Studie der EPFL

In diesen Berufen ersetzen Roboter die Menschen am ehesten

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von Kevin Fischer und cka

Künstliche Intelligenz und Roboter automatisieren zunehmend mehr Tätigkeiten in verschiedenen Berufen. Eine Studie der EPFL geht der Frage nach, welche Jobs am ehesten automatisiert werden. Zudem soll beantwortet werden, welche neuen Jobs die besten Optionen für Betroffene sind.

(Source: PhonlamaiPhoto / iStock.com)
(Source: PhonlamaiPhoto / iStock.com)

Welche Jobs werden künftig durch Roboter und künstliche Intelligenz automatisiert? Dieser Frage ging ein Team um Dario Floreano und Rafael Lalive von der EPFL in einer Studie nach. Zudem wollten sie herausfinden, was Arbeitnehmende tun können, um in Berufe mit möglichst geringem Automatisierungsrisiko zu wechseln.

Die Forschenden untersuchten 976 Berufe und bewerteten sie anhand ihres Automatisierungs-Risiko-Index (ARI). Ein ARI von 1 bedeutet, dass eine Maschine den Menschen künftig in allen erforderlichen Fähigkeiten übertrifft, während ein ARI von 0 bedeutet, dass Robotertechnologien nicht eine einzige erforderliche Fähigkeit des Menschen ersetzen können.

Gemäss dem Bericht hat der Beruf des Physikers respektive der Physikerin die geringsten Automatisierungsrisiken, mit einem ARI von 0,44. Weitere Beispiele sind Roboter-Ingenieure auf Platz 122 mit einem ARI von 0,57 und Elektrotechniker auf Platz 458 mit einem ARI von 0,61. Das grösste Automatisierungsrisiko tragen Schlachter und Fleischverarbeiter mit einem ARI von 0,78. Geht es um Job-Gruppen, finden sich "Computer und Mathematisches" sowie "Geschäfts- und finanzielle Prozesse" in dem Drittel der Gruppen mit den geringsten Automatisierungsrisiken.

Empfehlungen für die Umorientierung

Die Autoren und Autorinnen der Studie versuchten auch herauszufinden, welches die besten Optionen für einen Jobwechsel für den jeweiligen Berufsstand sind. Das Ziel war, einen Kompromiss zwischen dem geringsten Automatisierungsrisiko in der neuen Arbeit und dem geringsten Aufwand für eine Umschulung zu finden. Der entsprechende Wert heisst "Resilienz-Index" (RI), wobei ein tieferer Wert für geringeres Risiko und geringeren Aufwand beim Jobwechsel stehen.

Als Beispiel ziehen die Forschenden die Elektrotechniker heran, die sich gemessen am Automatisierungsrisiko im Mittelfeld befinden. Den tiefsten RI hätten etwa Elektrotechniker im Falle eines Jobwechsels demnach als Qualitätssicherungsingenieure und -Tester für Software.

Das bringt die Studie

In dem Bericht heisst es, dass die Automatisierung langfristig positive Auswirkungen auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum und die Produktivität haben könnte. Allerdings könnte der Übergang "schmerzhaft" sein. Im Gegensatz zu früheren industriellen Revolutionen könnte sich die vierte in einem so hohen Tempo vollziehen, dass sich Arbeitnehmende innerhalb eines Lebens mehrmals um- und weiterbilden müssen.

Die Studie soll nun Regierungen helfen, das Arbeitslosigkeitsrisiko ihrer Bevölkerung besser einzuschätzen und die Bildungspolitik anzupassen, wie es weiter heisst. Robotikunternehmen sollen damit zudem die Marktbedürfnisse besser verstehen können und die arbeitende Bevölkerung könnte die Arbeit verwenden, um zu erfahren, wie sie sich auf dem Arbeitsmarkt am einfachsten neu positionieren kann.

In gewissen Branchen versucht man aktiv, die Umorientierung der Mitarbeitenden zu verhindern. Im ICT-Sektor etwa fehlt es zunehmend an Fachkräften. Vergangenes Jahr kündigte darum SwissICT den "SwissICT Booster 50+" an, der ICT-Fachkräften ab 50 dabei helfen soll, ihre Fähigkeiten auf den aktuellen Stand zu bringen und wieder im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Das Programm wurde im Rahmen der Arbeitswelten-Konferenz 2021 angekündigt. Lesen Sie hier den Eventbericht.

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