Eine Übersicht über zahlreiche Highlights

Das war die CES 2019

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Selbstfahrende Autos, künstliche Intelligenz, 8k-TVs und viele Gadgets. Die CES 2019 bot zahlreiche Highlights. Eine Übersicht.

An der Consumer Electronics Show (CES) 2019 in Las Vegas sind vom 8. bis 11. Januar die aktuellen Techniktrends vorgestellt worden. Die erste Fachmesse für Consumer Electronics im Jahr ist seit über 50 Jahren ein fester Bestandteil der Branche. Dieses Jahr zählte die Messe rund 4400 Aussteller, die längst nicht mehr nur aus der CE-Branche, sondern zunehmend auch aus artverwandten Bereichen wie der Automobilindustrie kommen.

Die CES ist auch eine Automesse

So wird die CES auch zunehmend zur Automesse mit fast allen bekannten Vertretern der Zunft. Es geht dabei aber nicht um PS, sondern um Vernetzung und autonomes Fahren. Mercedes zeigte etwa seinen neuen CLA. Der Hersteller verbesserte laut eigenen Angaben die Sprachsteuerung der Coupé-Limousine und koppelte sie neu mit einer Smartwatch von Garmin. Durch den in die Uhr integrierten Pulsmesser weiss das Auto etwa, wie ausgeruht der Fahrer ist und stellt sich darauf ein. Der chinesische Hersteller Byton verbaute ein 48-Zoll-Display ins Armaturenbrett seines Elektromodells M-Byte, das Ende des Jahres in Serienproduktion gehen soll.

Demonstration an der Byton-Pressekonferenz. (Source: CTA)

Zahlreiche Aussteller wie Bosch oder Mercedes zeigten selbstfahrende Autos. Sogar selbstfahrende Koffer gab es zu sehen. Forwardx Robotics präsentierte den smarten Koffer Ovis, der seinem Besitzer automatisch folgt.

Laut Medienberichten tummelte sich in Las Vegas so viel künstliche Intelligenz, dass es zu einem Unfall kam. Ein Tesla soll einen menschenähnlichen Roboter am Strassenrand vor den Messehallen angefahren und schwer beschädigt haben.

Futuristisch ging es bei Hyundai zu, der Hersteller zeigte sein Konzept "Elevate". Das Fahrzeug, das an einen Mars Rover erinnert, kann mit seinen vier Rädern nicht nur rollen, sondern auch klettern. Lamborghini spannte mit dem Massage-Spezialisten Bodyfriend zusammen und zeigte einen luxuriösen Massagestuhl im Stil des Aventador Roadsters. Fun Fact: Zum Start ertönt ein Motorgrollen. Weniger Motorengeräusche gab es am Stand von Harley Davidson zu hören, der sein erstes Elektro-Motorrad vorstellte.

Meilenstein für CE-Markt

Natürlich kam an der CES auch die klassische Consumer Electronics nicht zu kurz. Der weltweite CE-Markt inklusive Smartphones setzte übrigens im vergangenen Jahr laut Marktforscher GfK erstmals über eine Billion Euro um. Der Trend gehe dabei in fast allen Kategorien zu benutzerfreundlichen und vernetzten Premiumprodukten.

Im TV-Bereich sorgte etwa Hersteller LG mit der Präsentation seines OLED-TVs "Signature OLED TV R" für Aufmerksamkeit. Der 65-Zoll-TV lässt sich per Knopfdruck wie ein motorisierter Sonnenstore komplett aufrollen und verschwindet in einer Basis, in die ein 4.2-Soundsystem mit 100 Watt Ausgangsleistung integriert ist. Über Preis und Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt. Der südkoreanische Hersteller präsentierte eine Menge solcher flexiblen Bildschirme: Auf 260 konkaven, konvexen und flachen OLED-Screens zeigte LG Naturschauspiele wie einen Wasserfall auf einer Fläche von 6 x 20 Metern.

