Marktreport

Jetzt schlägt die Stunde der Smartwatches

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Activity-Tracker und vor allem Smartwatches haben im Schweizer und im weltweiten Markt enormes Wachstum erzielt. Die Zukunft dürfte aber nur einer der beiden Wearables-Unterkategorien gehören.

Die Produktkategorie Wearables mit Smartwatches und Activity-Trackern hat im vergangenen Jahr ihren Durchbruch erlebt. Weltweit wurden gemäss einer Studie von IDC 2015 etwa 80 Millionen Wearables ausgeliefert. In den nächsten Jahren soll der Markt weiter stark zulegen, wie IDC mitteilt. Nächstes Jahr erwarten die Marktforscher ein Plus von 44,4 Prozent. Der Markt steige somit auf über 111 Millionen Geräte. Bis 2019 rechnet IDC mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 28 Prozent.

Smartwatches statt Activity-Tracker

Auch GfK Switzerland registrierte ein starkes Wachstum. Der Umsatz mit Wearables stieg laut Analyst Martin Baumann im vergangenen Jahr um fast die Hälfte auf 65 Millionen Franken an. In Stückzahlen wurden rund ein Drittel mehr Wearables verkauft (rund 370 000 Geräte). GfK Switzerland zählt zu Wearables die Unterkategorien ­Health und Fitness-Tracker, Smartwatches ohne SIM-Karte und Sport-­Armbanduhren. Von diesen hätten alle zulegen können, wobei das Hauptumsatzwachstum von den Smartwatches komme. Auch weltweit sind Smartwatches laut IDC der Primus in der Wearables-Kategorie.

Wohl deshalb stellte das für seine Activity-Tracker bekannte Unternehmen Fitbit an der CES 2016 eine Smartwatch vor. Activity-Tracker könnten nach Meinung vieler Experten auf lange Sicht von Smartwatches verdrängt werden, die eine grössere Funktionsvielfalt bieten. Experten versprechen sich etwa viel von Bezahlfunktionen per Smartwatch.

"Hearables" in Aussicht

Unter den Smartwatch-Herstellern ist Apple das Mass aller Dinge. Laut Juniper Research kam im vergangenen Jahr jede zweite Smartwatch weltweit aus dem Hause Apple. Smartwatches mit Android-Wear kommen zusammen lediglich auf einen Anteil von 10 Prozent. Auch Samsungs Gear S2 mit eigenem Betriebssystem habe sich schlecht verkauft. Apples Erfolg ist umso bemerkenswerter, da ­Apple erst Mitte des vergangenen Jahres seine erste Smartwatch auf den Markt brachte. Entsprechend dürfte den Markt aber auch schmerzen, wenn Apple, wie von Experten vermutet, den Launch seiner zweiten Uhrengeneration in den kommenden Herbst verschieben sollte. Experten und Gerüchteköche glauben an eine Uhr mit integrierter Kamera und LTE-Anbindung, wodurch die Uhr weniger abhängig vom Smartphone würde.

Weiteres Wachstum dürfte sich der Markt von der Einführung neuer Wearables versprechen. "Wir erwarten eine Vervielfachung der Formfaktoren und Gerätetypen in den nächsten Jahren", sagt Jitesh Ubrani, Senior Research Analyst bei IDC. Gemäss Ubrani sind smarte Kleider, Brillen und Hearables in den Frühstadien der Masseneinführung. Hearables (zusammengesetzt aus "Hear" und "Wearables") bezeichnen smarte Geräte, die man im Ohr trägt.

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