Hands-on

Oppo Find N2 Flip: Die Konkurrenz schläft nicht

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Mit dem Find N2 Flip steigt Oppo in den internationalen Markt für faltbare Telefone ein. Im selbst gesuchten Direktvergleich mit Samsung schneidet das Find N2 Flip durchaus gut ab, doch nicht in allen Kategorien.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

Das Find N2 Flip ist das erste faltbare Gerät von Oppo, welches auch auf den internationalen und schweizerischen Markt kommt. Im Vorfeld des Releases vergleicht Oppo sein Gerät besonders direkt mit dem Galaxy Z Flip 4 von Samsung. Der Direktvergleich zeigt, dass Oppo zwar in gewissen Kategorien die Nase vorne hat, aber nicht überall.

Auf den ersten Blick am auffälligsten ist das Aussendisplay des N2 Flip. Dieses ist, anders als bei Samsung, vertikal ausgerichtet und um einiges breiter. Dadurch entstehen zwar mehr Interaktions - und Gestaltungsmöglichkeiten, jedoch bleibt die tatsächliche Funktion des Displays stark eingeschränkt. Mehr als einen Timer setzen oder einen Anruf annehmen kann man auch mit dem N2 Flip nicht. Auf eine Whatsapp-Benachrichtigung kann man nur mit kurzen prägenerierten Nachrichten antworten und nicht direkt eine Antwort tippen. Dazu muss man das Gerät wieder aufklappen.

Ein weiterer möglicher Störfaktor ist, dass man, je nach Handgrösse und Griffart, oft zumindest einen Finger auf dem Aussendisplay hat, welches sich deutlich vom restlichen Gehäuse abhebt. 

Das Aussendisplay bietet jedoch auch Vorteile, etwa beim Fotos schiessen. Mit dem N2 Flip lässt sich auch zugeklappt Fotografieren und zwar mit der besseren Hauptkamera. Da das Aussendisplay dasselbe Format hat wie der eigentliche Telefonbildschirm, sieht man im Preview-Modus bereits das ganze Bild.

Ein Wassertropf hält alles zusammen

Ist das N2 Flip dann mal aufgeflipt, fällt die Faltlinie nicht auf - zumindest nicht auf den ersten Blick. Im richtigen Winkel und im richtigen Licht ist sie zwar nach wie vor erkennbar, aber deutlich schwächer als bei der Konkurrenz. 

Viel wichtiger im alltäglichen Gebrauch ist jedoch nicht der visuelle, sondern der sensorische Aspekt. Fährt man über das Display eines Galaxy Flips, spürt man die Vertiefung der Faltlinie deutlich. Gerade, wer oft und lange scrollt, kann das als unangenehm empfinden. Beim Gerät von Oppo ist dieser Knick kaum mehr zu spüren, ausser man drückt fest auf das Display ein. 

Das Find N2 Flip (rechts) schliesst sich komplett, während im Galaxy Z Flip 4 eine Lücke bleibt (Source: Netzmedien)

Allerdings scheint der "Waterdrop-Hinge", mit welchem Oppo die Faltlinie praktisch zum Verschwinden gebracht hat, Einfluss auf die Stabilität des Geräts zu haben. Gerade wenn das Handy nicht vollständig auf- oder zugeklappt ist, hält das Scharnier nicht so richtig. In der Hand fühlt sich das N2 Flip weniger robust an und die beiden Handy-Hälften können teilweise unabhängig voneinander bewegt werden.

Eine Kamera wie in einem Flagschiff

Punkten kann das N2 Flip wiederum beim Akku. Dieser ist nominell zwar grösser als der von Samsung, was jedoch im Alltag nicht sonderlich auffällt, da auch das Z Flip 4 meist mit einer Ladung durch den Tag kommt. Allerdings lädt das N2 Flip deutlich schneller auf, als sein Konkurrent, gerade wenn das mitgelieferte Ladegerät gebraucht wird.

Das Find N2 Flip erfasst auch kleine Details (Source: Netzmedien)

Auch klar zu erkennen ist der Unterschied bei den Kameras. Die Anzahl der Linsen ist zwar dieselbe, jedoch hat das N2 Flip mit seiner 50-Megapixel-Hautkamera mit integriertem Sony-Hasselblad-IMX-890-Sensor deutlich mehr zu bieten. Auch die Frontkamera kommt mit mehr Megapixeln daher und sorgt für qualitativ hochwertigere Selfies als das Galaxy-Produkt.

Weniger Auswahl bietet Oppo jedoch bei den Farben. Das N2 Flip gibt’s in Schwarz (Astral Black) und Pink (Moonlit Purple). Auch wer gerne viel Speicherplatz hat wird bei Oppo nicht fündig. Das N2 Flip gibt’s nur in der 256GB-Variante (Samsung 256/512GB). Dafür ist das chinesische Gerät günstiger, das N2 Flip gibt es ab 999 Franken.

Fazit

Das Oppo Find N2 Flip eliminiert einige Makel, die bisherige Falthandys hatten, gerade wenn es um die Faltmarke im Bildschirm geht. Auch mit der Kamera auf Flagship-Niveau macht Oppo einen Schritt in eine gute Richtung.

Immer noch fraglich ist, ob ein horizontal faltbares Handy tatsächlich einen Mehrwert ausserhalb der reduzierten Grösse bietet. Das Aussendisplay kommt nicht über die Usability einer Smartwatch hinaus und der "Waterdrop Hinge" kann einen sehr wackeligen Eindruck machen.

Wer jedoch schon an den Samsung-Klapphandys interessiert war, den aber das kleine Aussendisplay, doe deutliche Faltmarke und die schwache Kamera vom Kauf abhielt, der dürfte von Oppo eher überzeugt werden. Auch das Preisschild macht das N2 Flip zur attraktiveren Einsteigervariante.

Mehr zu den technischen Spezifikationen des N2 Flip, sowie einen Bewegtbild-Eindruck des Geräts finden Sie hier.

Das Hands-on zum Galaxy Z Flip 4 lesen Sie hier.

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