Neuer CEO für Redcoon, neuer Weg für Media-Saturn
Die Media-Saturn-Gruppe will im reinen Online-Geschäft stärker Fuss fassen. Ein neuer CEO an der Spitze von Redcoon soll die Online-Strategie mitgestalten und nach vorne treiben. Das könnte auch dem schwächelnden Umsatz auf die Sprünge helfen.
Die Media-Saturn-Gruppe hat ein raues Jahr hinter sich. Machtkämpfe in der Führungsebene, radikale Umbaupläne und weniger Umsatz. Das zum Metro-Konzern gehörige Unternehmen setzte im Geschäftsjahr 2013/14 mit 21 Milliarden Euro 0,3 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor.
Die Zahl der Filialen konnte die Gruppe über das Jahr verteilt ausbauen. Insgesamt eröffnete Media-Saturn 50 neue Filialen. Dem gegenüber stehen allerdings zwölf Schliessungen. Unter dem Strich kamen also 38 neue Ladengeschäfte dazu. Die Zahl der Filialen in der Schweiz blieb stabil. 25 betreibt die Gruppe hierzulande.
Nachfolger für Georg W. Mehring Schlegel
Seine Zukunft sieht Media-Saturn aber offenbar auch abseits vom POS. Die Gruppe will ihr Wachstum im reinen Online-Geschäft beschleunigen, wie es in einer aktuellen Mitteilung heisst. Hierzu hat sich Media-Saturn den Idealo-Gründer Martin Sinner an Bord geholt.
Sinner übernimmt per 1. November dieses Jahres die Leitung von Redcoon und löst somit den Interims-CEO Georg W. Mehring-Schlegel ab. Dieser verbleibt gemäss Mitteilung weiterhin im Extended Board der Gruppe als COO und Executive Vice President und wird in dieser Funktion das reine Online-Geschäft verantworten.
Neue Geschäftseinheit
Unterstützung bei der Umsetzung der Online-Strategie erhält Mehring-Schlegel von seinem Nachfolger Sinner. Redcoon soll zudem zum Kern der neuen Geschäftseinheit "Electronics Online Group" werden. In dieser Einheit will die Gruppe künftig alle Online-Aktivitäten zusammenfassen. Das betrifft in erster Linie Redcoon. Aber auch die geplanten Themenwebshops werden zur neuen Einheit gehören.
Mit Martin Sinner glaubt die Media-Saturn-Gruppe auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Gemäss Mitteilung gilt Sinner als Experte der Online- und Gründerszene. Im Jahr 2000 gründete er das Vergleichsportal Idealo, an dessen Spitze er bis 2012 stand. Zwischen 2001 und 2003 beriet er ausserdem das Online-Portal "Bild.T-Online" im Produktmanagement.
Seit 2007 beteiligte sich Sinner immer wieder an verschiedenen Start-ups. Zwischen Herbst 2012 und Sommer 2013 war Martin Sinner als Mitglied des "Axel Springer Silicon Valley"-Teams im Silicon Valley, um mit dort ansässigen Unternehmen und Universitäten neue Ideen für digitales Wachstum zu entwickeln.