ISE 2019: Epson zieht Besucher durch ein Wurmloch und in die Vergangenheit
Epson hat seine Datenbrille Moverio zur Fachmesse ISE nach Amsterdam gebracht. Dort zeigte der japanische Hersteller, wie Digital Signage auch ohne Displays oder Projektoren geht. Zugleich präsentierte das Unternehmen aber auch das neue Flaggschiff unter seinen Beamern.
Jedes Jahr, während einer Woche im Februar, wird Amsterdam zum Mittelpunkt der Digital-Signage- und AV-Branche. Die alljährliche Fachmesse ISE zieht Besucher und Aussteller aus der ganzen Welt in die niederländische Hauptstadt. Dieses Jahr findet sie vom 5. bis zum 8. Februar statt.
Unter den Ausstellern ist auch Epson. Wer dessen Stand besuchen wollte, ging dafür wahrscheinlich durch den Epson Vortex. Dabei handelte es sich nicht um ein Wurmloch – auch wenn die Installation wohl nicht nur "Star Trek"-Fans auf den ersten Blick an eine Einstein-Rosen-Brücke erinnert. Stattdessen war der Vortex Epsons Weg, den Besuchern aufzuzeigen, was mit Projection Mapping möglich ist.
Beim Projection Mapping werden Bilder auf nicht ebenen Hintergründen projiziert. Im Falle des Vortex war es eine Röhre, die Besucher durchliefen, um den Stand zu betreten. 16 Laserprojektoren bestrahlten den Tunnel. Die Besucher wurden dabei von Laserscannern erfasst und ihre Bewegungen in die Projektion eingebunden. So soll der Besucher Teil der Installation werden.
Epson strahlt jetzt noch heller
Am anderen Ende des Tunnels warteten die Produktneuheiten von Epson auf den Besucher. Epsons ganzer Stolz an der diesjährigen ISE war der EB-L30000U. Der Beamer hat eine Leuchtkraft von bis zu 30'000 Lumen. Eine neue Kategorie für Epson und gemäss dem Hersteller eine Reaktion auf Kundenanfragen.
Epsons neues Flaggschiff: der EB-L30000U mit einer Leuchtkraft von 30'000 Lumen. (Source: Netzmedien)
Epsons neuer Projektor nutzt das Chassis der bisherigen Modelle und ist auch mit den Linsen für diese kompatibel. Eine integrierte Bildkorrektur soll für eine stets optimale Bildqualität sorgen. Der Projektor wird nach Herstellerangaben voraussichtlich im Jahr 2020 auf den Markt kommen.
Neue und neu umhüllte Laserprojektoren
Nicht ganz neu, aber im neuen Gewand ist der EV-100. Das neue Gehäuse lässt den kompakten Beamer nun wie ein Spotlight wirken. Das mache es einfacher, das Gerät in gewisse Umgebungen zu integrieren. Epson will mit dem Gerät primär Verkaufsumgebungen ansprechen. Ein Projektor genüge, um ein Produkt, das Preisschild und den Hintergrund zu gestalten. Auch interaktive Installationen seien mit dem EV-100 möglich.
Spotlight oder Projektor? Der EV-100 soll primär Verkaufsumgebungen ansprechen. (Source: Netzmedien)
Der japanische Hersteller zeigte in Amsterdam zudem eine neue Laserprojektor-Reihe. Die Modelle EB-L1075U, EB-L1070U und EB-L1050U seien für den Einsatz in grossen Veranstaltungsräumen, etwa in Hörsälen oder Museen, gedacht. Die Geräte erzeugen einen Lichtstrom von bis zu 7000 Lumen und ein Bild mit einer 4k-Auflösung.
Mit Datenbrillen in die Vergangenheit blicken
Was den Epson-Stand von vielen anderen absetzte, war der Einsatz von Augmented Reality (AR). Der Hersteller widmete einen grossen Teil seiner Ausstellungsfläche seiner AR-Brille Moverio und zeigte auf, wie Digital Signage auch ohne Projektoren und Displays aussehen könnte.
Die AR-Brille Moverio von Epson. (Source: Netzmedien)
An seinem Stand präsentierte der Hersteller unter anderem eine Lösung, die in Zusammenarbeit mit dem in London ansässigen Royal National Theatre entstanden ist. Das Theater setzt die Datenbrillen von Epson bereits ein, um live Untertitel einzublenden. So könnten etwa auch Zuschauer, die unter Hörverlust leiden, den Dialogen und Handlungen folgen – ohne den Blick von der Bühne abwenden zu müssen. Geht es nach Epson, soll die Datenbrille demnächst auch im Kino zum Einsatz kommen.
In Italien wird die Datenbrille derzeit für andere Zwecke genutzt, wie der Epson-Stand zeigte. Hier sollen die Besucher von Museen und antiken Stätten die Brillen aufsetzten. Wer durch die Brille blickt, sehe etwa nicht mehr die Ruinen, sondern eine virtuelle Rekonstruktion der Gebäude, wie sie in ihrer Blütezeit ausgesehen haben.