IFA 2022: Miele schickt Kuchen-Föteli, Panasonic krempelt Messekonzept um
Miele und Panasonic gehören beide zu den grossen Ausstellern an der IFA 2022. Während Panasonic dieses Jahr mit einem komplett neuen Standkonzept aufwartet, konzentriert sich Miele in erster Linie auf die Erweiterung von Funktionen an seinen Geräten.
Panasonic und Miele haben sich für die IFA beide mehrere 1000 Quadratmeter Messefläche gesichert. Dabei setzen die Unternehmen auf Themenwelten, um ihre Konzepte und Geräte zu präsentieren.
Der neue Stand von Panasonic an der IFA 2022. (Source: Netzmedien)
Panasonic liess sich für die IFA 2022 gleich ein komplett neues Messekonzept einfallen. Erstmals zeigt der japanische Konzern seine Produkte und Projekte im Hub 27 auf 5000 Quadratmetern Fläche. Bevor der Vorhang zum neuen Messestand fiel, präsentierte Panasonic-CEO Masahiro Shinada den neuen Slogan des Unternehmens "Create Today. Enrich Tomorrow".
Panasonic-CEO Masahiro Shinada. (Source: Netzmedien)
Der Panasonic-Stand ist in die Bereiche "Spatial Wellbeing" (TV, Home Entertainment und Innenraumklima), "Outer Wellbeing" (Personal Care) und "Inner Wellbeing" (Küchenkleingeräte) aufgeteilt. Zudem gibt es separate Bereiche für die Produkte der Marken Lumix und Technics. "Die Pandemie und alle damit verbundenen belastenden Faktoren haben dazu geführt, dass sich die meisten von uns viel stärker auf ihre Gesundheit, ihre innere Zufriedenheit und ihr allgemeines Wohlbefinden konzentrieren", erklärte Hideki Katayama, Geschäftsführer von Panasonic Marketing Europe.
Hideki Katayama, Geschäftsführer von Panasonic Marketing Europe. (Source: Netzmedien)
OLED, LED und gute Luft
Im ersten Ausstellungsbereich "Spatial Wellbeing" zeigt Panasonic TVs, Angebote für Gaming-Fans sowie Lösungen für ein besseres Raumklima. Bezüglich Fernseher legt der Hersteller den Fokus auf seine Core- und Premium-TV-Sortiment, das OLED- und LED-Serien mit Bildschirmgrössen von 77 bis 42 Zoll umfasst. Das aktuelle Panasonic OLED-Sortiment bestehe aus der Flaggschiff-Serie LZW2004. Ebenfalls ausgestellt sind die neuen Modelle LZW1004 und LZW984 und das Core-LED-Sortiment aus den Serien LXW944 und LXW834. Mehr zu den Geräten lesen Sie hier.
Der TV-Bereich am Panasonic-Stand. (Source: Netzmedien)
Für ein gutes Raumklima beim Fernsehen sollen die Geräte der Etherea-Reihe sorgen. Sie sind laut Panasonic mit der hauseigenen Nanoe-X-Technologie ausgestattet, die in Wasser enthaltene Hydroxyl-Radikale erzeugt. Die Technologie sei unter anderem in der Lage, Gerüche und fünf Arten von Schadstoffen einzudämmen - einschliesslich bestimmter Viren und Bakterien.
Rasieren, trimmen, föhnen, dampfgaren
Im Bereich für "Outer Wellbeing" können Besuchende Panasonics modulares Gesichts- und Körperpflegegerät - den Multishape - begutachten. Dank unterschiedlicher Aufsätze ist das Gerät Zahnbürste, Trimmer, Rasierer und Nasenhaarentferner in einem. Zudem zeigt der Hersteller den Nass-/Trockenrasierer Series 900+, der Anfang 2022 auf den Markt kam.
Besonders schonend für Haut und Haar soll der Haartrockner EH-NA9J sein, zu dem Sie hier mehr erfahren. Und auch die kürzlich vorgestellte Reisemunddusche EW-DJ4B hat einen Platz im Ausstellungsbereich für "Outer Wellbeing". Mit bis zu 1600 Impulsen pro Minute und vier Intensitätsstufen entferne sie Speisereste, Plaque und hartnäckige Bakterien von Zahnoberflächen, aus Zahnzwischenräumen und entlang des Zahnfleischsaums.
