All-IP-Special

"Die Kompatibilität ist nicht gegeben"

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von George Sarpong

Welche Möglichkeiten bietet die Umstellung auf All-IP? Welche Herausforderungen stellen sich Unternehmen dabei? Reto Aus der Au, Abteilungsleiter bei Stadt Zürich, Organisation und Informatik, liefert Antworten.

Reto Aus der Au, Abteilungsleiter bei Stadt Zürich, Organisation und Informatik (OIZ). (Quelle: OIZ)
Reto Aus der Au, Abteilungsleiter bei Stadt Zürich, Organisation und Informatik (OIZ). (Quelle: OIZ)

Bitte beschreiben Sie kurz Ihr Projekt.

Reto Aus der Au: Die Stadtverwaltung Zürich hat über 3400 herkömmliche Analog- und ISDN-Anschlüsse an über 600 Standorten. Diese werden im Rahmen der All-IP-Initiative der Swisscom schrittweise auf IP-Anschlüsse gewechselt. Wir gehen davon aus, dass wir die Mehrheit aller Anschlüsse bis Ende 2017 auf IP migriert oder etwa durch eine mobile Kommunikationslösung ersetzt haben werden.

Welche Möglichkeiten erhoffen Sie sich vom Wechsel auf All-IP?

Mit All-IP erhoffen wir uns in erster Linie Flexibilität und Kosteneinsparungen, da wir mit der neuen Technologie viele heutige Anschlüsse konsolidieren können und sich der Einsatzort flexibel gestalten lässt. Durch Umkonfiguration des einzelnen IP-Anschlusses kann dieser sekundenschnell neu verwendet werden. Dies unterstützt in idealem Masse unsere seit 2009 etablierte VoIP-4-Zuerich-Kommunikationsplattform, mit der die IP-Telefonie in der Stadtverwaltung flächendeckend eingesetzt wird. Mit der kompletten Umstellung auf die IP-Telefonie erreichen wir auch eine stärkere Providerunabhängigkeit.

Welche Probleme mussten oder müssen Sie noch lösen?

Die alte, analoge Technologie besteht, seit Alexander Graham Bell 1876 das erste Telefon in Betrieb nahm. Natürlich sind unsere Systeme nicht mehr aus dieser Epoche. Aber die heute noch eingesetzten Faxprotokolle, analoge Modem-Verbindungen von Haustechniksystemen, einzelne Lifttelefone, Alarmleitungen und weitere Lösungen sind für analoge Anschlüsse providergespeist und können deshalb mit der IP-Technologie nicht mehr in der gleichen Art betrieben werden. Die Kompatibilität mit der IP-Technologie ist nicht ohne Weiteres gegeben. Dies gilt es zu prüfen und neue Lösungen zu finden.

Was raten Sie anderen Unternehmen, die noch vor der ­Umstellung stehen?

Das Thema nicht dem Zufall zu überlassen. Ein strukturiertes und methodisches Herangehen an diese Thematik ist unerlässlich. Der Faktor Zeit darf auch nicht vernachlässigt werden. Die Schwierigkeit wird nicht sein, moderne Kommunikationslösungen mit IP-Anschlüssen auszurüsten, sondern die Herausforderung liegt bei den oben genannten Systemen, die noch alte Technologien verwenden. Möglicherweise müssen diese Lösungen zuerst ersetzt werden, bevor All-IP realisiert werden kann.

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