Best of Swiss Apps 2014
"Ein Mobile-Spiel ist umso rentabler, je mehr es süchtig macht"
Chris Bergstresser wird die Keynote von Best of Swiss Apps halten. Der ehemalige Geschäftsführer von Miniclip und Verwaltungsrat von Appscotch sowie Ocean View Games spricht im Interview über seinen Weg und seine Visionen.
Chris Bergstresser (Quelle: Swissnex)
Chris Bergstresser (Quelle: Swissnex)
Herr Bergstresser, warum interessieren Sie sich für mobile Applikationen?
Ich habe mich immer für verschiedene Plattformen interessiert. Ich begann meine Karriere bei einem kleinen Entwicklerunternehmen, das Atari als Kunden hatte. Atari hatte in den 90er-Jahren eine sehr innovative Phase, in der sie Schnittstellen zwischen verschiedenen Plattformen entwickelten. Von da an war mir klar, dass es wichtig ist, den Menschen die Freiheit zu lassen, zu jeder Zeit und überall mit irgendeinem Gerät spielen zu können. Danach arbeitete ich bei Sega und war von ihrem On-Demand-Konzept von Spielen auf dem Sega-Channel fasziniert. Das war 1994, und die Firma war damals mit ihrem Konzept ein Vorreiter. Mit den mobilen Technologien, die wir heute haben, ist es möglich, von überall auf das Internet zuzugreifen, um beispielsweise mit anderen gamen zu können. Diese plattformübergreifende Anwendung, die uns mobile Technologien ermöglichen, hat mich dabei besonders fasziniert.
Wie haben Sie dieses plattformübergreifende Modell im Rahmen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit eingesetzt?
Mit Vector Entertainment, einem Unternehmen, das ich 2008 gegründet und zwei Jahre lang als CEO geführt habe, entwickelten wir primär Onlinespiele. Wir realisierten dann aber schnell, dass eine Integration in Facebook und grundsätzlich in die mobile App- Welt ein enormes Wachstum mit sich bringt. Später, als Geschäftsleiter von Miniclip, eine Position, die ich von April 2010 bis letzten Juli innehatte, war es mein Ziel, die verschiedenen Einkommensquellen zu diversifizieren sowie Mobile und Web zu verbinden. Damit wollten wir auch neue Märkte erschliessen. Um dies zu erreichen, sind wir mit den grossen Playern wie Apple, Google, Microsoft und Facebook strategische Partnerschaften eingegangen.
Wie schätzen Sie den derzeitigen App-Markt ein?
Es ist ein stark konkurrierender Markt, der es den Mitbewerbern schwierig macht, neue Nutzer zu gewinnen. Eine gute Methode ist, sich auf die Internetnutzer abzustützen. Man kann diese zu Mobile-Nutzern machen, indem man sie mit interaktiven Anzeigen lockt, mit denen sie eine einfache Version eines Spiels direkt in einem Werbebanner einer Website spielen können. Neueinsteiger am Markt können mit solch innovativen Ideen und einer kreativen Marketingstrategie gegen die Big Player antreten. Denn diese haben den Vorteil, über genügend Ressourcen zu verfügen, dass sie mit teuren und traditionellen Werbekampagnen auf sich aufmerksam machen können.
Welchen Rat geben Sie jungen, im App-Business tätigen Unternehmen bezüglich Einnahmequellen?
Ich bin der Meinung, dass es heute nicht schwieriger ist als früher, Geld zu beschaffen. Was den globalen App-Markt betrifft, glaube ich, dass das Kapital vorhanden ist. Aber man muss durchhalten können, sich nicht entmutigen lassen und an alle möglichen Türen klopfen. Man muss Selbstvertrauen haben, sich gut positionieren und seine eigenen Trümpfe ausspielen können, ohne aber dabei arrogant zu wirken. Um sich einen Platz erobern und überzeugend wirken zu können, muss man sich allerdings auch immer wieder neu motivieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Gelder eines Tages so oder so fliessen, wenn man von seinem eigenen Produkt überzeugt ist und sich in seinem Business auskennt.
Was glauben Sie, wie erwirtschaftet man mit Apps am effizientesten Geld?
In-App-Käufe sind nach wie vor eine effiziente Methode, um Geld zu verdienen. Auch wenn sie letztlich zwei- oder dreimal mehr zahlen, ist diese À-la-carte-Bezahlmethode bei den Leuten immer noch beliebter als ein monatliches Abonnement. Demzufolge ist ein Mobile-Spiel umso rentabler, je mehr es seine Spieler süchtig macht. Aber die Basis des Gameplays wird nur mit 50 Prozent durch die Kundenbindung bestimmt. Es geht auch darum, Analysewerkzeuge für das Nutzerverhalten einzusetzen, um regelmässig Neuerungen bringen zu können, die den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
Was sind die Vor- und Nachteile für Schweizer Start-ups, die in den App-Markt vorstossen wollen?
Die Schweiz bietet in diesem Bereich einen grossen Pool von Talenten. Allerdings verfügt das Land über beschränkte Investitionsmöglichkeiten. Das Geld fehlt zwar nicht, aber meiner Meinung tauschen sich potenzielle Investoren, wie auch anderswo in Europa, nicht genügend untereinander aus. Das ist ganz anders als im Silicon Valley, wo Risikokapitalgeber und Business Angels miteinander diskutieren, was ihr Vertrauen in Start-up-Projekte erhöht und sie auch vermehrt dazu bewegt, Risiken einzugehen.