Die neue Munddusche (links) und ein elektrischer Zungenreiniger. (Source: Netzmedien)
Und jetzt zur Gesundheit von innen - in diesem Fall der Ernährung. Hier zeigt Panasonic den Dampfgarer NN-DS59NM mit vier Garfunktionen. Mehr zum Gerät inklusive Backblech mit Knusper-Garantie lesen Sie hier. Am Messestand war auch eine Küchen-Crew anwesend, die hübsch drapiert Probeportionen aus dem Dampfgarer verteilte.
Green Impact im Zentrum
Im Zentrum des Standes, der sogenannten "Central Area" sind einige Highlights aus den Bereichen Panasonic Green Impact und Wellbeing zu sehen. Darunter einige der Energie-Produkte und -Lösungen des Unternehmens, wie der Pure Hydrogen Fuel Cell Generator. Dieser erzeugt durch eine chemische Reaktion mit Wasserstoff und Sauerstoff Strom. Die ebenfalls in der Mitte präsentierte neue Aquarea EcoFleX Luft-Wasser-Wärmepumpe kümmere sich um Klimatisierung, Heizung und Warmwasserversorgung in einem.
Hirokazu Mitsuda von Panasonic zeigt einige der neuen Technologien. (Source: Netzmedien)
Zusätzlich zeigt Panasonic hier einige Produkte fürs Wohlbefinden, die erst in Japan auf dem Markt sind. Wie ein Gerät, das die Gesichtsmuskulatur stimulieren und so für ein jugendliches, faltenfreies Aussehen sorgen soll.
"Back to normal" bei Miele
Nun zum zweiten Aussteller mit viel Platz für Themenwelten: Bevor es bei Miele um neue Produkte ging, widmete Reinhard Zinkann, einer der geschäftsführenden Gesellschafter von Miele, der momentanen Lage am Markt einige Worte. Lieferzeiten und die Komponentenverfügbarkeit seien beinahe wieder "back to normal". Zudem ist die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Haushaltsgeräten laut Zinkann momentan hoch. Gerade energieeffiziente Geräte seien gefragt. Einerseits aufgrund des aktuellen Nachhaltigkeitstrends, andererseits wegen steigenden Energiepreise.
Reinhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter bei Miele. (Source: Netzmedien)
Nebel und Kieselsäure in K-4000-Kühlgeräten
Am 3000 Quadratmeter grossen Miele-Stand gibt es viele in Themeninseln ausgestellte Geräte zu entdecken - 400 Stück um genau zu sein. Ein Blickfang sind die neuen Kühlgeräte der K-4000-Reihe respektive die Demonstration der aktiven Befeuchtung innerhalb der Geräte. So steht dort, gut beleuchtet und umrandet von Frucht- und Gemüseattrappen ein Glaskasten, wo Besuchende sehen, wie der Kühlschrank einen Wassernebel versprüht. Dieser soll dafür sorgen, dass Lebensmittel innerhalb der Frischeschubladen länger haltbar sind. Obst und Gemüse halten laut Miele beim Frischesystem der K-4000-Geräte bis zu fünfmal länger als in einem herkömmlichen Gemüsefach. Die Funktion gab es bereits für die K-7000-Kühlgeräte von Miele.
Axel Kniehl, Executive Director bei Miele, sprach über die K-4000-Geräte. (Source: Netzmedien)
Zusätzlich zum Nebel warten die neuen Geräte mit einem speziellen Isolationsmaterial auf. Silica (Kieselsäure) bilde den Kern der Isolierplatten, die Kälte im Kühlraum und Wärme ausserhalb des Gerätes halten. Der Vorteil: Silica ermögliche nicht nur wirkungsvolle, sondern auch sehr viel dünnere Isolierung als der sonst übliche Isolationsschaum. Konsumentinnen und Konsumenten haben laut Miele also mehr Stauraum für Lebensmittel, müssen dafür aber nicht mehr Platz in der Küche opfern.
