Fast 3,5 Millionen verkaufte Geräte

Schweizer Smartphone-Markt wächst wieder

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Nach einem starken Rückgang im Jahr 2016 hat der Schweizer Smartphone-Markt fast ebenso stark wieder aufholen können. Für das laufende Jahr ist die Prognose aber negativ. Dasselbe gilt schon seit Längerem für den Handel mit Tablet-PCs.

(Source: kantver / Fotolia.com)
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Der Smartphone-Markt in der Schweiz hat in den vergangenen Jahren stark zugelegt. 2010 setzte der Schweizer Detailhandel noch 1,05 Milliarden Franken mit Smartphones um. Damals wurden noch fast doppelt so viele Mobiltelefone ohne smarte Funktionen verkauft als Smartphones. Der Markt mit Smartphones und Mobiltelefone zusammengerechnet war mit mehr als 3,5 Millionen verkauften Geräten etwa 1,37 Milliarden Franken schwer.

2017 kletterte der Umsatz mit Smartphones und Mobiltelefonen im Schweizer Markt mit fast 3,5 Millionen verkauften Geräten auf etwa 1,52 Milliarden Franken. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 123 Millionen Franken. 2016 erlebte der Markt aber auch den ersten Umsatzrückgang seit 2011. Im Jahr 2016 ging der Umsatz im Handel mit Smart- und Mobiltelefonen im Vergleich zu 2015 um 81 Millionen Franken zurück. Eine Marktsättigung zeichnete sich ab, umso stärker dürfte die Freude im Handel über das letztjährige Marktwachstum sein.

Umsatz im Smartphone-Markt wächst in sieben Jahren um ein Drittel

Mobiltelefone ohne smarte Funktionen sind mittlerweile praktisch bedeutungslos im Markt. Mit 181'000 verkauften Geräten erzielte der Schweizer Handel im vergangenen Jahr noch einen Umsatz von 11 Millionen Franken damit. Smartphones verkauften sich fast 3,3 Millionen Mal und erzielten mehr als 1,5 Milliarden Franken Umsatz. Das ist gut ein Drittel mehr als noch sieben Jahre zuvor.

In diesem Jahr sollen 100'000 verkaufte nicht-smarte Mobiltelefone gerade noch 6 Millionen Franken Umsatz erzielen. Für das laufende Jahr prognostiziert GfK Switzerland aber auch bei Smartphones einen Rückgang um 27'000 Stück oder 41 Millionen Franken weniger Umsatz.

Wachstum mit Smartphones im höheren Preissegment

Im westeuropäischen Smartphone-Markt verzeichnete GfK schon 2017 ein Rückgang der verkauften Stückzahlen um 4 Prozent auf 125,6 Millionen Stück. Der Umsatz stieg aber um 5 Prozent auf 56 Milliarden US-Dollar. Total wurden 2017 weltweit 1,46 Milliarden Smartphones verkauft, was einem Wachstum gegenüber 2016 von 3 Prozent entspricht. Der Umsatz kletterte um 9 Prozent auf 478,7 Milliarden Dollar. Die Analysten von IDC und Strategy Analytics hingegen melden einen Rückgang der weltweit ausgelieferten Stückzahlen um 0,1 Prozent auf 1,472 Milliarden Smartphones.

Anders als für die Schweiz ist die Prognose von GfK für den weltweiten Markt für das laufende Jahr positiv. Die Analysten erwarten einen Anstieg der weltweiten Smartphone-Nachfrage um 3 Prozent. "Angesichts der Sättigung in den entwickelten Märkten wird die Kundenbindung für die Hersteller von Smartphones ein wichtiger Schwerpunkt sein, der auch zu mehr Innovationen und Differenzierung führen wird, um den Absatz anzukurbeln", sagt Yotaro Noguchi, Product Lead bei GfKs Trends- and Forecasting-Division.

