Hands-on

Katzenhaare sind sein Feind

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Der Tineco Floor One S7 Premium ist ein vielseitiger Nass- und Trockensauger, der sich als solider Alleskönner für die Pflege von Hartböden – und sogar kleinen Teppichflächen – erweist. Er reinigt effizient und gründlich, muss sich aber bei eingetrockneten Flecken und einem Überangebot an Katzenhaaren geschlagen geben.

Der Tineco Floor One S7 Premium musste sich im Test nur hartnäckigen Flecken und (wirklich ­gros­sen Mengen an) Katzenhaaren geschlagen geben. Am Display zeigt der Tineco Floor One S7 Premium unter anderem, in welchem Modus er gerade reinigt.
Der Tineco Floor One S7 Premium musste sich im Test nur hartnäckigen Flecken und (wirklich ­gros­sen Mengen an) Katzenhaaren geschlagen geben. Am Display zeigt der Tineco Floor One S7 Premium unter anderem, in welchem Modus er gerade reinigt.

Es ist immer wieder erstaunlich, welche Mengen an Katzenhaaren sich beim abendlichen Katzenkraulen aus dem Fell der geliebten Samtpfoten streicheln lassen. Jeder Streichelvorgang fördert gefühlt eine weitere Katze zutage, die nur aus Fell besteht. Wer Katzen hat, weiss auch, wie hartnäckig sich die Haare der Fellfreunde in Teppichen halten oder sich, mit dem gemeinen Hausstaub zu Wollmäusen vermählend, aufgescheucht vom kleinsten Lufthauch über den Plattenboden schwebend, jedem Versuch widersetzen, von einem gemeinen Besen eingefangen zu werden. 

Mit 220 Watt Leistung und Reinigungsstufen von "Auto" über "Max" bis "Ultra" (dies ist die bevorzugte Stufe für Katzenbesitzer) oder nur Saugen stürzt sich der Tineco Floor One S7 Premium gegen die Übermacht von Staub und Schmutz und Katzenhaaren in die Schlacht. Die verschiedenen Reinigungsstufen erlauben es, sowohl leicht verschmutzte als auch hartnäckigere Bereiche effizient zu bearbeiten. Nettes Komfortfeature: Die Gummiräder des Tineco sind motorisiert und unterstützen das Vorwärts- und Rückwärtsfahren, was ihn fast schon zum Tanzpartner für die Bodenreinigung macht. Der bidirektionale Antrieb sorgt für flotte Bewegung des einigermas­sen klobigen Geräts, zumindest meistens. Denn wenn die Gummirollen auf nassem Boden mal durchdrehen, ist ein beherzter Ruck am Griff des Tineco gefragt, um die korrekte Laufrichtung des Antriebes wiederherzustellen.

Das eingebaute LC-Display bringt die nötige Übersicht für die Bedienung, die über Navigationstasten am Gerät erfolgt. Infos zu Akkustand, Reinigungsmodus oder Fehlermeldungen sind dort ersichtlich. Die erste Inbetriebnahme des Geräts erfordert wohl normalerweise kaum einen Blick in die Bedienungsanleitung. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass man bei einem Druck auf die falsche Taste versehentlich die Sprachausgabe in der falschen Sprache und auf höchster Lautstärke aktiviert. Im vorliegenden Fall: Italienisch. Auch der vollautomatische Selbstreinigungsmechanismus (sauber in zwei Minuten oder besonders rein in sechs) wird über entsprechende Tasten am Gerät gesteuert. Der Tineco Floor One S7 Premium besprüht dabei die rotierende Bürstenrolle mit der noch im Frischwassertank vorhandenen Flüssigkeit (im Zweifelsfall vor dem Reinigungsvorgang nachfüllen). Ein Schaber streift das dreckige Wasser ab und der Saugmechanismus leitet dieses in den dafür vorgesehenen Schmutzwassertank.

Ruhiger Betrieb

Im Vergleich zu einem ebenfalls in der Chefredaktor-Wohnung im Einsatz stehenden, etwas in die Jahre gekommenen Bissel Cross Wave Pet Pro, dessen Geräuschpegel im Betrieb dem Lärm eines startenden Airbus 380 in nichts nachsteht, entpuppt sich der Tineco Floor One S7 Premium als wahrer Bodenflüsterer, der nicht nur Hartböden, sondern auch kleinere Teppichflächen (Vorsicht bei der Farbechtheit!) reinigt. Ausserdem funktioniert er kabellos, weil akkubetrieben. Die Akkulaufzeit von bis zu 40 Minuten und der 0,8-Liter-Tank für Frischwasser beziehungsweise Reinigungslösung reichen in der Regel, um eine 100-Quadratmeter-Wohnung gründlich zu reinigen. Im Test blieb nach dem Reinigungsvorgang sogar noch etwas mehr als die Hälfte Akkulaufzeit übrig, und auch wenige Deziliter Reinigungslösung.

Nero: süss, aber auch sehr haarig. (Source: Netzmedien)

Nero: süss, aber auch sehr haarig. (Source: Netzmedien)

Katzenhaare mag er nicht

Die Walze des Tineco rotiert mit bis zu 450 Umdrehungen pro Minute, wie in den technischen Daten von Tineco steht. Genug, um Schmutz und Feuchtigkeit effektiv aufzunehmen. Das Ergebnis ist dann praktisch streifenfrei und quietschsauber, was das Verdienst nicht nur der Mikrofaserwalze, sondern auch des mitgelieferten Reinigungskonzentrats ist. Ein Deckel auf 8 Deziliter Wasser ist die Dosis, die genügt, um die 100 Quadratmeter Hartboden in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Der Preis für das Original-Konzentrat liegt je nach POS zwischen 20 und 30 Franken. Das ist zwar nicht wenig für einen Liter Bodenreiniger, wenn man bedenkt, dass eine Flasche Meister Proper keine fünf Franken kostet; das Mittel von Tineco ist dafür besonders ergiebig und das Reinigungsergebnis spricht für sich.

Allerdings mit zwei Ausnahmen: Im Haushalt mit drei Katzen hinterlässt der Tineco gemischte Gefühle. Während das Saugen und Wischen in einem Durchgang durchaus Zeit spart, wird die Bürstenwalze des Floor One S7 Premium von einem Überangebot an Katzenhaaren in die Schranken gewiesen. Hier helfen nur manuelles Eingreifen und eine manuelle "Zwischendurchreinigung" der Walze, um nicht in der ganzen Wohnung angefeuchtete Katzenhaare in den Fugen des Plattenbodens zu verteilen. Auch wenn Flecken nach dem Kochen auf dem Küchenboden eingetrocknet sind, muss man eingreifen, sei es durch Anfeuchten der Flecken oder Zuhilfenahme einer Abwaschbürste, bevor man dem Tineco Floor One S7 Premium das Feld überlässt. 

Fazit

Das Gerät überzeugt aber abgesehen davon als vielseitiger Nass- und Trockensauger. Der Tineco Floor One S7 Premium macht die Bodenreinigung einfacher und schneller, vor allem natürlich in Haushalten mit Hartböden. Die Selbstreinigung der Bürstenrolle und die einfache Handhabung sind klare Pluspunkte.

Insgesamt ist der Tineco Floor One S7 Premium eine lohnende Investition für alle, die bereit sind, für Qualität etwas mehr zu bezahlen, denn mit einem Preis von deutlich über 700 Franken ist er kein Schnäppchen. Technikbegeisterte bekommen mit dem Gerät dafür ein nützliches Helferlein, das mit Sprachausgabe und LC-Display in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit auf der Höhe der Zeit ist.

Webcode
Fq4LD9X6

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