Die Zeit ist reif für coole holografische Bedienelemente
Covid-19 hat global vieles verändert, aber für mich persönlich hat die Pandemie im Digital-Signage-Bereich vor allem eines bewirkt: Ich mag keine Touchscreens mehr. Zumindest keine öffentlichen.
Dabei sind sie so weit verbreitet und (je nach darunterliegender Software) intuitiv und einfach bedienbar. Das Smartphone hat die Touchscreens auf seiner Erfolgswelle mitgenommen, und wegen der Popularität machte die Technologie die vergangenen Jahre grosse Fortschritte. Wer heute ein Smartphone oder ein Tablet besitzt, weiss meist jegliche Touchscreens zu bedienen – egal, ob die Nutzerinnen und Nutzer jung oder alt sind. Kein Wunder also, dass auch in der Öffentlichkeit mehr und mehr berührungsempfindliche Displays aufgetaucht sind. Und dann kam Corona.
Mit der Pandemie kam auch das Bewusstsein für striktes, regelmässiges Händewaschen. Und Desinfektionsmittel gibt es jetzt an jeder Ecke. Vielleicht ist es auch irrational anzunehmen, dass ein Touchscreen in irgendeiner Weise weniger hygienisch sein soll als etwa die Knöpfe eines Bankomaten. Trotzdem hilft mir diese Erkenntnis nicht, dieses unangenehme Gefühl loszuwerden, wenn ich heute einen öffentlichen Touchscreen bedienen soll.
Das hat vielleicht auch mit bestimmten Forschungsergebnissen aus der Prä-Corona-Zeit zu tun. Die Studien implizierten, dass es oft hygienischer wäre, aus einer Toilettenschüssel als von seinem Smartphone-Screen zu essen. Das brachte mich aber nicht dazu, mein Smartphone regelmässig zu reinigen. Nicht einmal während der Lockdowns dachte ich jedes Mal daran, nach dem Händewaschen auch den Smartphone-Screen zu desinfizieren. Irrationalerweise kommt mir aber das Toilettenbild ins Gedächtnis, sobald ich etwa eine interaktive Digital-Signage-Stele ins Auge fasse.
Vielleicht muss ich einfach wieder lernen, zu vertrauen. Touchscreens in der Öffentlichkeit sind praktisch, sofern ein nützliches User Interface darunterliegt und alles funktioniert. Vielleicht wird es auch einfach Zeit für die nächste Innovation im Bereich der Interaktion mit Geräten. Die Menschheit wird nicht das letzte Mal mit Pandemien zu tun haben, weshalb Fortschritte bei der berührungslosen Bedienung mehr als willkommen wären. Möglich machen dies ansatzweise schon heute etwa Kameras und Infrarot-Technologien. Hauptsache, es gibt früher oder später coole holografische Bedienelemente dazu – wie im Film "Minority Report".