PC-Markt: böses Erwachen im neuen Jahr
Der PC-Markt hat im 1. Quartal 2019 einen Einbruch erlitten. Die Hardware-Hersteller kämpfen mit Lieferschwierigkeiten bei CPUs. Wer davon besonders betroffen ist, hängt von einem zentralen Faktor ab.
Der globale Markt für PCs hat im 1. Quartal 2019 einen Taucher gemacht. Wie die Analysten von Gartner melden, sanken die Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,6 Prozent. Insgesamt hätten noch rund 58,5 Millionen Desktops, Notebooks und Convertibles die Produktionsstätten verlassen.
Grund für den Rückgang seien Lieferschwierigkeiten bei x86-Prozessoren von Intel, schreibt Mikako Kitagawa, Senior Principal Analyst von Gartner. Lesen Sie hier mehr zu Intels Chip-Engpass. Hersteller hätten ihre Produktion deshalb auf andere Geräte, etwa Chromebooks, verschoben.
Wer hat, dem wird gegeben
Nicht alle PC-Hersteller seien von der CPU-Knappheit gleichermassen betroffen, so Kitagawa weiter. Grössere Anbieter hätten bei der Chip-Beschaffung ihre Marktmacht spielen lassen, CPUs von AMD verbaut und so ihre Lieferungen leicht steigern können.
Das Nachsehen hätten hierbei die kleineren Hersteller, die mit fast 21 Prozent kräftig Marktanteile verloren. Sie kämpften stärker mit den Lieferproblemen, als ihre Konkurrenten. Die drei grössten Anbieter, Lenovo, HP Inc. und Dell, konnten dagegen ihr gemeinsames Stück vom Kuchen auf 61,5 Prozent steigern.
Windows-10-Migration kommt zu einem Ende
Die Nachfrage nach Business-PCs sei auch im ersten Quartal 2019 in den meisten Regionen hoch gewesen, schreibt Gartner weiter. Treibende Kraft sei wie in den vergangenen Quartalen die Aktualisierung auf Windows 10 gewesen. Dieser Motor soll 2019 aber endgültig an Schub verlieren, prophezeien die Marktforscher.
In der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) beliefen sich die Auslieferungen im ersten Quartal 2019 laut Gartner auf 18 Millionen Einheiten. Dies sei ein Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch in EMEA sei die Nachfrage von Unternehmen stark gewesen, diejenige nach Consumer-PCs jedoch schwach. Anwender ersetzten ihre älteren PCs nicht und stiegen auch nicht auf Hybridsysteme wie Convertibles oder All-in-One-PCs um.