Hier veranschaulicht Miele die Frischeschubladen im K-4000 inklusive Wassernebel. (Source: Netzmedien)
Neues fürs Kochen und Backen
Miele zeigte zudem viele Neuerungen respektive Erweiterungen für die Lebensmittelzubereitung. So lanciert der Hersteller eine neue Einsteiger-Reihe an Backöfen. All diese Geräte sind smart und lassen sich per WLAN mit der Miele App verbinden. Die Backöfen verfügen über 15 Automatikprogramme - so soll die Zubereitung besonders einfach gelingen. Zudem können Nutzerinnen und Nutzer sie über zwei neu gestaltete extra flache Drehwahlschalter mit Aluminiumring, ein Klartextdisplay und zusätzliche Sensortasten unterhalb des Displays steuern. Miele bezeichnet diese Bedienfläche als "Easy Control Plus".
Apropos Easy: Wie Reinhard Zinkann sagte, erweitert Miele sein Angebot an KI-gestützten Funktionen fürs Kochen. So kommt die Funktion Smart Food ID kostenlos in 15 zusätzliche Länder. Bei Smart Food ID nimmt die hochauflösende Kamera im Backofen ein Foto der Speise auf. Über Bildinterpretation (Computer Vision) erkennt die KI das Gargut und schlägt das passende Programm vor. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch bei der Funktion Picture Share spielt die Kamera im Backofen eine wichtige Rolle. Sie sendet minütlich hochauflösende Fotos vom Kuchen, der Quiche, dem Güggeli oder den Keksen ans Smartphone der Nutzenden. Mit einem Klick in der Miele App können Köchinnen und Köche laut Hersteller die Grüsse aus dem Backofen auf Social-Media-Plattformen oder per Whatsapp, E-Mail, etc. teilen.
Ob man derart vom Backofen mit Bildern bombardiert werden möchte, ist fraglich. Doch es kommt noch dicker. Denn durch eine Erweiterung von Mieles Cook-Assist-Funktion sagt einem Alexa neu, was in der Küche zu tun ist. Für Cook Assist sind die Temp-Control-Kochfelder des Herstellers mit Sensoren ausgestattet. Deren Daten wertet ein Algorithmus aus und ermögliche so eine zuverlässige Temperaturführung. Zusätzlich zur Verknüpfung mit Alexa gebe es auch neue Rezepte. Diese beiden Erweiterungen kommen 2023 auf die Miele App.
Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter bei Miele, präsentierte unter anderem die neue Selbstreinigungsfunktion der Dampfbackofen. (Source: Netzmedien)
Wer bei der Zubereitung keine Hilfe braucht, aber das Reinigen des Dampfbackofens nicht leiden kann, dürfte sich über die neue Selbstreinigungsfunktion - Hydro Clean genannt - an den Geräten des Herstellers freuen. Die neuen Öfen der DGC-HC-Pro-Reihe versprühen während des Reinigungsprogramms einen eigens entwickelten Flüssigreiniger, der mit frischem Wasser vermischt wird. Das Gemisch pumpen die Geräte zur Garraumdecke und versprühen es von dort über ein Flügelrad gleichmässig. Verschmutzungen würden so aufgeweicht und gelöst. Auch das Abspülen und -pumpen der Reinigungsflüssigkeit erfolgt automatisch. Anschliessend startet die Trocknungsphase. Die Empfehlung lautet: Alle drei Monate mit Hydro Clean reinigen, bei besonders intensiver Nutzung auch öfter.
Weitere Neuheiten
Miele kündigte zudem noch folgende Produkte und Neuerungen an:
Die neue Oberflächenbeschichtung "Diamond Finish" für Vollflächen-Induktionskochfelder
Ein automatisches Dosiersystem für die Geschirrspüler G 7000 sowie ein Dashboard, das in der Miele App Verbräuche anzeigt und Spartipps gibt
Einen Wäschetrockner zum Einstiegspreis
Den Akku-Handstaubsauger Triflex HX2
Zwei besonders leise Modelle des Induktionskochfelds Two In One mit neuem Lüftungskonzept.
Die IFA findet zwar endlich wieder im gewohnten Format statt, doch noch ist sie nicht zurück in ihrer vollen Grösse. Mehr dazu lesen Sie hier.