Mystery-Shopping

Media-Markt-Mitarbeiterin: "Dieser Slow Juicer ist ein kleiner Allrounder"

Uhr

Nach einem Arztbesuch sieht sich Bruno T. gezwungen, seine Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Diese bestehen neu aus viel Gemüse und allerlei Früchten. Da sich Bruno schweren Herzens auch von seinen gezuckerten Fruchtsäften verabschieden muss, ­beschliesst er, sich einen Slow Juicer zuzulegen.

Der Slow Juicer von Panasonic hinterliess bei Bruno einen guten Eindruck. (Source: Panasonic)
Der Slow Juicer von Panasonic hinterliess bei Bruno einen guten Eindruck. (Source: Panasonic)

Bruno T. ist ein Allesesser. Besonders beim Gedanken an ein saftiges Steak oder an eine deftige Portion Älplerma­gronen läuft ihm das Wasser im Mund zusammen. Sein Hausarzt findet an seinen Essgewohnheiten allerdings keinen Gefallen. Beim letzten Kontrollbesuch lautete die Diagnose: erhöhte Cholesterinwerte. Unschön, aber für Bruno kein Weltuntergang. Gerade während der Sommermonate wird er zum Früchteliebhaber. Ein Gläschen Saft gehört schon seit Jahren zum Morgenritual. Leider ist die Mehrheit der Fertigsäfte sehr zuckerhaltig. Bruno machte sich deshalb im Internet schlau und stiess auf die sogenannten «Slow Juicer». Mehr als 200 Franken wollte er für ein solches Gerät aber nicht ausgeben. Bruno notierte sich ein paar Modelle und Hersteller, die ihm vielversprechend erschienen, und machte sich im Handel auf die Suche nach einem passenden Slow Juicer. 

Steg

Der Arzt hatte Bruno nicht nur eine gesunde Ernährung ans Herz gelegt, sondern ihm auch zu mehr Bewegung geraten. Bruno nahm sich diesen Ratschlag zu Herzen und machte sich um halb neun Uhr morgens zu Fuss auf den Weg. Um Punkt neun Uhr stand er dann vor einer verschlossenen Steg-Filiale. Das Geschäft öffnete seine Türen erst um zehn Uhr. Bruno war etwas verärgert, musste sich aber an die eigene Nase fassen. Er hätte natürlich erst die Ladenöffnungszeiten überprüfen können. So machte er wieder kehrt und marschierte stattdessen zur nächsten Melectronics-Filiale. Diese hatte ihre Türen bereits um neun Uhr geöffnet. 

​Melectronics

Im Laden angekommen, fand Bruno zwischen den vielen Küchengeräten einen ausgestellten Slow Juicer der Migros-Eigenmarke Mio Star. Bei diesem bronzefarbenen Modell fiel ihm gleich auf, dass der Saftbehälter mit einem Fassungsvermögen von einem halben Liter eher klein ist. Mit knapp 200 Franken lag dieses Gerät zwar noch im Budget, Bruno wollte sich trotzdem noch weitere Modelle ansehen. Von einem kleinen Citrus Juicer abgesehen, fand er jedoch keine mehr. Bruno fragte deshalb bei einer Verkäuferin nach. Sie hätte ihm ohne Weiteres verschiedene Modelle bestellen können. Darunter war auch ein Severin-Modell, das er schon bei seiner Onlinerecherche angeschaut hatte, aber Bruno wollte sich noch auf kein Gerät festlegen. Die ­Melectronics-Mitarbeiterin führte ihn dann zu einem ­Nutribullet. In der Tat handle es sich dabei um keinen Slow Juicer, aber für Smoothies sei der Nutribullet super, sagte die Verkäuferin. Für 100 Franken hätte Bruno gleich ein 12-teiliges Set bekommen. «Wissen Sie, der Nutribullet macht eigentlich fast alles klein. Damit können Sie im Winter auch schnell eine Gemüsesuppe machen», meinte die Verkäuferin. Für Suppen hat Bruno aber bereits einen treuen Stabmixer zuhause. Deshalb bedankte er sich für ihre Zeit und machte sich wieder auf den Weg. 

Fachhändler

«Aller guten Dinge sind drei», dachte sich Bruno und versuchte sein Glück bei einem Fachhändler. Beim Betreten des Ladens wurde er sogleich freundlich von einem Verkäufer begrüsst und Bruno begab sich schnurstracks zur Theke. Dort erklärte ihm der Verkäufer, dass das Geschäft keinen Slow Juicer im Sortiment habe, dafür aber einen Entsafter des Schweizer Herstellers Novis führt. Optisch machte dieser definitiv etwas her. Der Verkäufer erklärte Bruno ausführlich, dass es sich beim Vitajuicer S1 um einen erstklassigen Entsafter handle, der gleich vier verschiedene Funktionen besitze. Damit könne Bruno nicht nur Säfte kaltpressen, sondern auch ganz leicht Smoothies und Pürees herstellen. Der Preis liess den Mystery-Shopper jedoch leer schlucken. Stolze 549 Franken kostet dieses Modell. Dass Qualität ihren Preis haben kann, weiss Bruno natürlich, aber das Novis-Gerät sprengte sein Budget leider bei Weitem, weshalb er seine Suche fortsetzte. 

