Trends in der Elektrogrossgeräte-Branche

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Welche Entwicklungen stehen dem Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt bevor? Was sind die Technologietrends von morgen? Experten von Miele, Samsung, V-Zug, Electrolux, BSH und Distronics nehmen Stellung zu den wichtigen Themen im Markt.

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Rico Fallegger, Geschäftsführer, Miele Schweiz: "Global und national – wir sehen positiv in die Zukunft. Generell sind wir richtig aufgestellt, um bei Umsatz, Stückzahlen und Marktanteilen auch in Zukunft weiterhin zu wachsen. Für den Schweizer Markt rechnen wir im zweiten Halbjahr 2014 und darüber hinaus aufgrund der weiterhin starken Bautätigkeiten im Bereich Neu-, Umbau und Renovation mit einem Marktwachstum im Absatz."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Ich glaube, es gibt vor allem zwei wichtige Punkte, die man nicht aus den Augen verlieren sollte und auf die Miele bereits seit der Gründung setzt: Das ist sicherlich zum einen das Thema Qualität. Der Kunde wünscht sich Geräte, auf die er sich langfristig verlassen kann. Daher sind alle unsere Produkte auf eine Betriebsdauer von 20 Jahren getestet. Und zum anderen sollte das individuelle Kundenbedürfnis ein weiteres zentrales Thema für den Handel sein. Es ist wichtig, herauszuspüren, was dem Kunden wichtig ist, und direkt eine Lösung parat zu haben."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Trends aus den Bereichen Ressourcenschonung beziehungsweise Nachhaltigkeit und Ökologie werden in Zukunft immer wichtiger werden. In Beratungsgesprächen merken wir, dass unsere Kunden bezüglich ihres "ökologischen Fussabdrucks" sensibilisiert sind und verstärkt Geräte nachfragen, die besonders energieeffizient sind. Miele entwickelt bereits seit Jahren Geräte und Technologien, die durch den gesamten Produkt­lebenszyklus ressourcenschonend sind."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Ich glaube, um zusätzliche Geräte zu verkaufen, ist es wichtig, beim Kunden Wünsche zu wecken und direkt individuelle Lösungen anzubieten. Wichtig ist der Moment, wenn der Kunde sagt: 'Genauso möchte ich es für meine Küche' oder: 'Dieses Gerät macht meinen Alltag viel einfacher und komfortabler.' Dies gelingt sicherlich auch mit Produkten, die nicht ganz der klassischen Geräteauswahl entsprechen. Ein Beispiel: Der Miele DGC XXL ist vollwertiger Backofen und Dampfgarer in einem Gerät. Er vereint diverse Betriebsarten wie zum Beispiel Dampfgaren, Kombigaren, Heissluft Plus, Ober-/Unterhitzegrill, Grill klein, Intensivbacken, Auftauen, Erhitzen oder Blanchieren und hat dazu ein Fassungsvermögen von 68 Litern. Durch seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten ist er das perfekte Gerät, um zum Beispiel den verschiedenen Ansprüchen in einer Familie absolut gerecht zu werden. Und er passt in die Back­ofen-Nische – er ist also das optimale Austauschgerät für einen konventionellen Backofen."

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Mich begeistern intelligente Funktionen wie etwa Miele Con@ctivity. Das ist die automatische Kommunikation zwischen Kochfeld und Dunstabzugshaube, die für ein optimales Raumklima sorgt. Con@ctivity erfasst die Information, was auf dem Kochfeld geschieht und übermittelt sie an die Gebläsesteuerung der Dunstabzugshaube.
Auch die Wäschepflege hat viel zu bieten: Wir von Miele bieten ein ganzes, in sich geschlossenes Wäschesystem an – von Waschmaschine, Tumbler, Waschmittel bis hin zum Dampfbügelsystem. Damit sind wir einzigartig am Markt. Zudem stehen die neuen Geräte der W1- und T1-Generation für eine wirklich neue Dimension des Waschens. So bieten wir bei den Waschmaschinen mit der automatischen Waschmitteldosierung Twindos noch mehr Bedienkomfort und on top eine Waschmittelersparnis von 30 Prozent. Und mit dem neuen Quickpowerwash gibt es von Miele ein komplettes Waschprogramm in nur 59 Minuten."

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Max Leuenberger, CEO, BSH Hausgeräte: "In Stückzahlen ein kleines Plus gegenüber dem Vorjahr, aber wertmässig eher einen leichten Rückgang."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Wir raten dem Fachhandel, weiterhin Mehrwerte zu kommunizieren und so die Durchschnittserlöse zu verbessern. Themen wie die automatische Dosierung bei Waschmaschinen, die Selbstreinigung von Backöfen, schonende und sparsame Trocknung mit Zeolith, Frischkühlen nahe 0 Grad oder Induktion sind nach wie vor nicht bekannt genug. Auch die Fortschritte beim Thema energieeffiziente Hausgeräte und mögliche Einsparungen sollten kommuniziert werden."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Vernetzung, Sensorik, Bedienkomfort durch grosse Displays, automatische Dosierung und einfache User Interfaces."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Immer wieder die Argumentation zum Thema Energieeinsparung durch moderne Hausgeräte. Das bringt bares Geld und entlastet so die Haushaltskasse."

