Smarthome-Kolumne von René Senn

Branchen müssen Allianzen schmieden!

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Lange Zeit lag das Smarthome im Dornröschenschlaf, und nur wenige Unternehmen ergriffen die Chance, Prinz zu spielen, es wachzuküssen und es – gemeinsam mit geeigneten Partnern – als Plattform für sich zu nutzen. Nun ändern sich die Zeiten.

(Source: industry / Pixabay)
(Source: industry / Pixabay)

Das Smarthome steht 2019 angesichts des noch relativ jungen Internets der Dinge (IoT), der weit verbreiteten Smartphones sowie der aufkommenden Sprachsteuerungen mehr denn je für ein grosses Auftragspotenzial in der Heimvernetzung. Das lockt natürlich zunehmend neue Player auf den Markt, die ihre grosse Chance wittern. Zudem bieten nun plötzlich auch Firmen, die sich bisher nur für den Zweckbau interessierten, Steuerungslösungen für das Smarthome an. Es entsteht gerade eine Goldgräberstimmung. Zu hoffen ist, dass die Qualität nicht auf der Strecke bleibt.

Wann werden die Kunden knapp?

Nun gilt es festzuhalten, dass dieser Trend nicht nur aufseiten der Hersteller zu beobachten ist, sondern zunehmend auch in der Systemintegration. Das führt dazu, dass sich die Branche beim Endkunden trifft, beziehungsweise der Multimediafachhandel und die Elektrobranche bei ihm aufeinandertreffen, um sich einen möglichst grossen Teil des Kuchens zu sichern. Diese Konkurrenzsituation ist für beide Seiten nicht neu. Während die Elektrobranche naturgemäss sehr früh in Projekte involviert ist, hat der Multimediafachhandel leider keine so komfortable Ausgangslage. Dafür hat er gelernt, wie man verkauft. Aber auch das nützt nichts, wenn der Kunde bereits "gekauft" hat.

Höchste Eisenbahn

Sound und Bild gehören sicher zu den Stärken des Multimediafachhandels, während Licht, Jalousien und Heizung wohl eher im Kompetenzbereich des Installateurs liegen. In den letzten Jahren wäre es die Aufgabe des Multimediafachhandels gewesen, sich früher im Bauprozess zu etablieren oder Allianzen mit der vermeintlichen Konkurrenz aus dem Elektrobereich einzugehen. Allerdings haben es nur wenige Multimediafachhändler geschafft, sich hier mithilfe eines Partners ein neues Geschäftsfeld aufzubauen und neue Kunden davon zu überzeugen, dass auch sie geeignete Partner für umfassende Smarthome-Lösungen sind. Die einfachen Plug-and-Play-Lösungen ohne Systemintegrationsansatz aus dem Supermarkt oder vom Distributor zählen wir in dieser Betrachtung nach wie vor nicht zu den Smarthome-Lösungen.

GNI als Vermittlerin

Die GNI hat in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um die Elektro- und Multimediabranche im Bereich des Smarthomes zusammenzuführen, damit beide in diesem Markt Fuss fassen und darin kooperieren können. Die Idee ist in der Praxis leider nicht wirklich angekommen. Nur wenige Unternehmen haben den Schritt gewagt, zusammen mit Partnern aus der anderen Branche neue Dienstleistungen anzubieten. Betrachten wir zudem die aktuelle Entwicklung aus dem Blickwinkel dieser Idee, sieht es auch nicht so aus, als ob sich dieser Zustand in naher Zukunft ändern würde. Und so stehen die beiden Branchen heute immer noch in Konkurrenz zueinander, statt zu kooperieren. Die grössten Gold-Nuggets im Smarthome-Markt werden deshalb wohl andere schürfen.

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