LG feiert seine Innovationen
An seiner Hausmesse in Lissabon hat LG seine CES-Highlights einem europäischen Publikum gezeigt. Neben Fernsehern und dem Smart Home präsentierte der koreanische Hersteller auch sein Weisswarensortiment, das den Kontinenten erobern soll.
Sonne, Strand und kaltes Wetter. Um seine neuesten Produkte einem europäischen Publikum zu demonstrieren, hat LG im Januar nach Lissabon geladen. Schauplatz des zweiten Innofest war das Campo Pequeno, eine über 100 Jahre alte Stierkampfarena mitten im Herz der portugiesischen Hauptstadt.
Der koreanische Hersteller präsentierte in der Hauptstadt sein Sortiment an Produkten für das Jahr 2015. Zu sehen waren vor allem CES-Highlights, die dieses Jahr den europäischen Markt erobern sollen. In einzelnen Präsentationen gingen verschiedene Mitarbeiter zudem noch näher auf Themen wie das Smart Home, das TV-Line-up und Weisswaren ein.
Den Auftakt machte Brian Na, CEO von LG Electronics Europe. Er begrüsste die versammelte Schar Journalisten und führte in den Event ein. Wie der Name vermuten lässt, sei das Innofest ein Festival der Innovation. Ziel des Herstellers sei es, das Leben seiner Kunden besser zu machen, als es Gestern war.
Nach eigenen Angaben verzeichnete das koreanische Unternehmen auf dem europäischen Markt im vergangenen Jahr ein stabiles Wachstum. Dies führte der CEO auf seine europäischen Partner und Kunden zurück.
Gute Ausgangslage um das Smart Home voranzutreiben
Wie bereits an der CES nahm das Thema Smart Home auch an LGs Hausmesse eine wichtige Rolle ein. Eugene Yoo, General Manager Strategic Alliances & Investments beim Unternehmen, zeigte dem Publikum LGs Vision für das vernetzte Heim. Yoo betonte die gute Ausgangslage des Unternehmens. Da ihre Prodult-Palette von AV-Geräten über Staubsaugern bis Kühlschränke reiche und den gesamten Haushalt abdecke, sei das Unternehmen gut positioniert um den Smart-Home-Markt anzutreiben.
LG könne dies aber nicht im Alleingang bewältigen. In dem Sinne präsentierte Yoo die dreigliedrige Smart-Home-Strategie. Diese beruhe auf einer offenen Plattform, offener Konnektivität und einem offenen Ökosystem. Oder kurz zusammengefasst: Es beruht auf Offenheit.
"Kunden wollen nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden sein", sagte Yoo. Daher kollaboriere das Unternehmen mit verschiedenen Unternehmen, etwa in der Allseen Alliance oder über die One M2M-Allianz, um einheitliche Standards zu kreieren.
"Wir glauben daran, dass ein offener Standard für Endkundenprodukte Realität werden kann", sagte Yoo. Dies solle für die Konsumenten den Kaufentscheid stark vereinfachen. Wenn sie im Laden etwa das Logo des Allseen Alliance sehen, wüssten sie sofort, dass das betrachtete Gerät bei sich daheim funktioniert, egal welcher Markenname darüber steht.
LG will auf vielen Hochzeiten tanzen
Um diesen offenen Standard durchzusetzen, spreche das Unternehmen aktuell mit verschiedenen Unternehmen – Herstellern, Dienstleistern und Händlern. Wie Yoo erklärte, ist das Unternehmen offen für Partner aus allen europäischen Ländern.
Zu den Gesprächspartnern würden aber auch Messaging-Dienste gehören. Yoo deutete dabei auf eine mögliche kommende Integration ihres Home-Chat-Assistenten in Dienste wie etwa Whatsapp. Konkrete Namen von Unternehmen wollte er aber nicht nennen.
Als Möglichen Einstieg für Partnerunternehmen nannte Yoo die an der IFA präsentierten Homebot-Staubsauger. Diese selbstständigen Geräte seien bereits mit Kameras und einer künstlichen Intelligenz ausgestattet, um ihre Arbeit zu verrichten. Es sei naheliegend, daraus ein mobiles Sicherheitssystem für Daheim zu machen.
