Smart Energy Party in Spreitenbach

Sprechende Hände, beklemmende Bilder und Rhythmen mit Augenzwinkern

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Zum siebten Mal hat die Smart Energy Party Exponenten der Schweizer Energie- und ICT-Branche zusammengebracht. Der Event in der Umwelt Arena in Spreitenbach brachte die Besucher zum Lachen, Nachdenken und Mitsummen.

Das Trio Blues Max. (Source: Netzmedien)
Das Trio Blues Max. (Source: Netzmedien)

Die Umwelt Arena Schweiz ist gestern Abend Schauplatz der Smart Energy Party gewesen. Rund 1000 Politiker, Verbandsleute und Unternehmensvertreter aus ICT, Energie- und Gebäudetechnik versammelten sich zum siebten Mal, um zu networken und den Vorträgen auf der Bühne zu lauschen.

2019 stand die Smart Energy Party unter besonderen Vorzeichen, wie Gastgeber Kurt Lüscher zur Begrüssung sagte. Die Wahlen vom vergangenen Wochenende hätten Gewichte verschoben, neue Formen von Energieproduktion und Mobilität forderten die Branche heraus und die Digitalisierung stelle Energie- und Gebäudetechnik auf den Kopf.

Gastgeber Kurt Lüscher und Moderatorin Christa Rigozzi führten durch den Abend. (Source: Netzmedien)

Die Smart Energy Party biete die besten Voraussetzungen, um diese Herausforderungen anzugehen, sagte Lüscher. Seien hier doch alle dafür notwendigen Kompetenzen versammelt. Das Ziel des Organisators: "Ich möchte ein Kundenerlebnis schaffen, an das die Teilnehmer noch lange denken werden."

Was ein Händedruck verrät

Ums Erlebnis ging es auch im ersten Vortrag des Abends. Die Psychologin und ehemalige Volleyballnationalspielerin Monika Matschnig klärte das Publikum über die Geheimnisse der Körpersprache auf. Wie wir uns nach aussen hin geben, was wir während eines Gesprächs oder einer Präsentation mit Händen, Gesicht und Haltung machen, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, wie Matschnig sagte. In Alltag und Beruf. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Das "Wie" ist heute viel relevanter als das "Was". Die Wirkung hat den Inhalt eines Referats überholt.

  • Sexualität ist der stärkste Trieb des Menschen, egal ob bei Mann oder Frau. Das muss man sich bewusst sein.

  • Das Streben nach Authentizität ist ein Holzweg. Ehrlichkeit kann in gewissen Situationen sogar mehr Probleme schaffen als sie löst. Wichtiger ist es, authentisch zu wirken.

  • Eine Führungskraft muss eine Performance vollziehen. Sie muss je nach Situation in die richtige Rolle schlüpfen und diese überzeugend spielen. "Be a fake version of yourself, if possible the best one", fasste Matschnig zusammen.

  • Menschen soll man nicht so behandeln, wie sie sind, sondern wie sie sein könnten. So hole man mehr aus ihnen heraus.

  • Ein Lächeln schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Es lässt uns sympatisch auftreten und sorgt für ein gutes Gefühl. Zur Not reicht es, einen Kugelschreiber zwischen die Zähne zu klemmen, damit die Mundwinkel nach oben zeigen.

  • Beim Sprechen die Hände zu bewegen erzeugt Dynamik und Aufmerksamkeit.

  • Wer lügt, verrät dies meist durch seine Handbewegungen. In entscheidenden Situationen heisst es also: Hände weg vom Gesicht.

  • Gestik und Mimik dürfen eine Aussage nicht widersprechen.

  • Ein Händedruck trägt eine Botschaft. Fest ausgeführt signalisiert er Dominanz und Offenheit. Wer einen Hohlraum zwischen den Händen lässt, hält Informationen zurück.

  • Im Positiven ist spontanes Verhalten angebracht. Herrscht ein gespanntes Verhältnis, sollte man reflektiert und zurückhaltend vorgehen.

Tipps für eine bewusste Körpersprache gab es von Monika Matschnig. (Source: Netzmedien)

Risiko und Rhythmus

In die Kriegs- und Krisengebiete der Welt ging es im Vortrag von Kurt Pelda. Der Journalist berichtete in Wort und Bild von seinen Erlebnissen als Kriegsreporter. Seine Reise begann Mitte der 80er-Jahre in Afghanistan. Nach der Matura habe er dort aufseiten der Mudschahedin gegen die sowjetischen Besatzungstruppen kämpfen wollen. Er habe aber realisiert, dass ihm Journalismus mehr liege als Blut an den Händen.

Pelda war überzeugt, dass ein Reporter etwas bewegen könne. Indem er deutlich mache, was in Kriegsgebieten passiere und was das für Konsequenzen für uns habe. Er zeigte Videos aus Syrien, in denen Bomben von russischen Jets wenige Meter entfernt einschlagen und Steinchen durchs Bild prasseln. "Im Krieg lacht man, wenn man mit dem Leben davongekommen ist", sagte Pelda.

Kriegsreporter Kurt Pelda: "Ich treffe nie Touristen." (Source: Netzmedien)

Scharfschützen in Aleppo, Wüstenrallys mit griffbereiter Kalaschnikow und Touren mit Tuareg-Rebellen durch die Sahara - Peldas Bilder und Geschichten blieben beim Publikum nicht ohne Wirkung. All das finde wenige Flugstunden von der Schweiz entfernt statt. "Wir sollten nicht den Kopf in den Sand stecken und glauben, das betreffe uns nicht", sagte er. Was bleibe sei die Hoffnung, das die Politik manchmal die richtigen Entscheidungen treffe.

Bevor die Smart Energy Party 2019 in den gemütlichen Teil überging, trat das Trio Blues Max auf die Bühne. Das heisst, es war zunächst nur Frontmann Werner Widmer, der das Publikum einer "Kundenevaluation" unterzog, wie er es nannte. Eine seiner Fragen: "Wer ist auf Facebook, wer ist auf Twitter, wer ist auf Methadon?" Mit Schlagwerk und Gitarren gab das Trio anschliessend eine Kostprobe seines musikalischen Könnens.

Die nächste Smart Energy Party findet laut Kurt Lüscher am 29. Oktober 2020 statt. Was Lüscher macht, wenn er nicht Partys organisiert, lesen Sie hier.

Die Umwelt Arena Schweiz war gut gefüllt. (Source: Netzmedien)

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