Die Trends der Telkos

Beim Handy-Abo lohnt es sich, genau hinzuschauen

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von Ralf Beyeler

Smartphones sind aus dem Schweizer Alltag nicht mehr wegzudenken. Um sie sinnvoll zu nutzen, benötigt man ein passendes Handy-Abo. Der Marktreport von Telekom-Experte Ralf Beyeler vom unabhängigen Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch informiert über aktuelle Entwicklungen bei Mobilfunk-Tarifen.

In den letzten Monaten haben die Schweizer Telekom-Anbieter wieder viele neue Handy-Abos und Prepaid-Angebote auf den Markt gebracht. Kunden können profitieren und zudem viel Geld sparen, wenn sie regelmässig schauen, ob es ein neues, günstigeres und besseres Angebot für das eigene Nutzungsverhalten gibt.

 

Mehrmarken-Strategien der Telekom-Anbieter

Es gibt inzwischen zahlreiche Handy-Abo-Anbieter. Doch hinter den meisten Marken stecken die drei grossen Mobilfunk-Anbieter. Damit die Telekom-Firmen zusätzliche Kundensegmente erreichen können, bieten sie zusätzliche Angebote unter dem Namen anderer Marken an. Einige dieser Marken werden in Zusammenarbeit mit bekannten Firmen angeboten. So steckt hinter den Angeboten von M-Budget Mobile, Coop Mobile und Wingo die Swisscom. Sunrise nutzt die Marken Aldi Suisse Mobile, Lebara und Yallo. Zu Salt gehören Lidl Connect, Das Abo und Das Prepay.

Es gibt aber auch unabhängige Anbieter, die lediglich Kapazitäten auf den Mobilfunknetzen eines Netzbetreibers kaufen. Dazu gehören UPC (Swisscom-Netz), Mucho (Swisscom-Netz), Quickline (Sunrise-Netz) und Digitec (Sunrise-Netz).

 

Erster Trend: Abos mit Inklusiv-Roaming

Heutzutage haben Kunden eine sehr grosse Auswahl an unterschiedlichen Handy-Abos und Prepaid-Angeboten. Ein grosser Trend bei Schweizer Telekom-Anbietern sind Handy-Abos, die Inklusiv-Leistungen für das Roaming enthalten. Solche Abos gibt es zwar schon seit einigen Jahren, doch erst 2019 haben die Anbieter das Inklusiv-Roaming massiv aufgestockt. Heute bieten alle drei grossen Mobilfunk-Anbieter Swisscom, Sunrise und Salt entsprechende Abos mit monatlich 40 Gigabyte (GB) Datenroaming in Europa an. Ein monatliches Datenvolumen von 40 GB ist für die allermeisten Kunden mehr als genug.

Schweizer Anbieter stellen solche Abos gerne auch in den Mittelpunkt ihrer Werbekampagnen. Für die Telekom-Anbieter sind solche Abos aufgrund der hohen monatlichen Gebühren ein Segen, doch viele Kunden bezahlen mit solchen Abos zu viel. Deshalb sollten Kunden genau rechnen, ob sich solche Abos auch für ihr Nutzungsverhalten wirklich lohnen. Abos mit 40 GB Datenroaming für Europa werden ab rund 75 Franken im Monat angeboten. Für Kunden, die zum Beispiel sehr häufig geschäftlich im Ausland unterwegs sind, können solche Abos interessant sein. Die allermeisten Schweizer allerdings bezahlen mit diesen Abos viel zu viel, da sie dafür im Ausland viel zu wenig Daten übertragen.

 

Zweiter Trend: Aktionen

Der zweite grosse Trend bei Handy-Abos sind Aktionen – sogenannte Promotionsangebote. Viele Mobilfunkanbieter verkaufen ihre Abos mit Rabatten von 50 Prozent, in Einzelfällen sogar mit gegen 80 Prozent. Insbesondere Salt und die Sunrise-Marke Yallo lancieren eine Aktion nach der anderen.

