: Swico)
Etwas genauer aufgeschlüsselt, versprüht das Segment Software mit 126,8 Punkten (Minus 0,6 im Vergleich zum letzten Quartal) den meisten Optimismus. Dahinter folgt das Segment IT-Services mit 122,2 Punkten und einem Plus von 7,4 Punkten. Das Segment IT-Technology mit 114,7 Punkten verliert 0,3 Punkte; und das Schlusslich, wenn auch nach wie vor im Wachstumsbereich, bildet das Segment Consulting mit 108,8 Punkten (Minus 10,6 Punkte).
Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche kommentiert: "Auch wenn die Wirtschaftslage unsicher ist, sind sich Unternehmen bewusst, dass sich Investitionen in die Digitalisierung langfristig lohnen. Sie arbeiten weiterhin an neuartigen Technologien für die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle und Produkte."
Judith Bellaice, Geschäftsführerin Swico. (Source: zVg)
Stimmungs-Boost für CE und IPF
Im Segment Consumer Electronics (CE) verzeichnet Swico ein Plus von 13,3 Punkten. Damit erreicht CE 83,4 Punkte und macht die im letzten Quartal verloreren fast 10 Punkte wieder wett. Da aber der Wert nach wie vor deutlich unter 100 liegt, spricht der Swico zu Recht von einer "pessimistischen Stimmung", die sich breit mache, auch wenn die Branche einen "grossen Schritt in Richtung Wachstumsgrenze" genommen habe. Konkret prognostizierten die Anbietenden ein unrentableres Wachstum. Sowohl beim Auftragseingang, dem Umsatz sowie der Bruttomarge erwarte man deutliche Rückgänge.
Das Segment Consumer Electronics befindet sich trotz deutlichem Plus im Bereich der Degeneration, alle übrigen sind leicht im Wachstumsbereich. (Source: Swico)
Besser sieht es für das Segment Imaging/Printing/Finishing (IPF) aus. Das Plus, welches der Swico für dieses Segment errechnet, beträgt ganze 15,9 Punkte. Damit erreicht IPF 104,3 Punkte., was wiederum auf ein Quartal des Wachstums hindeutet. Konkret antizipieren Anbieterinnen und Anbieter mehr Umsatz und eine höhere Bruttomarge. Die Branche sei auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage positiv gestimmt und rechne mit einem leichten konjunkturellen Aufschwung, schreibt der Swico.
Gleichwohl bekommen auch IPF und CE die steigende Inflation zu spüren. Ausserdem erschweren Preiserhöhungen und die zurückhaltende Konsumentenstimmung die Umsatzsteigerung. Während sich CE zudem mit der Kundenakquise und dem Ankurbeln der Nachfrage herumschlage, kämpfe IPF mit den Folgen von Restrukturierungen im Marktsegment (Marktkonsolidierung), fügt der Swico an.
Einen Schwachen Start ins Jahr 2023 hat das Schweizer ICT-Reseller-Geschäft hingelegt. Zögerliches Kaufverhalten und technologische Entwicklungen bremsen den Markt. Die Preise sind jedoch weiterhin stabil. Dies ist dem ICT-Reseller-Index zu entnehmen, über den Sie hier mehr lesen können.