Ich habe mich immer für verschiedene Plattformen interessiert. Ich begann meine Karriere bei einem kleinen Entwicklerunternehmen, das Atari als Kunden hatte. Atari hatte in den 90er-Jahren eine sehr innovative Phase, in der sie Schnittstellen zwischen verschiedenen Plattformen entwickelten. Von da an war mir klar, dass es wichtig ist, den Menschen die Freiheit zu lassen, zu jeder Zeit und überall mit irgendeinem Gerät spielen zu können. Danach arbeitete ich bei Sega und war von ihrem On-Demand-Konzept von Spielen auf dem Sega-Channel fasziniert. Das war 1994, und die Firma war damals mit ihrem Konzept ein Vorreiter. Mit den mobilen Technologien, die wir heute haben, ist es möglich, von überall auf das Internet zuzugreifen, um beispielsweise mit anderen gamen zu können. Diese plattformübergreifende Anwendung, die uns mobile Technologien ermöglichen, hat mich dabei besonders fasziniert.
Wie haben Sie dieses plattformübergreifende Modell im Rahmen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit eingesetzt?
Mit Vector Entertainment, einem Unternehmen, das ich 2008 gegründet und zwei Jahre lang als CEO geführt habe, entwickelten wir primär Onlinespiele. Wir realisierten dann aber schnell, dass eine Integration in Facebook und grundsätzlich in die mobile App- Welt ein enormes Wachstum mit sich bringt. Später, als Geschäftsleiter von Miniclip, eine Position, die ich von April 2010 bis letzten Juli innehatte, war es mein Ziel, die verschiedenen Einkommensquellen zu diversifizieren sowie Mobile und Web zu verbinden. Damit wollten wir auch neue Märkte erschliessen. Um dies zu erreichen, sind wir mit den grossen Playern wie Apple, Google, Microsoft und Facebook strategische Partnerschaften eingegangen.
Wie schätzen Sie den derzeitigen App-Markt ein?
Es ist ein stark konkurrierender Markt, der es den Mitbewerbern schwierig macht, neue Nutzer zu gewinnen. Eine gute Methode ist, sich auf die Internetnutzer abzustützen. Man kann diese zu Mobile-Nutzern machen, indem man sie mit interaktiven Anzeigen lockt, mit denen sie eine einfache Version eines Spiels direkt in einem Werbebanner einer Website spielen können. Neueinsteiger am Markt können mit solch innovativen Ideen und einer kreativen Marketingstrategie gegen die Big Player antreten. Denn diese haben den Vorteil, über genügend Ressourcen zu verfügen, dass sie mit teuren und traditionellen Werbekampagnen auf sich aufmerksam machen können.
Welchen Rat geben Sie jungen, im App-Business tätigen Unternehmen bezüglich Einnahmequellen?
Ich bin der Meinung, dass es heute nicht schwieriger ist als früher, Geld zu beschaffen. Was den globalen App-Markt betrifft, glaube ich, dass das Kapital vorhanden ist. Aber man muss durchhalten können, sich nicht entmutigen lassen und an alle möglichen Türen klopfen. Man muss Selbstvertrauen haben, sich gut positionieren und seine eigenen Trümpfe ausspielen können, ohne aber dabei arrogant zu wirken. Um sich einen Platz erobern und überzeugend wirken zu können, muss man sich allerdings auch immer wieder neu motivieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Gelder eines Tages so oder so fliessen, wenn man von seinem eigenen Produkt überzeugt ist und sich in seinem Business auskennt.
Was glauben Sie, wie erwirtschaftet man mit Apps am effizientesten Geld?
In-App-Käufe sind nach wie vor eine effiziente Methode, um Geld zu verdienen. Auch wenn sie letztlich zwei- oder dreimal mehr zahlen, ist diese À-la-carte-Bezahlmethode bei den Leuten immer noch beliebter als ein monatliches Abonnement. Demzufolge ist ein Mobile-Spiel umso rentabler, je mehr es seine Spieler süchtig macht. Aber die Basis des Gameplays wird nur mit 50 Prozent durch die Kundenbindung bestimmt. Es geht auch darum, Analysewerkzeuge für das Nutzerverhalten einzusetzen, um regelmässig Neuerungen bringen zu können, die den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
Was sind die Vor- und Nachteile für Schweizer Start-ups, die in den App-Markt vorstossen wollen?
Die Schweiz bietet in diesem Bereich einen grossen Pool von Talenten. Allerdings verfügt das Land über beschränkte Investitionsmöglichkeiten. Das Geld fehlt zwar nicht, aber meiner Meinung tauschen sich potenzielle Investoren, wie auch anderswo in Europa, nicht genügend untereinander aus. Das ist ganz anders als im Silicon Valley, wo Risikokapitalgeber und Business Angels miteinander diskutieren, was ihr Vertrauen in Start-up-Projekte erhöht und sie auch vermehrt dazu bewegt, Risiken einzugehen.
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