CE-Markt kommt glimpflich durch die Coronakrise
Der weltweite Markt für technische Konsumgüter verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang von beinahe 6 Prozent. Die Umsatzentwicklung einzelner Gerätekategorien widerspiegelt den Verlauf der Pandemie zum Teil deutlich. Anfang Jahr wurde dem Markt noch ein Wachstum prognostiziert.
Der globale Markt für Konsumgüter hat die Coronakrise leicht angeschlagen überstanden. Dies geht aus den Zahlen hervor, die der Marktforscher GfK zusammen GfU anlässlich der diesjährigen IFA veröffentlichte. Die Zahlen beruhen auf Umsatzdaten aus 70 Ländern und beinhalten explizit keine Angaben zu Nordamerika und Südafrika.
Laut dem Marktforscher ging der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 um 5,8 Prozent auf 306 Milliarden Euro zurück. Im Vergleich mit anderen Sektoren sei dieser Rückgang relativ gering, heisst es weiter. "Gründe dafür sind die Innovationskraft und die Tatsache, dass der Sektor Home Electronics eine Vielzahl von technischen Produkten für den Bereich stay@home anbieten kann, die in der Krise verstärkt nachgefragt wurden", sagt Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der IFA-Veranstalterin GfU.
Corona-bedingte Umsatz-Achterbahnen
Aufgrund der Coronapandemie haben die Konsumenten ihr Einkaufsverhalten geändert. Laut GfK habe sich die Nachfrage "vom Wollen zum Brauchen" verändert. Auch die zeitweisen Schliessungen im Einzelhandel hätten sich teils erheblich und negativ auf den Umsatz ausgewirkt.
Gut entwickelt hat sich der Sektor Office@Home mit einem Umsatzplus von 12,2 Prozent. Der Bereich IT florierte gar mit einem Plus von 17,2 Prozent. Zu Beginn des Lockdowns (9. März bis 5. April) sei es zu Panikkäufen gekommen. In Mitteleuropa stiegen die Webcam-Verkäufe um fast 300 Prozent, Monitore um 120 Prozent und Tablets und Notebooks um 62 Prozent.
Im Bereich Eat@Home sorgten Gefriergeräte (Plus 24,8 Prozent) oder Mikrowellen (36,8 Prozent) für klingelnde Kassen. Insgesamt habe der Sektor der Haushaltsgrossgeräte aber einen Umsatzrückgang von 8,6 Prozent verzeichnet, schreibt GfK. Jener für Haushaltskleingeräte nahm derweil um 8,6 Prozent zu, insbesondere dank sprunghaft gestiegenen Verkaufsumsätzen (Plus 48,8 Prozent) von Geräten, die der Zubereitung von Lebensmitteln dienen.
Es hätte anders kommen sollen
Schliesslich führt der Bericht noch Zahlen zum Sektor Entertain@Home auf. Gaming-Notebooks (Plus 55 Prozent) sowie Gaming-Monitore (Plus 62 Prozent) liefen im vergangenen Halbjahr richtig gut. Dagegen verzeichnet der TV-Markt einen Umsatzrückgang um 3,6 Prozent. In diesem Bereich macht GfK aber auch deutliche regionale Unterschiede aus, und verweist darauf, dass allein in Europa der TV-Markt um 9 Prozent zugelegt habe. Insgesamt verzeichne der Sektor Unterhaltungselektronik inklusive Fot einen globalen Umsatzrückgang von 8,7 Prozent.
Aufgrund der Coronapandemie hat sich der Markt deutlich anders entwickelt, als GfK Anfang Jahr noch voraussagte. Das Forschungsunternehmen prognostizierte dem globalen Markt für technische Konsumgüter damals ein Wachstum von 2,5 Prozent. Treiber für das Wachstum seien die Bereiche Telekommunikation, Haushaltskleingeräte und Haushaltsgrossgeräte, hiess es damals.
Wie sich Haushaltsgeräte in der Schweiz im vergangenen Halbjahr verkauften, geht derweil aus Zahlen des Fachverbandes Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) hervor. Der erwartete Rückgang im Geschäft mit Haushaltsgeräten sei ausgeblieben, wie Sie hier lesen können.