Jedes dritte Paket geht zurück

Die Schweiz ist Europameister im Retournieren

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von Rouven Felix und lha

Onlineshopping boomt. Das Retournieren der dort gekauften Ware ebenso. Die Schweiz retourniert 27,1 Prozent der gekauften Ware und ist damit klarer Spitzenreiter in Europa.

Die Schweizer Bevölkerung retourniert 27,1 Prozent der Bestellungen. (Source: Post)
Die Schweizer Bevölkerung retourniert 27,1 Prozent der Bestellungen. (Source: Post)

Immer mehr Ware wird online eingekauft. Das hat seine Konsequenzen, denn mit dem Verkauf übers Internet steigen auch die Retourenzahlen. Dies hat der Paketlieferdienst DPD, der in 21 europäischen Märkten tätig ist, anhand einer Umfrage mit mehr als 23'000 Onlineshoppern und -shopperinnen festgestellt, wie die "NZZ" (Paywall) berichtet.

Die Schweiz schneidet laut dem Umfrageergebnis im europäischen Vergleich schlecht ab bezüglich Behalten der bestellten Produkte. Schweizerinnen und Schweizer retournieren 27,1 Prozent der bestellten Ware und sind damit Spitzenreiter. Zum Vergleich: Portugal liegt mit 7 Prozent am unteren Ende der Rangliste.

Ursachen und Konsequenzen

Woran liegt das? Einerseits seien die Rückgabequoten in "reiferen" Onlinemärkten tendenziell höher, wie Tilmann Schultze, Schweiz-Chef von DPD, gegenüber der "NZZ" erklärt. In der Schweiz geben 53 Prozent der Bevölkerung an, regelmässig im Internet einzukaufen – auch damit gehört die Schweiz zur Spitzengruppe. Andererseits sieht Darius Zumstein, Dozent für digitalen Handel an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), eine weitere Ursache bei Zalando: "Viele Schweizer Onlineshopper wurden mit Zalando sozialisiert. Zalando hat Versand und Rückversand gratis gemacht. Dies ist bei vielen Schweizer Onlineshops zum Standard geworden."

Das Retournieren hat seine Konsequenzen: Es ist schlecht für das Klima, wenn beinahe jedes dritte Pakt hin und dann wieder zurück transportiert werden muss. Zusätzlich generiert die Rücknahme einen zusätzlichen Aufwand für die Unternehmen, den man nicht immer gewillt zu gehen ist. Eigentlich ist das Schreddern von retournierter Ware in der EU verboten, doch nicht alle Unternehmen halten sich stets daran, wie die "NZZ" berichtet. Weiter heisst es, dass Händler dennoch nicht vom Angebot des kostenlosen Zurückschickens abrücken wollen. Denn es sei ein wesentlicher Grund dafür, dass sich Shopping im Internet durchsetzen konnte.

Lesen Sie ausserdem: GfK hat im Auftrag von Digitec Galaxus eine Umfrage zum Thema Portokosten im Onlinehandel durchgeführt. Das Fazit: Romands scheuen Portokosten.

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