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Bei allen Technologietrends, aber auch bei Trends im Design und in der Gesellschaft. Die Küche als Wohnraum gewinnt immer mehr Beachtung und wird zum Statussymbol."

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Rolf Wälchli, Managing Director, Distronics: "Ich glaube, die Entwicklung des Marktes wird nicht gross zunehmen. Ich bin der Meinung, dass der Markt aber sehr stabil bleiben und dafür im ersten Halbjahr 2015 wieder anziehen wird. Im Moment warten die Kunden mit Investitionen im Grossgeräte-Bereich ein bisschen ab und prüfen die Angebote auf dem Markt umso mehr."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Mehr neue, gute und auch preisgünstige Innovationen auf dem Markt zu präsentieren, sodass auch die Endkunden wieder mehr von den Produkten im Weisswaren-Bereich angezogen sind. Natürlich sollte sich meiner Ansicht nach bei gewissen Herstellern die zu hohe Preispolitik ändern. Es werden immer noch viel zu viel überteuerte Geräte auf dem Markt angeboten und das merken die Schweizer Konsumenten auch langsam. Deshalb auch eine Verlagerung des gesamten Marktes."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Ganz klar Innovationen, wie etwa unsere Foodcenter, die keinen Wasseranschluss mehr brauchen und einen Wassertank besitzen. Bei Waschmaschinen sind es das Smart-Dosing-System und eine immer höhere Energieeffizienz der Geräte."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Ich selbst habe bemerkt, dass man mit einem eigenen, schnellen, guten und effizienten Service innerhalb von 24 bis 48 Stunden in der gesamten Schweiz, ohne grosse Bürokratie neue Kunden gewinnen kann. Die Kunden sehen wieder, dass man sich um sie bemüht. Ebenfalls Service- wie auch Installationskosten sollten so angepasst sein, dass die Kunden immer wieder zurückkommen, da Geld, Leistung und Service stimmen. Dann bekommen sie ganz sicher wieder neue Aufträge von den Kunden."

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Wie schon erwähnt, denke ich beim Foodcenter an eigene Wassertanks, an Frischhalte-Boxen und breitere Foodcenter als gewohnt, die im Moment Akzente auf dem Schweizer Markt setzen. So haben Sie im Innenraum mehr Kontrolle, können grössere Platten zum Kühlen reinlegen und sehen auf einen Blick den gesamten Inhalt. Beim Waschen geht der Trend ganz klar zu weniger Wasser- und Energieverbrauch. Ebenfalls im Trend sind mehr Ladekapazitäten ab 8 Kilogramm."

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Riccardo Caflisch, Verkaufsleiter Schweiz, Electrolux: "Die Bautätigkeit ist auf einem sehr hohen Niveau und eine Änderung dieser Entwicklung für das 2. Halbjahr zeichnet sich nicht ab. Der Wettbewerb ist intensiv, die Margen eng und die Preise sind nach wie vor stark unter Druck."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Im Konkurrenzkampf sind erstklassige Dienstleistungen und prompter Service sowie gute Beratung elementar. Der Handel sollte mit Herstellern zusammenarbeiten, die den Fachhandel entsprechend unterstützen."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Die Haushaltsgeräte sollen den Alltag erleichtern, sei es beim Waschen, Trocknen, Spülen, Kühlen, Kochen oder Backen. Die zentrale Herausforderung für Apparatehersteller ist es, schöne, einfach zu bedienende Geräte anzubieten, die dem Kunden den Alltag erleichtern. Der Einfluss elektronischer Steuerungen wird sich dabei sicher weiterentwickeln, sei dies in der direkten Interaktion vor dem Gerät, aber auch beim Informationsfluss zwischen Anwender und Gerät. Energieeffiziente Geräte, einfache Reinigung und intuitive Bedienung stehen im Fokus."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Mittels einer guten Beratung können Zusatzverkäufe, wie zum Beispiel zum Profi-Steam-Kombibackofen ein zusätzlicher Kompaktbackofen mit Mikrowelle oder zu einer Waschmaschine ein energieeffizienter Wäschetrockner, generiert werden. Oder am POS-Zubehör ausstellen, das zu den Geräten passt. Zum Beispiel passende Reinigungsmittel, Pfannensets zu den Glaskeramik-Kochfeldern, Wok-Pfannen zu den Wok-Koch­feldern oder Steamer-Schalen zu den Kombibacköfen. Es gibt viele Möglichkeiten. Und natürlich mit bester Beratung ­glänzen!"

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Kochen ist Trend und man isst wieder gerne Zuhause. Vor allem das Kochen mit Sous Vide eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Hier kann sich der Fachhandel durch Dienstleistung wie zum Beispiel Kochvorführungen oder 1:1-Beratung in der Ausstellung profilieren."

