Dank RFID-Chips vernetzt

Michelin macht seine Reifen smart

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von Pamela Beltrame und lha

Michelin plant, all seinen PKW-Reifen bis 2023 einen RFID-Chip zu verpassen. Damit will der Reifenhersteller unter anderem das Reifenmanagement verbessern und die Sicherheit im Auto erhöhen. Auch für Händler und Werkstätten bietet die Technologie Vorteile.

(Source: Michelin)
(Source: Michelin)

Michelin hat sich vorgenommen, alle seine neuen Autoreifen mit RFID (Radio Frequency Identification) auszustatten. Dies soll schrittweise bis 2023 geschehen, wie der Reifenhersteller in einer Mitteilung festhält.

Der Vorteil der RFID-Technik liegt laut Michelin darin, dass sich mit ihr relativ kostengünstig Reifen während ihrer gesamten Lebensdauer identifizieren lassen. Im Vergleich zu anderen intelligenten Sensoren sei RFID nämlich sehr robust. Bis Ende Jahr soll Michelin nach eigenen Angaben bis zu 1,5 Millionen mit RFID ausgerüsteten Autoreifen ausliefern.

RFID für mehr Sicherheit

Die RFID-Chips verbessern laut Michelin vor allem das Reifenmanagement. Die Technologie ermittle nämlich, in welchem Zustand sich der Autoreifen befinde. Zudem könnten mithilfe des RFID-Chips Informationen zur Lebensdauer des Reifens und Bestandteile zu verschiedenen Rohstoffen, aus denen der Reifen hergestellt wurde, ermittelt werden. Künftig könnten mit RFID-Chips versehene Reifen sogar den Zustand an das Wartungssystem im Auto und damit an den Fahrer melden - genau wie bei einer Tankanzeige. Ist der Fahrer oder die Fahrerin frühzeitig über den Zustand des Reifens informiert, erhöht das auch seine oder ihre Sicherheit.

Dank der genauen Reifenidentifikation könnten sich ESP-Systeme künftig an die jeweilige Reifencharakteristik anpassen, wie etwa bei Sommer- oder Winterreifen. Deren unterschiedliche Bremseigenschaften können Einfluss auf das Fahrassistenzsystem haben, das durch gezieltes Bremsen verhindert, dass das Fahrzeug ins Schleudern gerät. RFID-Chips würden also die Kontrolle über das Fahrzeug noch weiter erhöhen. "Diese Feinsteuerung von Fahrsicherheitssystemen, die mithilfe der genauen Reifenidentifikation durch den RFID-Chip möglich ist, wird insbesondere auch für das automatisierte Fahren wichtig sein," erklärt Michael Ewert, Vice President Global Sales Original Equipment bei Michelin.

Auch Vorteile für Werkstätten und Handel

Die RFID-Vernetzung habe auch Vorteile für Werkstätten und Händler. Da jeder Reifen durch den RFID-Chip individuell zuegordnet werden könne, könnten auch Verwechslungen und Fehlmontagen vermieden werden. Die Fahrzeugelektronik oder ein Lesegerät des Monteurs würden sofort melden, wenn beispielsweise die Reifendimension nicht zum Fahrzeug passt.

RFID bereits in LKW-Reifen eingesetzt

Bei LKWs ist die RFID-Technologie bereits etabliert. 90 Prozent aller verkauften Reifen sind dort laut Michelin bereits mit RFID-Chips ausgestattet. Die Technologie sei zudem ein effektives Tool zur Überprüfung des Warenflusses. In der Logistik etwa könne RFID beispielsweise eingesetzt werden, um Ladungschargen aus den Logistiklagern von Michelin, den Lagern der Händler oder der Fahrzeughersteller schneller zu überprüfen. Auch Reklamationen und ein transparentes Bestandsmanagement könnten mittels RFID besser verfolgt werden.

Auch Swisscom hat eine Vernetzungsoffensive gestartet. Eine neue Lösung der Netzanbieterin soll helfen, Internet-of-Things- (IoT) Geräte weltweit zu verbinden. Die Lösung basiert auf E-SIM (eUICC), wie Sie hier nachlesen können.

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