Altersheime gehen online
Die Digitalisierung findet ihren Weg in Altersheime, doch nicht nur in der Schweiz ist es ein steiniger Weg. Ein Überblick über die Situation sowie ein Ausblick in die Zukunft.
Die Digitalisierung findet auch in Seniorenheimen statt. Man möchte nicht auf die Digital Natives warten, sondern rüstet sich für die Zukunft. Aus Deutschland gibt es neue Zahlen zur Internetverfügbarkeit in Seniorenheimen. Rund ein Drittel aller Heime verfügen heute über einen Internetzugang, man stehe aber noch am Anfang, sagte Nicola Röhricht von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beruft sich auf eine DPA-Meldung.
Bei dem Thema geht es aber nicht nur um Rentner, die auch im hohen Alter sicher durchs World Wide Web surfen. Ausser der Bedienung der Geräte wirft auch die Internetkriminalität Fragen auf. Die Pro Senectute Solothurn bietet deshalb Kurse an, durch die der digitale Graben zwischen den Generationen überwunden werden soll, wie die Solothurner Zeitung berichtet. Die Nachfrage nach diesen Kursen steige kontinuierlich.
Hansruedi Moorin, Heimleiter des Alterszentrums Wengistein in Solothurn, schätzt gegenüber der Zeitung, dass in fünf Jahren zwischen 40 und 50 Prozent der Heimbewohner ein Smartphone besitzen und ihre Angst vor dem Internet überwunden haben werden. Mit Bildschirmen für Veranstaltungen und einem eigenen Suchportal für Altersfragen möchte man die ersten Schritte zum Smarthome machen. Leiter Sepp Haldi vom Pflegezentrum Magnolienpark glaubt allerdings, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauert, bis die Digitalisierung endgültig in den Altersheimen angekommen ist.
Einen Lösungsansatz für die Problematik der digitalen Teilhabe bietet eine neue Studie der deutschen Bertelsmann-Stiftung zum Thema Digitale Kompetenzen im Alter. In der Zukunft werde das Orientierungswissen im digitalen Raum noch wichtiger. Ältere Nutzer bräuchten leicht verfügbaren Zugang zu digitalen Lernangeboten, am besten an realen Orten, um persönliche Erfahrungen mit anderen zu teilen. Für die Erlangung von digitaler Souveränität benötige es aber nicht nur die technischen Voraussetzungen. Themen wie Datensicherheit und die Funktionsweise von Algorithmen müssten ebenso behandelt werden, damit die Silver Surfer die Zukunft mitgestalten können.