Recycling soll nicht politisch sein
Eine Studie von Avenir Suisse zum Recycling hat ergeben, dass für den Konsumenten Anreize besonders wichtig sind. Das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen sei bei Recycling-Lösungen mit wenig politischem Eingriff besonders günstig.
In Sachen Recycling sind freiwillige Branchenlösungen optimal für Umwelt und Konsumenten. Laut einer Studie von Avenir Suisse bieten Recycling-Lösungen, die wenig politisches Eingreifen voraussetzen, ein besonders gutes ökonomisches Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Gebote und Verbote seien Massnahmen, die nur da zum Einsatz kommen sollen, wo andere Anreizsysteme scheitern.
Herleitung der optimalen Recyclingquote. (Quelle: Avenir Suisse)
Die Studie befasste sich vor allem mit Rücknahmesystemen für Elektro- und Elektronikgeräte. Die Ergebnisse bezüglich umweltpolitischer Vorgaben und ökonomischer Anreizsysteme seien aber auch für andere Branchen relevant. Besonders wichtig sei es, dass das Verhältnis zwischen potentiellem Schaden und Hemmschwelle für Konsumenten berücksichtigt werde.
Je grösser der Schaden einer unsachgemässen Entsorgung, desto geringer müsse die Hemmschwelle zur korrekten Entsorgung sein. Den Aufwand für den Konsumenten könne man mit zahlreichen Sammelstellen und kundenfreundlichen Öffnungszeiten reduzieren.
Offener Wettbewerb
Um die Betriebskosten des Rücknahmesystems niedrig zu halten, sei der offene Wettbewerb von hoher Bedeutung. Es sollten etwa private Akteure um einen Auftrag konkurrieren können. Dies sei in der Schweiz noch nicht üblich.
Im Ganzen sei die Schweiz bei der Entsorgung von Altgeräten weltweit vorne dabei. Dies sei dank schlanker Regulierung auf der Basis von Systemen und vorgezogenem Recyclingbeitrag der Fall. Diese Position sollte laut der Studie nicht durch staatliche Eingriffe gefährdet werden.