Schweizer Onlineshops versenden häufiger gratis
Die Kundschaft muss bei Schweizer Onlineshops weniger ausgeben, um vom Gratisversand zu profitieren. Ausserdem hat die Retourfrist zugenommen und mehr Händler bieten Next-Day-Delivery an.
Die 30 grössten Onlinehändler in der Schweiz haben 2022 den durchschnittlichen Einkaufswert gesenkt, ab dem sie ihre Pakete kostenlos versenden. Ausserdem haben sie im Vergleich zum Vorjahr die Retourenfrist verlängert, wie das Beratungsunternehmen Carpathia in einer Analyse der Versand- und Lieferkonditionen der 30 grössten Schweizer Onlineshops feststellt.
Demnach betrug der Schwellenwert für einen Gratisversand im Vorjahr noch durchschnittlich 85.81 Franken. Im aktuellen Jahr liegt der Wert noch bei 68.30 Franken. Das ist der tiefste Wert seit 2018. Die Retourenfrist stieg im Gegenzug auf seinen Höchstwert seit 2018 - von 34 Tagen im Vorjahr auf 36 Tage in 2022.
Hingegen ist das Verhältnis von Onlinehändlern, die immer gratis versenden, und denen, die immer Versandgebühren erheben, gleich geblieben. Zwar gebe es Shops, die neuerdings Versandgebühren verlangten, aber auch solche, die diese Gebühren neu übernähmen.
Mehr Lieferungen am Folgetag, weniger Pick-up
Bei 30 Prozent der untersuchten Onlineshops ist die Lieferung am Folgetag Standard, wie Carpathia weiter schreibt. Weitere 13 Prozent böten diesen Service bei einer eingeschränkten Produktauswahl. 6 Prozentpunkte mehr Anbieter verlangten eine Gebühr für die Lieferung am Folgetag. Insgesamt führe das zu einem Anstieg der Anteil an Onlinehändlern mit Versand am Folgetag - und zwar um 9 Prozentpunkte.
Gemäss Carpathia kann die Kundschaft dieses Jahr noch bei 57 Prozent der Onlineshops die Option wählen, bestellte Ware in einer Filiale oder einer anderen Pick-up-Stelle abzuholen. 2021 stand dieser Service noch in 70 Prozent der grössten Onlineshops der Schweiz zur Verfügung. Dafür stieg die Zahl der Abholstationen bei den Händlern, die den Service noch anbieten, deutlich an.
Der Trend, dass sich bestellte Ware immer seltener direkt in der Filiale bezahlen lässt, setze sich fort. Bei 59 Prozent sei dies unterdessen nicht mehr möglich. Bei 24 Prozent ist es zwar möglich, aber die Kundschaft kann nicht an allen Abholorten bezahlen, wie es weiter heisst. Nur bei 18 Prozent der Onlineshops könnten die Kundschaft die Ware uneingeschränkt direkt am Ort der Abholung bezahlen.
Zur Analyse
Die Analyse der Versand- und Lieferkonditionen in Schweizer Onlineshops 2022 basiert auf den 30 umsatzstärksten Schweizer Onlineshops. Diese eruierte Carpathia anhand seines Umsatzposters 2022. https://blog.carpathia.ch/2022/07/14/die-umsatzstaerksten-schweizer-onlineshops-2022/