Samsungs Investitionsplan

Samsung investiert knapp 11 Milliarden Franken in QD-Displays

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Als Reaktion auf die Stagnation in den Smartphone-Märkten und den Aufstieg Chinas hat Samsung einen umfassenden Investitionsplan für QD-OLED angekündigt. Doch die Technologie steckt noch in Kinderschuhen.

In Samungs Display-Fabrik in Asan wird ab 2021 die QD-Display-Produktion starten. (Quelle: Samsung Display)
In Samungs Display-Fabrik in Asan wird ab 2021 die QD-Display-Produktion starten. (Quelle: Samsung Display)

Samsung Display wird in den nächsten fünf Jahren 13,1 Billionen Won (10,88 Milliarden Franken) investieren, um Quantum-Dot-Displays herzustellen. Wie "Zdnet" unter Berufung auf eine Ankündigung von Samsung schreibt, wird der südkoreanische Hersteller eine neue Linie mit der Bezeichnung Q1 lancieren. Diese sieht die Herstellung von 65-Zoll-QD-Displays mit einer Monatskapazität von 30'000 Stück vor. Die Produktion der Q1-Linie starte 2021 in Samsungs bestehender Display-Fabrik in der südkoreanischen Provinz Süd-Chungcheong.

Gleichzeitig baue Samsung bestehende Produktionslinien für Flüssigkristallanzeigen (LCD) schrittweise in QD-Display-Linien um, mit dem Ziel, die Produktionskapazität für QD-Displays bis 2025 weiter auszubauen. Wie "Zdnet" schreibt, werden auch Samsungs Forscher und Mitarbeiter, die derzeit an LCD arbeiten, ihren Fokus auf QD verlegen. Von den 13,1 Billionen Won gingen 3,1 Billionen in Forschung und Entwicklung von QD. Die restlichen 10 Billionen stecke Samsung in den Bau der Fabriken.

Die Technologie muss sich noch behaupten

"Zdnet" beruft sich auf Insider von Unternehmen, die sagen, dass die Entwicklung der QD-OLED-Technologie noch läuft. Diese werde parallel zum Bau der Produktionsanlagen und Produktionsausrüstung erfolgen. Die Herstellung soll 2021 beginnen. Kommerzielle Produkte, die das QD-Display nutzten, würden voraussichtlich 2022 auf den Markt kommen.

"Zdnet" vermutet anhand des umfassenden Investitionsplans, dass Samsungs Produktionskapazität grösser sein wird, als die von Hauptkonkurrent LG Display. LG sei derzeit der einzige Hersteller von OLED-Panels für Fernseher. Dies werde Samsung einen Preisvorteil für Display-Panels bescheren, was die Werbung für TV-Gerätehersteller, einschliesslich der eigenen Tochtergesellschaft Samsung Electronics, erleichtern würde.

Das VD-Geschäft investiere ebenfalls in die Verbesserung der Auflösung von LCD-Panels für seine Fernsehgeräte der Marke Q-LED sowie in die Entwicklung der Micro-LED-Technologie. QD-OLED muss also entweder eine höhere Auflösung anbieten oder bessere Preise, sagt "Zdnet". Die Frage des Burn-In oder der permanenten Bildkonservierung dränge sich noch auf - ein Problem, das bisher LGs OLED-Fernseher geplagt habe. Samsungs Produktion unterscheide sich von der von LG, da es blaue Pixeldioden als Lichtemitter und QD-Farbfilter in Rot und Grün verwende. Da die kommerzielle Lebensfähigkeit von Samsung noch nicht auf dem Markt getestet wurde, müsse man einige Jahre warten, um zu sehen, wie wirksam sich die Samsung-Technologie gegen Burn-in behaupte.

Der Weckruf kam durch Apple

Der QD-OLED-Investitionsplan des Unternehmens ist weitgehend eine Reaktion auf zwei aktuelle Entwicklungen, wie "Zdnet" schreibt: Stagnierendes Wachstum in den Smartphone-Märkten und der Aufstieg chinesischer Hersteller.

Samsung kontrolliere über 90 Prozent des Marktanteils im mobilen OLED-Bereich, der vom Unternehmen als AMOLED bezeichnet werde. Das Geschäft wäre in den letzten Jahren sehr rentabel gewesen: Samsung Electronics, Apple und Huawei hätten die Displays von Samsung verwendet.

Jedoch habe das verlangsamte Wachstum des Smartphone-Markts die Rentabilität von Samsung Display in letzter Zeit beeinträchtigt. Der Weckruf für das Unternehmen kam 2018, so "Zdnet", als sein grösster Kunde, Apple, einen unter den Erwartungen liegenden Umsatz für seine iPhones hatte und seinerseits weniger AMOLED-Displays kaufte als vereinbart. Cupertino habe Samsung eine einmalige Strafe in Millionenhöhe (US-Dollar) bezahlt, aber da die Jahreswartung der AMOLED-Produktionslinien ein Vielfaches mehr verschlingten, sei dies ein schwacher Trost gewesen. Der Markt für Faltdisplays stehe erst am Anfang. Der Druck, dass Samsung seine Umsatzquellen diversifiziert, ist laut "Zdnet" gross.

Der Übergang von Samsung von LCD zu QD-OLED für TV-Panels sei jedoch weitgehend eine Reaktion auf den schneller als erwarteten Anstieg der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, China. Chinesische Unternehmen seien auf dem LCD-Markt immer dominanter geworden.

Display-Hersteller in China wie BOE entwickelten neue Technologien für LCDs, wie beispielsweise Dual-Cells. Es werde auch erwartet, dass sie in sehr kurzer Zeit stark in grossformatige OLED-Panels investieren.

Aufgrund wettbewerbsbedingter Verluste habe Samsung die Produktion der LCDs in seiner L8-1-Fabrik in Asan eingestellt. Zwei Nebenlinien hätten ebenfalls ihre LCD-Produktionsrate reduziert, da sie mehr Ressourcen in die Entwicklung anderer Technologien investieren wollten.

Warum Samsung seine Handy-Produktion in China einstellt, können Sie hier lesen.

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