Der Onlinehandel legt auch nach dem Lockdown kräftig zu
Hiesige Konsumenten haben im Mai stark auf den Onlinehandel gesetzt. Obwohl seit dem 11. Mai der gesamte stationäre Handel seine Tore wieder geöffnet hat, machten Händler im Jahresvergleich knapp 50 Prozent mehr Umsatz übers Internet. Im Bereich Multimedia und IT waren es fast 40 Prozent mehr.
Obwohl der stationäre Handel seit dem 11. Mai wieder geöffnet hat, kauften Schweizer im Mai vermehrt im Internet ein. Um 46,5 Prozent stiegen die Umsätze im Onlinehandel im Vergleich zum Mai 2019. Das geht gemäss Carpathia aus dem Distanzhandels-Monitors von GfK in Zusammenarbeit mit der Post und dem Handelsverband hervor.
"Das von Exponenten des stationären Detailhandels herbeigewünschte Abflachen des Onlinebooms bleibt weiterhin Wunschdenken", heisst es im Carpathia-Beitrag. "Und auch die uns bekannten Zahlen für den Juni sprechen eine unmissverständliche Sprache."
Umsätze mit Multimedia/IT schwanken
Umsatztechnischer Gewinner im Monat Mai war der Bereich Home & Living. Hier steigen die Onlineumsätze um 150 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im Bereich Sport/Sportgeräte ging es im Vergleich zu 2019 stark bergauf, nämlich um 126,9 Prozent.
Das Segment Multimedia/IT verzeichnete im Mai ein Umsatzplus von 38,1 Prozent. Das ist zwar mehr als in den ersten zwei Monaten 2020, bedeutet allerdings einen Rückgang, wenn man die Monate März und April betrachtet. Dort betrug die Zunahme im Vergleich zum Vorjahresmonat 50,2 respektive 82,2 Prozent. Zählt man die Ergebnisse von Januar bis Mai zusammen, verzeichnete der Multimedia/IT-Bereich um 38,2 Prozent mehr Umsatz als 2019.
Mehr Onlineumsatz für das gesamte Jahr
Weniger gut sah es im Bereich Büro aus. Es ist das einzige Segment, das im Mai einen Rückgang erlebte – um 3,1 Prozent. Auch in den Monaten Januar, Februar und April sanken die Umsätze. Einzig im März gab es ein leichtes Plus von 5,9 Prozent. Zusammengerechnet verzeichnete der Bereich in den ersten fünf Monaten 2020 einen Rückgang von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
"Wir gehen weiterhin von einem Plus von ungefähr 30 Prozent – 3 Milliarden Franken – für den Onlinehandel in diesem Jahr aus, das sich aus 10 Prozent struktureller Verschiebung und 20 Prozent nachhaltigem Corona-Boost zusammensetzt", schreibt Carpathia.
Zum ersten Mal seit 2014 ist der Schweizer Detailhandel im vergangenen Jahr wieder gewachsen. Die Zahlen für 2020 sehen trotz Coronakrise besser aus als erwartet. Und der Markt für technische Konsumgüter soll sogar leicht zunehmen. Das zeigen Zahlen von GfK. Mehr zum Thema können Sie hier nachlesen.