So kühlen Sie Räume umweltfreundlich
Im Sommer sind Ventilatoren und Klimageräte sehr gefragt. Die Stiftung Sens eRecycling erklärt die Vor- und Nachteile der Geräte und gibt Tipps für einen ressourcenschonenden Kauf.
Im Zuge der sommerlichen Hitze sehnen sich viele nach einer kühlen Brise und überlegen, sich den Ventilator aus dem Keller zu holen, einen neuen Ventilator oder gar eine Klimaanlage zu kaufen. Wie die Stiftung Sens eRecycling schreibt, gibt es einiges, worauf man achten soll, um die Umwelt zu schonen. Dazu gehört etwa, ab wann ein Gerät ersetzt und recycelt werden sollte.
Schädliche FCKW in Klimaanlagen
Da sie viel Strom verbrauchen und oftmals schädliche Kältemittel enthalten, haben Klimaanlagen einen schlechten Ruf. Am bekanntesten sind die Ozonschicht-schädigenden FCKW, also Verbindungen aus Fluor, Chlor und Kohlenwasserstoffen, die weltweit verboten sind. Doch auch gewisse Nachfolgestoffe würden das Klima so stark aufheizen, dass Geräte, die diese Stoffe enthalten, sei 2015 nicht mehr in der Schweiz hergestellt, verkauft oder importiert werden dürfen, heisst es weiter.
Die Stiftung rät Personen, die ein altes Klimagerät installiert oder im Keller gelagert haben, dieses von einem Fachhändler überprüfen zu lassen. Bei Bedarf sollte es durch ein neues, umweltfreundlicheres und energieeffizienteres Gerät ersetzt und ins Recycling gegeben werden. Auf der 2023 lancierten Circular Plattform erfahren Interessierte, ob sich der Betrieb einer alten Klimaanlage noch lohnt oder ob sie besser dem Recycling zugeführt und durch ein neues Gerät ersetzt werden sollte.
Ventilatoren als umweltfreundliche Alternative
Ventilatoren gelten als umweltfreundlicher und gesünder als Klimaanlagen. Dazu kommt, dass sie im Gegensatz zu Klimaanlagen keine schädlichen Kältemittel benötigen. Sie zirkulieren die Luft im Raum, was meist genüge, um das Wohlbefinden merklich zu steigern, heisst es weiter. Zudem seien die Ventilatoren preisgünstiger und in diversen Grössen und an verschiedene Bedürfnisse angepasst erhältlich.
Second Hand und VRB
Bei Kühlgeräten lohnt es sich laut Stiftung, sich zu überlegen, für welchen Zweck man sich ein Gerät zulegt, vor allem aufgrund des grossen Einflusses von Leistung, Energieeffizienz und Material auf die Umwelt.
Wieso man laut der Stiftung besser Secondhand und bei vRB-Partnern (vorgezogener Recyclingbeitrag) einkaufen sollte, lesen Sie hier:
- Mit einem Kauf von Secondhand-Geräten auf Plattformen wie Ricardo.ch oder tutti.ch spart man nicht nur Geld, sondern entlastet die Umwelt und spart Ressourcen. Sens eRecycling empfiehlt, auf das Alter der Geräte zu achten, da Geräte, die älter als 10 Jahre sind, eine geringere Energieeffizienz aufweisen oder schädliche Kühlstoffe enthalten können.
- Das Material, aus dem die Geräte hergestellt sind, spielt auch eine Rolle bei ihrer Umweltfreundlichkeit. Heutzutage gibt es Geräte aus recyceltem Plastik.
- Ventilatoren und Klimageräte werden analog zu Kühlschränken oder Geschirrspüler in Energieklassen (A bis E) eingeteilt. Wie Sens eRecycling schreibt, sollten Interessierte energiesparende Geräte mit dem Energieeffizienzlabel A bevorzugen.
- Beim Kauf der Geräte sollte auf die Garantie geachtet werden, während defekte Geräte repariert werden sollten, um ihre Lebensdauer zu verlängern und Ressourcen zu sparen.
- Elektrogeräte sollten nach Möglichkeit bei vRB-Partnern gekauft werden. Mit dem vorgezogenen Recyclingbeitrag finanzieren diese Hersteller, Händler oder Importeure freiwillig das schweizweite Rücknahmesystem der Stiftung.
- Mit dem Zahlen von Fair vRB bei Käufen im Ausland oder auf ausländischen Plattformen können Interessierte freiwillig das Recycling in der Schweiz unterstützen und für die fachgerechte Entsorgung Ihrer Elektrogeräte sorgen.
Schweizer Recyclingverfahren für Kühlgeräte
Das in der Schweiz entwickelte komplexe Recyclingverfahren für Kühlgeräte gilt heute auch in der Europäischen Union (EU) als Standard. Das Verfahren zielt darauf ab, wertvolle Rohstoffen wie Eisen, Aluminium, Kunststoffen oder Kupfer zurückzugewinnen sowie schädliche Kältemittel aus den Kompressoren abzusaugen und vorhandenes Öl und gewisse Treibmittel aus der Isolation zu entfernen, wie Sens eRecycling schreibt.
Drei Partnerbetriebe der Stiftung hätten im Jahr 2023 440'000 Geräte in ihre Wert- und Schadfraktionen zerlegt, heisst es weiter. Aus 22'700 Tonnen Kühlgeräten sei dabei eine "rekordhohe Menge" von klimaschädlichen Kälte- und Treibmitteln zurückgewonnen worden.
Nach den von Sens eRecycling und Swico veröffentlichten Zahlen haben Schweizer Recyclingbetriebe im vergangenen Jahr 132'000 Tonnen Elektroschrott verwertet. Das entspricht in etwa dem dreifachen Gewicht der Titanic. Mehr dazu lesen Sie hier.