Bond, James Bond – Wer wird der neue Superagent?
"Spectre" könnte der letzte Bond-Film mit Daniel Craig sein. Wer wird sein Nachfolger? Die Buchmacher haben sich entschieden. Der Aufschrei könnte noch grösser werden als bei Craigs Wahl zum Bond-Darsteller.
Seit November heisst es in den Schweizer Kinos wieder: Bond, James Bond. Der 24. Streifen der Agentenserie mit dem Titel "Spectre" lockt mit Starbesetzung in die Kinosäle. Der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz als Bösewicht, Monica Bellucci als hübsche, eiskalte Witwe und in der Hauptrolle: Daniel Craig. Bereits das vierte Mal spielt der Brite im Auftrag ihrer Majestät den Superagenten, besiegt die bösesten Schurken und verdreht den schönsten Frauen den Kopf. Davor nutzte Craig seine Lizenz zum Töten in den Bond-Filmen "Casino Royale", "Ein Quantum Trost" und "Skyfall".
Craig ist der sechste Bond-Darsteller nach Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan. Branchenkenner gehen zwar laut der "Süddeutschen Zeitung" davon aus, dass Craig noch mindestens ein Mal in die Rolle des Agenten 007 schlüpft – doch der will offenbar nicht mehr. Das sagte er zumindest deutlich gegenüber der britischen Zeitschrift "Time Out". Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, weiterzumachen, antwortete Craig: "Lieber würde ich dieses Glas hier zerbrechen und mir die Pulsadern aufschneiden."
Wer könnte Craigs Nachfolger werden, falls er tatsächlich aufhört? Der Brite meint ziemlich unbritisch: "Wer es wird, ist mir ehrlich gesagt scheissegal."
Rothaarig? Ja, sagen die Buchmacher
Wer soll die von Ian Fleming erfundene Romanfigur spielen? Ex-Bond Sir Roger Moore bringt gegenüber Mail Online "Wolverine" Hugh Jackman ins Spiel. Der australische Schauspieler war schon unter den 200 Kandidaten, aus denen schliesslich Craig ausgewählt wurde. Moore erwähnte auch Damian Lewis. Der rothaarige Ex-Homeland-Star hat offenbar gute Chancen auf den Job. Einer der grössten Buchmacher der Insel sieht den Briten auf der Spitzenposition. Vergegenwärtigt man sich aber die Diskussionen um Craig, als er seine Stelle als Bond antrat, ist das nur schwer vorstellbar. Zu blond, zu blauäugig, zu weich sei Craig für den Bond, hiess es damals. Dafür würden Lewis' rote Haare zumindest ins Klischee des Engländers passen.
Noch gewagter wäre wohl die Wahl des Briten Idris Elba. Der Nelson-Mandela-Darsteller wäre der erste schwarze Bond, er liegt bei den Buchmachern dicht hinter Lewis. Doch die Gerüchte haben eine zerstörerische Kraft, wie Elba glaubt. Die "Süddeutsche" zitiert Elba wie folgt: "Wenn es jemals eine Chance gab, dass ich Bond werde, ist sie rum." Die dritte Wahl der Buchmacher wäre "Mad Max"-Darsteller Tom Hardy, ebenfalls ein Brite. Apropos "Mad Max": Mel Gibson stand 1987 auch mal zur Wahl, seine Gagenforderungen waren aber zu hoch, wie es im Buch "007 – Das James Bond Archiv" heisst. Nächstes Jahr feiert Gibson zwar schon seinen 60. Geburtstag, doch Roger Moore stand mit 57 Jahren auch noch als Bond vor der Kamera. Zu spät ist es für Gibson vielleicht noch nicht.
Die Bond-Wahl war in über 50 Jahren Geschichte noch nie einfach und fast schon ein Staatsakt für die Insel. Für Unterhaltung ist auf jeden Fall schon vor dem nächsten Bond-Streifen gesorgt. Und sollte der neue Bond die Erwartungen nicht erfüllen, würden die Produzenten wohl wie bei George Lazenby die Reissleine ziehen und nach nur einem Film die Lizenz zum Töten entziehen.