Gordon Moore

Mitgründer von Intel stirbt im Alter von 94 Jahren

Uhr
von René Jaun und yzu

Gordon Moore ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Gemeinsam mit Robert Noyce hatte er 1968 Intel gegründet. Der Halbleiter-Pionier ist Namensgeber von "Moore's Law", einer Voraussage über die regelmässige Verdoppelung der Anzahl Transistoren pro Chip. Seine im Jahr 2000 lancierte Stiftung setzt sich unter anderem für Umweltschutz ein.

(Source: Science History Institute, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30732670)
(Source: Science History Institute, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30732670)

Gordon Moore, Mitgründer des Tech-Konzerns Intel, ist tot. Er verstarb am 24. März 2023 im Alter von 94 Jahren, friedlich und im Beisein seiner Familie, wie Intel mitteilt.

Moore gilt als Halbleiter-Pionier. So war er unter anderem am Unternehmen Fairchild Semiconductor beteiligt, welches die ersten Siliziumtransistoren der Welt kommerziell produzierte. Im Jahr 1965, während seiner Zeit bei Fairchild Semiconductor, prognostizierte Moore, dass sich die Anzahl der Transistoren in einem integrierten Schaltkreis jedes Jahr verdoppeln würde, während sich die Gesamtkosten für dieselbe Rechenleistungen halbieren. 10 Jahre später wiederholte er die Aussage, vergrösserte aber den Zeitraum zur Verdoppelung der Transistoren auf zwei Jahre.

Die Prognose erwies sich als richtig und wurde seither als "Moore's Law" (Moore'sches Gesetz) bekannt. Tatsächlich sei die Idee, dass die Chiptechnologie exponentiell wächst und die Elektronik immer schneller, kleiner und billiger wird, zur treibenden Kraft der Halbleiterindustrie geworden und habe den Weg für den allgegenwärtigen Einsatz von Chips in Millionen von Alltagsprodukten geebnet, fasst Intel zusammen. Durch die immer kleiner werdenden Strukturen Moores Gesetz an physikalische Grenzen. Allerdings vermeldete diesbezüglich der Chiphersteller TSMC einen neuen Durchbruch, wie Sie hier lesen können.

Gemeinsam mit Robert Noyce gründete Moore im Jahr 1968 ein Unternehmen namens NM Electronics, aus dem später die Integrated Electronics Corporation – oder eben Intel – wurde. Zunächst besetzte er dort die Rolle des Executive Vice President. Ab 1975 amtete er als President, ab 1979 als CEO. 1987 übernahm Andrew Grove das Amt des CEO, während Moore weiterhin den Verwaltungsrat leitete. 2006 trat er aus dem Gremium zurück.

Intels aktueller Verwaltungsratsvorsitzender Frank Yeary würdigt Moore mit den Worten: "Gordon war ein brillanter Wissenschaftler und einer der führenden Unternehmer und Wirtschaftsführer Amerikas. Es ist unmöglich, sich die Welt, in der wir heute leben und in der die Computertechnik so wichtig für unser Leben ist, ohne die Beiträge von Gordon Moore vorzustellen. Er wird immer eine Inspiration für unsere Intel-Familie sein und sein Denken ist der Kern unserer Innovationskultur."

Zusammen mit seiner Frau Betty Betty gründete Gordon im Jahr 2000 die Gordon and Betty Moore Foundation, die sich für wohltätige Zwecke einsetzt. Seit ihrer Gründung habe die Stiftung mehr als 5,1 Milliarden US-Dollar gespendet, heisst es in der Mitteilung. Moores philanthropische Schwerpunkte waren die Themen Umweltschutz, Wissenschaft und Verbesserung der Patientenversorgung.

Dazu sagt Harvey Fineberg, Präsident der Stiftung: "Diejenigen von uns, die Gordon kennengelernt und mit ihm zusammengearbeitet haben, werden für immer von seiner Weisheit, Bescheidenheit und Grosszügigkeit inspiriert sein. Obwohl er nie danach strebte, ein bekannter Name zu sein, haben Gordons Vision und sein Lebenswerk die phänomenalen Innovationen und technologischen Entwicklungen ermöglicht, die unser tägliches Leben prägen. Doch diese historischen Errungenschaften sind nur ein Teil seines Vermächtnisses. Seine und Bettys Grosszügigkeit als Philanthropen werden die Welt für kommende Generationen prägen."

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