Facebook taucht in die virtuelle Realität ab
Facebook kauft sich mit Oculus VR ein Stück virtuelle Realität. Mark Zuckerberg ist happy, Gamer entsetzt - und der Rest der Welt fragt sich, was der Deal genau soll.
Und wieder hat Facebook einen Milliarden-Coup gelandet. Das soziale Netzwerk kauft Oculus VR, einen Entwickler von Virtual-Reality-Brillen, dessen Anfänge in der Crowdfunding-Plattform Kickstarter gründen. Dies hat CEO Mark Zuckerberg auf Facebook angekündigt.
Die Kosten des Deals belaufen sich auf 2 Milliarden US-Dollar, aufgeteilt in 400 Millionen Dollar Cash und 1,6 Milliarden Dollar Facebook-Aktien, wie time.com berichtet. Zusätzliche 300 Millionen Dollar habe Oculus in Aussicht, falls das Unternehmen gewisse Leistungsziele erreiche.
Virtuelle Gruppentreffen
In einer Telefonkonferenz mit Analysten habe Mark Zuckerberg auf das Marktpotenzial von virtueller Realität hingewiesen, so time.com weiter. Zuckerberg könne sich vorstellen, virtuell in der ersten Reihe an einer Sportveranstaltung zu sitzen, zusammen mit Mitstudenten zu lernen oder virtuell einen Arzt zu konsultieren.
Wie schon beim Whatsapp-Deal hat auch diese Übernahme negative Reaktionen zur Folge: Vor allem die Gamer-Szene reagierte bestürzt oder mit ironischen Kommentaren. "Facebook kauft Oculus VR für 2 Milliarden Dollar - und zerstört damit Spielerträume", ist nur einer davon.
Minecraft-Erfinder reagiert enttäuscht
Auch der Tweet von Markus Persson, Erfinder von Minecraft, wurde vielerorts erwähnt: "Wir verhandelten mit Oculus über eine Minecraft-Version. Ich habe den Deal gerade abgesagt. Facebook gibt mir ein ungutes Gefühl." Persson hat sich in einem Statement auf seiner eigenen Website ausführlich über den Facebook-Oculus-Deal ausgelassen.
Chris Dixon, ein Oculus-Investor, vergleicht die Übernahme auf The Verge mit der Android-Übernahme, die Google 2005 vollzog. Auch bei dieser habe die Welt damals gestaunt, so Dixon. "Facebook glaubt daran, dass virtuelle Realität die nächste grosse Plattform wird, genau wie Mobile Computing auch." Deswegen wolle Facebook sicher sein, dass es in diesem Markt mitmischen könne.