Stromnetze stabilisieren

Scale Energy baut dezentrales Batteriespeicher-Netzwerk

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von Joël Orizet und msc

Bis 2030 will die Firma Scale Energy das grösste dezentrale Batteriespeicher-Netzwerk Europas bauen. Ziel ist es, Industrieunternehmen und weitere Partner an Bord zu holen, um mit Batteriespeichern das Stromnetz zu stabilisieren und die Energiewende voranzutreiben.

Scale Energy hat den Startschuss für den Aufbau eines europaweiten dezentralen Batteriespeicher-Netzwerks gegeben. (Source: zVg)
Scale Energy hat den Startschuss für den Aufbau eines europaweiten dezentralen Batteriespeicher-Netzwerks gegeben. (Source: zVg)

Scale Energy hat ein ambitioniertes Ziel. Das Berliner Start-up will bis 2030 das grösste europaweite Batteriespeicher-Netzwerk aufbauen. Kurz nach dem Start verfüge man bereits über eine Projekt-Pipeline im dreistelligen Megawatt-Bereich, heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens. 

Das Start-up nutzt leistungsfähige Netzanschlüsse von Industrieunternehmen, Gewerbeimmobilien und anderen Standortpartnern, um mit Batteriespeichern die Energiewende voranzutreiben und das Stromnetz zu stabilisieren. Letzteres sei wichtig, um die Gefahr von Blackouts wie auch Strompreisschwankungen zu verringern, schreibt Scale Energy im Communiqué. 

Im gewerblichen Bereich sieht das Start-up denn auch Potenzial. Denn ein Grossteil der Anschlussleistung werde dort nicht genutzt. Wer sich dem Netzwerk als Partner anschliesst, hat die Wahl zwischen einer finanziellen Vergütung oder kostenfreier Speicherkapazität, beispielsweise zur Optimierung einer Solaranlage oder zur Lastspitzenkappung. 

Die Investitionen in die Speichersysteme, die aus Lithium-Ionen-Speichern in standardisierten Container-Modulen bestehen, würden von Scale Energy getragen und durch Vermarktung der Kapazität im öffentlichen Netz refinanziert, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Start-up übernimmt demnach auch die komplette behördliche Einreichung sowie die technische Planung inklusive Projektdimensionierung, Mess- und Anschlusskonzepten, baurechtlichen Genehmigungen sowie die Systemintegration, das Monitoring, die Steuerung und Wartung.

Für die Standortpartner entstünden also keine Verbindlichkeiten. Industriebetriebe, Gewerbeimmobilien und andere Besitzer bestehender Netzanschlüsse wie etwa E-Ladestationen könnten somit ihre Energiekosten senken, verspricht das Start-up, das mit seinem Angebot auch Solar- und Windparks adressieren will. 

Übrigens: Die Stromtarife in der Schweiz sind starken Schwankungen ausgesetzt - die Preiselastizität im Grosshandel und bei den Endverbrauchern ist jedoch gering, was zu höheren Kosten für alle führt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat unter anderem untersucht, welche möglichen Szenarien für mehr Flexibilität sorgen könnten. Lesen Sie hier mehr dazu

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