Interdiscount

Als nächsten Stopp entschied sich Bruno für eine Interdiscount-Filiale. Dort wanderte er zielstrebig zu den Haushalts- und Küchengeräten. Kaffeemaschinen und Wasserkocher so weit das Auge reichte, einen Slow Juicer konnte er jedoch nicht finden. Auf seiner Online-Erkundungstour begegneten Bruno mehrere Slow Juicer der Marke Severin, so einen hätte er gerne näher begutachtet. Bruno schnappte sich deshalb den Verkäufer, der ihn schon beim Eintritt in den Laden beäugt hatte. Dieser musste ihn jedoch enttäuschen – die Filiale hatte gerade keinen Slow Juicer vorrätig. Mit einer Bestellung hätte jedoch ein Modell von Severin bereits am nächsten Tag im Laden sein können. Für rund 130 Franken hätte Bruno einen Slow Juicer mit zwei verschiedenen Siebeinsätzen und einem Fassungsvermögen von einem Liter erwerben können. Das klang in Brunos Ohren nicht schlecht. Er notierte sich das Modell und hoffte auf etwas mehr Glück im nächsten Geschäft.

Media Markt

In der Media-Markt-Filiale schien sich das Blatt zu wenden. Bruno fand schnell mehrere Entsafter und Slow Juicer. Die Spezifikationen halfen ihm jedoch nicht weiter. Zum Glück befand sich eine Verkäuferin ganz in der Nähe. Sie erklärte Bruno, wodurch sich die Slow Juicer von gewöhnlichen Entsaftern unterscheiden. Laut Verkäuferin arbeiten Entsafter in der Regel etwas schneller als Slow Juicer, die Slow Juicer können dafür mit ihrer Umdrehungstechnik mehr Saft aus den Nahrungsmitteln pressen. Ausserdem gingen bei der Herstellung im Slow Juicer weniger Nährstoffe verloren. Ein wichtiger Aspekt für Bruno. Gerne wollte er sich das Severin-Modell anschauen, das er bei Interdiscount entdeckt hatte. Leider war das Gerät auch hier nicht verfügbar. Die Verkäuferin zeigte Bruno stattdessen ein Modell von Panasonic. Mit diesem Gerät liessen sich nicht nur Frucht- oder Gemüsesäfte herstellen. Falls Bruno die Lust auf Sorbet überkomme, könne er dafür einen mitgelieferten Extra-Einsatz für gefrorene Lebensmittel nutzen. «Sie könnten damit sogar Kräuter auspressen. Dieser Slow Juicer ist ein kleiner Allrounder», meinte die Verkäuferin. Falls er dem Slow Juicer mal etwas nachhelfen müsse, könne Bruno den mitgelieferten Stössel nutzen. Ebenfalls praktisch: Einige Teile liessen sich sogar in der Spülmaschine reinigen. Preislich lag dieses Gerät bei knapp 175 Franken und somit definitiv in Brunos Budget. Er notierte sich dankend das Modell, zum Kauf wollte er sich aber noch nicht sofort entscheiden. Bruno legte stattdessen noch einen letzten Stopp bei Fust ein, bevor ihm selbst der Saft ausging. 

Fust

Bei Fust herrschte reges Treiben. Die anwesenden Verkäuferinnen und Verkäufer waren bereits alle besetzt. Bruno streifte deshalb zunächst selbst durch den Laden und fand ein paar passende Modelle. Er erkannte sogleich das Schweizer Luxusmodell von Novis und staunte nicht schlecht. Das gleiche Modell kostete bei Fust 349 Franken und war somit 200 Franken günstiger als beim Fachhändler – aber trotzdem 150 Franken über Brunos Budget. Er erspähte dann ein günstiges Modell von Betty Bossi, einen kompakten Slow Juicer für knapp 80 Franken. Auf den ersten Blick wirkte die Verarbeitung dieses Modells weniger hochwertig als jene des Panasonic-Slow-Juicers. Das Betty-Bossi-Gerät versprach laut Beschreibung aber ähnliche Leistungen wie das Panasonic-Modell. Fust schien den Panasonic-Slow-Juicer jedoch nicht im Sortiment zu haben. Gerne hätte Bruno eine Verkäuferin oder einen Verkäufer um Hilfe gebeten. Die Verkaufsgespräche schienen jedoch noch etwas länger zu dauern. Er führte seinen Streifzug fort und stiess bald auf ein Modell der Marke Turmix. Optisch ähnelte dieses Gerät stark der Panasonic-Variante und auch die Spezifikationen schienen sehr ähnlich. Einziger auffälliger Unterschied: Das Modell kostete 20 Franken mehr. Nach der viertelstündigen Regalwanderung mochte Bruno nicht länger auf eine Beratung warten. Er notierte sich das Turmix-Gerät und machte sich wieder auf den Heimweg. 

Fazit

Trotz missglücktem Start war Bruno mit seiner Mystery-Shopping-Tour zufrieden. Den besten Eindruck hatten das Panasonic-Modell und die Beratung bei Media Markt hinterlassen. Warum jemand über 500 Franken für einen Entsafter ausgeben sollte, ist Bruno allerdings immer noch schleierhaft. Die Geräte um 200 Franken schienen ihm vollkommen ausreichend. Einziger Wermutstropfen: Er hätte gerne noch erfahren, zu welchem Gerät ihm die Fust-Mitarbeitenden geraten hätten.

Webcode
xSNJWowP

Meist gelesen

» Mehr News