Auch die Analysten von Gartner erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg der Smartphone-Verkaufszahlen. Die Marktforscher rechnen mit 1,9 Milliarden ausgelieferten Geräten weltweit, im kommenden Jahr sollen es 1,92 Milliarden Stück sein. Getrieben wird das Wachstum vor allem durch Smartphones im höheren Preissegment, wie Gartner weiter schreibt. 87 Prozent aller ausgelieferten Mobiltelefone sollen 2018 Smartphones sein. Ab 2019 soll die Nachfrage nach Smartphones mit 5G-Unterstützung ansteigen. Zunächst würden Länder wie die USA und Südkorea mit der fünften Generation des Mobilfunkstandards vorangehen. 2021 sollen 9 Prozent aller weltweit verkauften Smartphones 5G-fähig sein.

Apple überholt Samsung, Xiaomi holt auf

Bei den Marktanteilen ermittelte IDC die grössten Veränderungen an der Spitze. Apple verkaufte zwar weniger Smartphones (-1,3 Prozent), überholte im Weihnachtsgeschäft aber Samsung, da der Rückgang beim Konkurrenten aus Südkorea mit 4,4 Prozent noch höher ausfiel. Über das ganze Jahr 2017 betrachtet, bleibe Samsung allerdings die Nummer eins im Markt. Die Koreaner lieferten mehr als 317 Millionen Geräte aus und machen damit 21,6 Prozent des Gesamtmarktes aus. Ausserdem habe Apple vom Release neuer Geräte im Herbst profitieren können. Über das Gesamtjahr lieferte Apple rund 216 Millionen iPhones aus und beansprucht 14,7 Prozent des weltweiten Marktes.

Alle Hersteller lieferten gemäss den Zahlen von IDC im vierten Quartal 2017 weniger Smartphones aus. Alle? Nicht ganz. Xiaomi konnte, sowohl was die Zahl der Geräte als auch den Marktanteil betrifft, stark zulegen. Mit 28,1 Millionen Auslieferungen konnte die chinesische Firma ihren Marktanteil auf 7 Prozent mehr als verdoppeln. Bewerkstelligt habe Xiaomi dies durch seine Wachstumsstrategie in China, Russland, Indien und Indonesien, schreibt IDC.

Tablet-Markt bricht in vier Jahren um fast die Hälfte ein

Anders als im Smartphone-Markt scheint das Wachstum im Schweizer Tablet-Markt zu Ende. 2010 setzte der Handel noch 103 Millionen Franken mit 120'000 Tablets um. Es folgte ein Anstieg auf 1,15 Millionen Tablets im Wert von 430 Millionen Franken im Jahr 2013. Danach ging der Markt wieder zurück. Im vergangenen Jahr verkaufte der Schweizer Handel noch 598 000 Tablets im Wert von 228 Millionen Franken. Das sind zwar 3 Millionen mehr als noch 2016, entspricht aber einem Rückgang im Vergleich zum Höhepunkt 2013 um fast die Hälfte. Im laufenden Jahr rechnet GfK Switzerland mit einem weiteren Rückgang um 18'000 Geräte oder 8 Millionen Franken.

Weltweit lieferten die Hersteller im vergangenen Jahr 163,5 Millionen Detachable Tablets und Slate Tablets aus, wie IDC schreibt. Das seien 6,5 Prozent weniger als 2016. Der Rückgang im Markt setzte sich im vierten Quartal fort. 49,6 Millionen Geräte stehen hier laut Statistik 53,8 Millionen im Vorjahresquartal gegenüber – minus 7,9 Prozent.

Laut Digitimes sollen die Auslieferungen 2018 weiter sinken. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwartet Digitimes noch 32 Millionen Tablets, die in den Handel gelangen. Das wären 17,1 Prozent weniger als im ersten Quartal 2017.

Den grössten Anteil im Tablet-Markt im vierten Quartal 2017 hatte Apple. Er betrug 26,6 Prozent bei 13,2 Millionen Geräten. Während sich Apples Marktposition praktisch nicht veränderte, holte Amazon mit seinen Tablets auf und überholte mit 7,7 Millionen Auslieferungen die bisherige Nummer zwei Samsung. Das südkoreanische Unternehmen lieferte 12 Prozent weniger Geräte aus.

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