Breitseite im Weisswaren-Bereich
Vom Smart-Home wechselte das Unternehmen zum Weisswaren-Segment, als Leon Oh das Wort ergriff. In diesem Bereich sehe sich das Unternehmen der härtesten Konkurrenz ausgesetzt, sagte Oh. LG setzte sich von seiner Konkurrenz jedoch durch seine Innovationen ab.
Unter Innovationen verstand Oh insbesondere zwei Dinge: das bereits vorgestellte Door-in-Door-Feature und eine neue Kompressor-Technologie. Door-in-Door verweist auf eine zweite Tür, die in der Kühlschranktür integriert wurde. Diese biete gemäss Oh drei Vorteile: sie sei mit einer kleinen Taste leicht zu öffnen. Da die Haupttür nicht für jede Kleinigkeit geöffnet werden muss, reduziere sich der Kaltluft-Verlust um 41 Prozent. Das ganze System sei zudem individuell konfigurierbar, sodass der Kunde sich den Platz im Kühlschrank nach seinem eigenen Gutdünken einteilen könne.
Die zweite Neuheit treibt den Kühlschrank an. Der Inverter-Linear-Kompressor mit seiner geraden Kolbenführung helfe mit, Strom zu sparen, verursache weniger Lärm. Dies führe zusätzlich zu einer längeren Lebensdauer der Maschine.
Schneller waschen bei gleicher Leistung
Auf dem Gebiet der Waschmaschinen präsentierte Oh die Turbo-Wash-Funktion. Während die Trommel dreht, aktiviere die Maschine kleine Wasserdüsen um die Wäsche schneller zu reinigen. Die Waschleistung nehme dabei jedoch nicht ab, versprach Oh. Alle neuen Maschinen, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, sollen über dieses Feature verfügen.
Oh schnitt auch das Thema Smart Home an. So verfügen die neuen Waschmaschinen-Modelle des Herstellers über eine Smart-Diagnosis-Funktion. Diese funktioniert mit der NFC-Technologie und gibt dem Nutzer fortlaufend Updates über den Status der Wäsche in der Waschmaschine. Die Technologie wurde bereits bei der Ankündigung der Titan-2.0-Serie präsentiert.
Musik die dem Nutzer folgen kann
Für die OLED-Fernseher kam die äusserst positiv gestimmte LG-Managerin Elysia Chang auf die Bühne. Der TV-Markt sei rauer geworden. Aber auch hier präsentierte sich das Unternehmen selbstbewusst. Wenn es um die Bildqualität geht, schlage die SUHD-Technologie OLED nicht, verkündete Chang. Eine deutliche Anspielung auf den Konkurrenten Samsung.
Neben den bereits von der CES bekannten OLED-Fernseher, präsentierte Chang auch die Music-Flow-Serie. "Wir werden eure Art Musik zu hören, zu erwerben und zu geniessen verändern", versprach sie. Die Serie umfasst verschiedene WiFi-Lautsprecher und tragbare Geräte.
Nutzer könnten die Geräte über ein Wireless-Netzwerk mit ihren mobilen Geräten verbinden und so ihre Lautsprecher miteinander koppeln. Wenn der Nutzer von einem Raum zum nächsten wechselt, würde die Musik automatisch folgen und die Lautsprecher wechseln. Zudem integriert das System Streaming-Dienste wie Spotify.
Den Abschluss machten der portugiesische EISA-Präsident Jorge Gonclaves, der sich dafür bedankte, dass LG sich einen Veranstaltungsort in seiner Heimat aussuchte, sowie Brian Na, CEO bei LG Electronics Europe, Chang-hee Han, Head of Marketing Communication Home Appliance & Air Solution und Thomas Lee, Head of Marketing Communication Home Entertainment, die sich die Zeit nahmen, Fragen aus dem Publikum zu beantworten.