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Philipp Hofmann, Leiter Marketing Services, V-Zug: "Die Konjunkturdaten in der Schweiz weisen immer noch gute Werte auf, was das Bauwesen sowie die Konsumenten­stimmung anbelangt. Davon profitiert auch die Baunebenbranche in grossem Masse. Im Austauschmarkt wiegen die Vorteile der neuesten Generation an ressourcenschonenderen Geräten derart stark, dass dieser Teilmarkt weiter enorm ­zulegen wird."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Der Kauf von Haushaltsgeräten ist per se ein Vertrauensgeschäft. Ein solches kann man ja bekanntlich nicht degustieren oder probefahren und testen. Die Wahl der Marke hat also sehr viel mit den gemachten Erfahrungen zu tun und mit dem Image der Hersteller. Dies färbt aber auch auf den Handel ab. Auch hier ist ein Anbieter mit einer kompetenten Beratung und mit einer hohen Servicequalität im Vorteil. Das Investieren in die Ausbildung der Mitarbeiter lohnt sich in jedem Fall, um sich vom Standard abzuheben."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Die ressourcenschonenden Technologien, wie zum Beispiel die Integration von Wärmepumpentechnologie in Waschautomaten und Geschirrspülern, werden in Zukunft noch stärker gefragt werden. Was die Hausvernetzung angeht, wird sich bezüglich des Nutzens der Spreu vom Weizen trennen. Nicht alles, was in einer Home-Automation angeboten wird, ist von gleichem Nutzen. Aber die Haushaltsgeräteindustrie wird ihren Teil dazu beitragen können."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Bei einem Einzelaustausch eines Geräts kann es sich lohnen, den Ressourcenverbrauch der weiteren bestehenden Geräte in einen Vergleich mit den energiesparenden Geräten von heute zu setzen. Bei einem Neuverkauf eines Geräts kann oftmals auch passendes Zubehör angeboten werden. Zudem lohnen sich alle kreativen Ideen, um die potenziellen Kunden in das eigene Geschäft zu lotsen und dort mit einer kompetenten Beratung auch auf zusätzliche Möglichkeiten hinzuweisen."

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Der Combi-Steamer-Boom ist nach wie vor spürbar. Dies wird zusätzlich auch im Austauschmarkt noch stärker werden. Im Austausch mit einem bisherigen Einbauherd oder Backofen kann im Nu mit der Installation eines Combair-Steam, also der Combi-Steamer in der Grösse eines herkömmlichen Backofens, die Küche modernisiert werden."

Welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie im Schweizer Elektrogrossgeräte-Markt im 2. Halbjahr und darüber hinaus?

Thomas Brunner, Head of CE & HA, Samsung Schweiz: "Obwohl der Branchenverband FEA von stagnierenden oder gar rückläufigen Verkaufszahlen spricht, blicken wir dem 2. Halbjahr 2014 positiv entgegen. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren innovativen Produkten, wie zum Beispiel der smarten Waschmaschine WW9000, auch in einer schwierigen Marktsituation Erfolg haben können."

Was raten Sie dem Handel für ein erfolg­reiches zweites Halbjahr?

"Setzen Sie auf innovative Produkte, natürlich am besten von Samsung. Unsere Waschmaschine WW9000 lässt sich beispielsweise von unterwegs per App bedienen. Der Food Showcase überzeugt durch ein innovaties Organisationssystem und einmaliges Konzept mit zwei Türen. Innovationen, die dem Konsumenten einen echten Mehrwert bieten, sind gefragt und entscheidende Verkaufsargumente."

Was sind die Technologietrends in der ­Elektrogrossgeräte-Branche?

"Eindeutig das vernetzte Zuhause. Mehr dazu werden wir anlässlich der IFA kommunizieren können. Wir haben aber bereits jetzt vernetzte Produkte im Line-up, zum Beispiel die Waschmaschine WW9000 oder auch Klimageräte, die sich mit der Smart-Home-App steuern lassen."

Was raten Sie dem Handel, um bei Gross­geräten Zusatzverkäufe zu generieren?

"Gerade wenn es um Innovationen geht, ist das Fachwissen bei der Verkaufsberatung essenziell. Samsung bietet individuelle Schulungen an, um den Handel optimal vorzubereiten. Wichtig sind ausserdem ein gutes After-Sales-Programm, was Lieferung, Installation und Service betrifft. Auch hier unterstützen und betreuen wir den Fachhandel."

Bei welchen Elektrogrossgeräte-Trends sehen Sie neue Chancen für den Handel?

"Food Center, sogenannte 'Amerikanische Kühlschränke', liegen sehr im Trend und die Verkäufe steigen enstprechend kontinuierlich. Mit dem Samsung Food Showcase haben wir in diesem Bereich ein sehr innovatives Produkt auf dem Markt, was sowohl Design als auch Funktionalität betrifft. Bei Waschmaschinen ist ebenfalls das Design aber natürlich auch die Bedienerfreundlichkeit im Fokus. Konsumenten möchten Waschmaschinen nicht mehr im Keller verstecken müssen, der Anspruch ans Design ist dementsprechend hoch. Unsere WW9000 ist ein elegantes Produkt, das aber auch durch Innovationen, wie beispielsweise der automatischen Waschmittel-Dosierung oder der Bedienung per Smartphone von unterwegs, heraussticht."

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