Tipp: Warten Sie ab, bis wieder eine passende Aktion läuft, und schlagen Sie dann zu. Am attraktivsten sind Aktionen, bei denen Sie sich nicht lange an den Vertrag binden müssen und bei denen der Rabatt zeitlich unbeschränkt gewährt wird. Hier soll als Beispiel eines der attraktivsten Angebote erwähnt werden: Digitec hat kurz vor Weihnachten eine Flatrate mit unlimitiertem Internet in der Schweiz, monatlich 1 GB Datenroaming in Europa und unlimitierten Gesprächen, als Jahres-Abo zum Preis von 240 Franken verkauft. Das sind auf den Monat umgerechnet lediglich 20 Franken. Noch attraktiver war ein anderes Angebot von Digitec, das bereits am frühen Morgen ausverkauft war.

Auch bei anderen Anbietern gibt es regelmässig Flatrates im Rahmen von Sonderaktionen zu Preisen unter 30 Franken. Es lohnt sich also, nach Aktionen Ausschau zu halten. Das ist mit dem unabhängigen Handy-Abo-Vergleich von Moneyland.ch möglich, der auch alle Aktionen laufend aufführt.

 

Dritter Trend: Preiserhöhungen

Obwohl es viele Konsumenten nicht so wahrnehmen: Schweizer Mobilfunk-Anbieter erhöhen tatsächlich regelmässig ihre Preise. So haben sowohl Sunrise wie Salt ihre Standardtarife im Roaming im Jahr 2019 und die Kosten für die SIM-Karte erhöht. Bei Sunrise wurden nicht im Abo enthaltene Telefongespräche teurer. Und bei Swisscoms Billigmarke Wingo kostet das günstigste Datenroaming-Paket für das Surfen im europäischen Ausland mit 15 Franken für ein Gigabyte dreimal mehr als bisher.

 

Achtung beim Roaming!

Auch im Jahr 2020 ist es immer noch wichtig, bei der Smartphone-Nutzung im Ausland aufzupassen. Ansonsten kann es einige böse Überraschungen geben. Insbesondere Sunrise und Salt verrechnen sehr hohe Roaming-Standardtarife. So kann eine Gesprächsminute selbst in Europa 2 Franken kosten. Kunden sollten im Ausland nur über das Mobilfunknetz surfen, wenn sie noch genügend Inklusiv-Volumen oder ein zusätzliches Datenroaming-Paket gekauft haben. Ohne Zusatzpaket sind die Kosten je nach Anbieter sehr hoch: So kostet bei Salt 1 Gigabyte Datenroaming in Europa theoretisch 2950 Franken, mit einem Datenpaket weniger als 20 Franken. Da Salt das Roaming erst bei 500 Franken kappt, kann es eine böse Überraschung geben.

 

Welches Abo ist nun das richtige?

Sich im Tarifdschungel der Mobilfunk-Tarife zurecht zu finden, ist für Laien nicht einfach. Je nach Nutzungsverhalten sind wieder andere Abos am günstigsten. Dank dem umfassenden Handy-Abo-Vergleich von moneyland.ch ist ein Vergleich einfach möglich. Moneyland.ch hat für zwei Profile berechnet (für einen Normalnutzer und einen Vielnutzer), wie teuer die verschiedenen Angebote sind (siehe Tabellen).

 

(Source: Ralf Beyeler, moneyland.ch)

 

(Source: Ralf Beyeler, moneyland.ch)

 

Zur Person

Ralf Beyeler ist Telekom-Experte beim unabhängigen Online-Vergleichsdienst moneyland.ch. Beyeler beobachtet den Schweizer Telekom-Markt seit dessen Liberalisierung im Jahr 1998 und gilt als sehr guter Kenner des Schweizer Telekom-Marktes. Seine kritischen Analysen sind bei Konsumenten, Journalisten und Anbietern gefragt. Beyeler twittert unter @ralfbeyeler aktiv. Moneyland.ch ist ein Online-Vergleichsdienst für Banken, Versicherungen, Krankenkassen und Telekom-Produkte.

 

 

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