8k, OLED Master Panel und Apple als Zaungast

Ausser den flexiblen Displays liegen auch 8k-TVs im Trend. LG, Samsung, Sharp, Sony und andere Hersteller zeigten Fernseher mit der vierfachen Auflösung von 4k-Displays. Zwar gibt es noch kaum 8k-Inhalte, aber Upscaler in den Fernsehern können Abhilfe schaffen. Des Weiteren stellte Samsung mit "MicroLED" eine Bildschirmtechnologie vor, die LED- und OLED-Panels den Rang ablaufen soll. Die Bildschirme bestehen aus mikroskopisch kleinen Leuchtdioden, von denen jedes einzelne die Darstellung eines Pixels übernimmt. Damit werde Helligkeit, Kontrast, Farbdarstellung, Effizienz und Lebensdauer jeder anderen Technologie übertroffen. Zudem gebe es bei den Micro-LED-Schirmen keine Einbrenneffekte.

Panasonic zeigte den neuen OLED-TV GZC2004. Das diesjährige 4k-Flaggschiff des Herstellers bietet ein Master Panel, Dolby-Atmos-Lautsprecher mit Technics-Engine, einen neuen Prozessor und ist darüber hinaus der erste TV, der sämtliche HDR-Standards unterstützt. Preis und Erscheinungstermin für Panasonics neues Highlight sind noch nicht bekannt.

Samsung kündigte an der Messe an, dass seine aktuellen Fernseher smarter werden sollen und sich über die digitalen Assistenten Google Assistant und Alexa von Amazon steuern lassen. Sprachassistenten waren wie schon 2018 ein grosses Thema. Immer mehr Hersteller führen kompatible Geräte in ihrem Sortiment.

Apple ist zwar an Messen notorisch abwesend. Doch gaben mehrere Hersteller an der CES bekannt, dass ihre Fernseher künftig ohne Apple-TV-Box Inhalte von der iTunes-Plattform abspielen können.

Nicht nur bei TVs, auch bei Smartphones ist das flexible Display ein Trend; Hersteller wie Royole oder Samsung stellten entsprechende Geräte vor.

Intel schafft 10-Nanometer-Durchbruch

Auch die virtuelle Realität war wieder ein Messethema. Facebook zeigte die neue kabellose VR-Brille Oculus Quest für den Einsteigerbereich zum Preis von rund 400 US-Dollar. HTC knüpfte neue Partnerschaften mit Mozilla, Amazon Web Services und Fidelity Investments, um seinen auf B2B ausgelegten VR-Geschäftsbereich mehr Gewicht zu verleihen. Dell verpasste Mobile Connect neue Features. Nun ermögliche es die Software etwa, das eigene Smartphone mit in die virtuelle Realität zu nehmen und damit in Gaming-Welten zu texten, zu telefonieren und Apps zu verwenden.

Computertechnik ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil der CES. Intel kündigte nun den Durchbruch bei der 10-Nanometer-Massenfertigung an, nachdem es diesen immer wieder hatte verschieben musste. Der Chiphersteller verlautbarte, dass dieses Jahr Computer mit 10-Nanometer-Prozessoren von Intel auf den Markt kommen sollen.

Intels Senior Vice President Gregory M. Bryant zeigt einen 10-Nanometer-Prozessor. (Source: CTA)

IBM lancierte ein integriertes Quantencomputer-System für Wissenschaftler und Unternehmen: "IBM Q System One". An der Messe zeigte das Unternehmen eine Nachbildung des 20-Qubit-Systems in einer Nachbildung. AMD-CEO Lisa Su kündigte in ihrer CES-Keynote die neue Grafikkarte Radeon VII an, die vergleichbar mit der Nvidia Geforce RTX 2080, aber mit einem Preis von rund 700 US-Dollar deutlich günstiger sei.

An der CES sind traditionell auch zahlreiche Gadgets zu sehen, von denen es einige nicht auf den Markt schaffen dürften. Das trifft wohl nicht auf den smarten Futternapf "Mookkie" des italienischen Unternehmens Volta zu. Er erhielt einen Innovationspreis des CES-Veranstalters CTA in der Kategorie Smarthome. Der Futternapf ist mit einer Gesichtserkennung ausgestattet. Damit öffnet sich die Schalenklappe nur dann, wenn sie das Tier erkennt, sodass dieses allein von den Knabbereien profitieren kann.

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DPF8_121321

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