Verstoss gegen den Datenschutz

Amazon erhält Strafe in Höhe von 888 Millionen US-Dollar

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von Silja Anders und cwa

Amazon erhält von der Europäischen Union eine Strafe in Höhe von 888 Millionen US-Dollar. Dem Online-Händler wird ein Verstoss gegen Datenschutzrechte der Kundinnen und Kunden vorgeworfen.

(Source: succo / Pixabay.com)
(Source: succo / Pixabay.com)

Der Online-Riese Amazon wird von der luxemburgischen Datenschutzbehörde CNPD verklagt. Das Unternehmen soll gegen Datenschutzvorschriften der EU verstossen haben, wie "Adage.com" berichtet. Die Strafe beläuft sich auf eine Summe von 888 Millionen US-Dollar. Amazon bestreitet die Vorwürfe und will nun in Berufung gehen.

Die Entscheidung bildet laut "Adage" den Abschluss einer Untersuchung, die 2018 nach einer Beschwerde der französischen Datenschutzgruppe La Quadrature du Net eingeleitet wurde.

Bisher höchste verhängte Strafe

Die Befugnisse von Datenschutzbehörden innerhalb der EU seien seit dem Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 erheblich erweitert worden, schreibt "Adage" weiter. Sie erlaube es den Aufsichtbehörden zum ersten Mal, Geldstrafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes den Unternehmens zu verhängen. Sollte es bei der Entscheidung der CNPD bleiben, würde es sich um das bisher höchste Bussgeld wegen Verstössen gegen die DSGVO handeln, schreibt "Silicon.de". Bisher halte Google den Rekord für die höchste Strafsumme der DSGVO mit 57 Millionen US-Dollar.

Amazon sagt, es sammle Daten, um das Kundenerlebnis zu verbessern, schreibt "Adage". Das Unternehmen lege Richtlinien fest, was die Mitarbeitenden mit diesen Daten machen könnten. Einige Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden hätten die Befürchtung geäussert, Amazon nutze sein Wissen, um sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Die Untersuchung des Datenschutzes ergänzt gemäss "Adage" die intensive kartellrechtliche Prüfung der Geschäfte von Amazon in Europa. Die EU überprüfe, wie Amazon Daten von Verkäufern auf seiner Plattform verwendet. Darüberhinaus untersuche die EU, ob Amazon seine eigene Produkte in unlauterer Weise vorzieht.

Die französische Datenschutzgruppe La Quadrature du Net sagt laut "Silicon", dass der Kampf gegen die fünf grossen Technologieunternehmen Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft (GAFAM) nicht unmöglich sei. Das habe das Urteil aus Luxemburg gezeigt. "Das Modell der wirtschaftlichen Marktbeherrschung, das auf der Ausbeutung unserer Privatsphäre und unseres freien Willens beruht, ist zutiefst unrechtmässig und steht im Widerspruch zu allen Werten, die unsere demokratischen Gesellschaften zu verteidigen vorgeben", zitiert "Silicon" die Gruppe.

Auch US-Präsident Joe Biden zeigte sich unzufrieden mit der Monopolstellung der Internet-Giganten und sagte ihnen jetzt den Kampf an. Mehr dazu können Sie hier lesen.

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