Apple Maps

Apple startet Kamerafahrten auf allen Schweizer Strassen

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von daniel schurter (watson)

Viele Jahre nachdem Google mit "Street View" für Aufregung sorgte, schickt der grosse Konkurrent Apple für seinen eigenen Kartendienst dutzende Kamera-Autos los.

(Source: support-apple.com)
(Source: support-apple.com)

Wann starten Apples Kamerautos in der Schweiz?

Laut Apple werden mehrere dutzend Fahrzeuge in der ganzen Schweiz unterwegs sein. Vorerst seien Fahrten bis mindestens Mitte September geplant. Alle öffentlich zugänglichen Strassen sollen abgefahren werden. Informationen zu den Kamerafahrten werden laut Vorankündigung auf der Apple-Website unter maps.apple.com/imagecollection publiziert. (Aktuell fehlen die Infos noch.) Über ein Online-Formular soll man dann auch Adressen eingeben können, die nicht gefilmt werden sollen.

Was ist Apples Ziel?

Die mit Kameras und Sensoren bestücken Fahrzeuge sollen die öffentlichen Strassen in der Schweiz befahren und möglichst viele Daten erfassen für Apple Maps. Die Kalifornier wollen ihren eigenen Kartendienst – die Konkurrenz zu Google Maps – auch hierzulande aufmotzen. Google wurde 2009 ausgebremst. Der oberste Schweizer Datenschützer klagte wegen Datenschutz-Verstössen und erhielt teilweise recht. Dazu weiter unten mehr.

Apple baue für seinen eigenen Kartendienst seit ein paar Jahren einen sehr detaillierten Datensatz auf, fasst macprime.ch zusammen. Damit wolle sich Apple von seinen Datenlieferanten lösen.

Wie für viele andere Regionen der Welt bezog Apple die Geodaten für die Schweiz in der eigenen "Karten"-App bisher hauptsächlich durch den Navi-Hersteller TomTom. Dieser wiederum setzt seinen Datensatz aus Geodaten von anderen Diensten zusammen – hierzulande beispielsweise vom Bundesamt für Landestopografie, "swisstopo".

(Quelle: macprime.ch)

Seit Kurzem setze Apple in der Schweiz auch direkt Kartendaten vom hiesigen Bundesamt für die Karten-App ein. Dies dürfte noch genauere und aktuellere Daten vor der Gesamterneuerung des Schweizer "Apple Maps" sorgen. Bisher nicht bekannt sei, ob Apple auch in der Schweiz Standorte mit der 3D-Ansicht "Look Around" geplant habe.

Werden Passanten wie bei "Street View" geknipst?

Das wird durchaus vorkommen. Die hierzulande geltenden Datenschutzbestimmungen würden eingehalten, betonen die Verantwortlichen. Gesichter und Nummernschilder werden vor der Veröffentlichung bei Apple Maps unkenntlich gemacht. Ein Bundesgerichtsentscheid aus dem Jahr 2012 verpflichtet Google, mit den Street-View-Kameras in einer maximalen Höhe von zwei Metern zu filmen, um die Privatsphäre in Gärten und abseits des Strassengeschehens zu gewährleisten. Ausserdem musste die Bevölkerung jeweils vor geplanten Kamerafahrten online informiert werden.

Google wurde bei der automatischen Anonymisierung von Personendaten eine Fehlerquote von "ca. 1 Prozent" gewährt, sofern die Software laufend verbessert werde und weitere Auflagen beachtet würden. Insbesondere sei eine vollständige Anonymisierung bei Bildern von "sensiblen Einrichtungen" wie Gefängnissen oder Spitälern erforderlich.

Woran erkennt man Apples Kamerafahrzeuge?

Apple hat an einem Hintergrundgespräch am Donnerstag keine näheren Angaben gemacht zum Fahrzeugtyp. Es handle sich um weisse PKW mit einem relativ auffälligen Dachaufbau. Dieser enthält die Hochleistungs-Kameras und auch Lidar-Sensoren, eine dem Radar verwandte Methode, die zur präzisen Ausmessung der Verkehrswege dient.

Wann gibts die Aufnahmen bei Apple Maps?

Die bisherigen Veröffentlichungen bei Apple Maps zeigen laut macprime.ch, dass "zwischen den ersten Vermessungsfahrten und dem Ausrollen des neuen Kartenmaterials meist etwa zwei oder mehr Jahre verstreichen" würden.

Was ist mit Liechtenstein?

Dazu machte Apple keine Angaben.

Diesen Herbst soll mit der neuen iPhone-Software iOS 15 das bislang grösste Apple-Maps-Update mit Verbesserungen und zusätzlichen Funktion auf den Markt kommen. Apple Maps ist weltweit in mehr als 200 Ländern verfügbar.

Dieser Artikel ist zuerst auf "Watson.ch" erschienen.

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