Studie vom Konsumentenschutz

Black-Friday-Aktionen lohnen sich nur bedingt

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von Leslie Haeny und pwo

Zuschlagen am Black Friday lohnt sich nur bedingt. Lediglich bei Elektronikartikeln, die langlebig sind und eine hohe Verfügbarkeit haben, können Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich sparen.

(Source: Josh Appel / Unsplash)
(Source: Josh Appel / Unsplash)

Die jährliche Schnäppchenschlacht - besser bekannt als Black Friday - lohnt sich nur bei bestimmten Produkten. Wie der Konsumentenschutz untersucht hat, ist zuschlagen am Rabatttag lediglich bei elektronischen Geräten mit langer Lebensdauer und relativ hoher Verfügbarkeit sinnvoll. Für die Untersuchung beobachtete die Organisation die Preise für 20 Elektronikprodukte in zehn verschiedenen Produktkategorien (TV, Drucker, Kopfhörer, Laptops, Spielkonsolen, Smartphones, Smartwatches, Digitalkamera, Lautsprecher und PC-Komponenten) über mehrere Monate. Anbieter, die in der Preisbeobachtung berücksichtigt wurden, sind: Brack.ch, Digitec.ch, Interdiscount.ch, Mediamarkt.ch und Microspot.ch.

Der Konsumentenschutz erkannte zwei Kategorien, für die sich Einkaufen am Black Friday nicht lohnt. Besser warten mit dem Shoppen sollten Schnäppchenjägerinnen und -jäger bei Produkten, die regelmässig durch neue Modelle ersetzt werden. Grosse Smartphone- und TV-Hersteller lancieren mindestens einmal pro Jahr neue Modelle. Spätestens nach der Vorführung der neuen Version sinken die Preise für bisherige Geräte - und zwar stärker als am Black Friday. Bei allfälligen Rabatten am Black Friday handle es sich oft um ohnehin geplante Preissenkungen und der Preis für das Produkt kann in wenigen Wochen nochmals erheblich tiefer sein, wie der Konsumentenschutz erläutert.

Das Beispiel des LG-TVs zeigt, dass das Gerät nach der Lancierung immer günstiger wird. (Source: Konsumentenschutz)

Nicht warten, sondern sofort zuschlagen, empfiehlt die Organisation hingegen bei Produkten, die nur in geringen Mengen verfügbar sind oder für die eine permanent hohe Nachfrage besteht. Dazu zählen momentan beispielsweise Spielekonsolen oder Grafikkarten. "Bei derartigen Produkten kann es von Vorteil sein, das Produkt noch vor dem Erscheinungsdatum zu reservieren oder gleich bei Erscheinen zu kaufen", heisst es. Im Normalfall gebe es für diese Produkte - auch am Black Friday - kaum Rabattaktionen.

Hier lohnt sich das Zuschlagen

Eine Kategorie, bei der Konsumentinnen und Konsumenten am Schnäppchentag profitieren können, machte der Konsumentenschutz dann doch noch aus. Bei Produkten, die eine längere Lebensdauer haben und leicht erhältlich sind, lohne sich der Black Friday-Einkauf. Rabatte stellten bei diesen Produkten oft die einzige Möglichkeit dar, ein Produkt unter dem Listenpreis zu erstehen. Geräte dieser Kategorie sind insbesondere Drucker, Lautsprecher oder Kameras.

Zudem fiel dem Konsumentenschutz auf, dass Microspot und Digitec Galaxus eine sehr hohe Preisdynamik aufweisen. Bei vielen Produkten der beiden Anbieter aus der Preiserhebung, hätten sich die Preise fast täglich geändert. "Für die Konsumentin ist es kaum mehr möglich, den wahren Wert eines Produktes einzuschätzen und somit die Angebote von verschiedenen Anbietern einzuordnen", kommentiert die Organisation. So sei es auch schwierig zu erkennen, ob ein Black Friday-Angebot tatsächlich eine günstigere Einkaufsoption ist.

Der Preis der Smartwatch Fitbit Versa 2 40mm ändert sich auf Digitec.ch stetig. (Source: Konsumentenschutz)

Am sichersten ist der Preisvergleich

"Bei geplanten Käufen sollte sich die Konsumentin nicht auf Rabatttage verlassen, denn es ist keineswegs sicher, dass sie dort auf eine wirklich günstige Kaufgelegenheit trifft", heisst es weiter. Stattdessen rät der Konsumentenschutz dazu, sich vor dem Kauf etwas Zeit zum Recherchieren zu nehmen und die Preise verschiedener Anbieter zu vergleichen. Preisvergleichsportale wie Preispirat.ch, Preisvergleich.ch oder Billiger.ch ermöglichten einen saisonunabhängigen Überblick über die Preisentwicklung.

Auf den Portalen wurde die Organisation auf erhebliche Preisunterschiede aufmerksam. So kostete am 2. März 2022 ein bestimmtes Modell von Sony-In-Ear-Kopfhörern bei Microspot rund 33 Prozent mehr als bei Interdiscount. "Bei diesem Produkt sticht zusätzlich hervor, dass gemäss Preisvergleichsportal der günstigste Preis Ende Februar/Anfang März knapp 12 Prozent unter dem günstigsten Preis rund um den Black Friday herum lag", schreibt der Konsumentenschutz.

Apropos Black Friday: Mit einer Petition fordert die Organisation Solidar Suisse dazu auf, die jährliche Rabattschlacht am Black Friday zu stoppen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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DPF8_252601

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