Update: Nicht alle Displays erhalten eine Energieetikette – mit gutem Grund
In der Schweiz und der EU gibt es seit dem 1. März neue Energieetiketten. Sie bewerten die Energieeffizienz von Monitoren, Geschirrspülern und Co. strenger. Die neuen Etiketten sorgen nun für Verwirrung.
Update vom 23.03.2021: Update: Längst nicht alle Elektrogeräte erhalten eine der neuen Energieetiketten. Laut einem Bericht von "Invidis" schliessen die neuen Verordnungen bestimmte professionelle Displays aus: "Displays mit einer Fläche kleiner als 0,3 und grösser als 1,3 Quadratmeter sind von der Auszeichnungspflicht befreit", fasst "Invidis" zusammen, und beruft sich dabei auf die offizielle Verordnung der EU. Artikel 1 dieser Verordnung listet tatsächlich eine ganze Reihe von Ausnahmen auf, darunter etwa auch medizinische Displays, VR-Brillen oder Broadcast-Displays.
Diese Ausnahmen gelten auch in der Schweiz, bestätigt Giuseppe Sampietro, Leiter Energie beim Branchenverband Swico, auf Anfrage. Er erklärt, dass es sich bei diesen Ausnahmen um sehr spezialisierte Geräte handle. Die besonders grossen Displays würden etwa in Veranstaltungsräumen eingesetzt, während es besonders kleine Geräte noch kaum gäbe. Das Gros der Displays, darunter auch handelsübliche Computermonitore und Fernseher, sind von den Ausnahmeregelungen nicht betroffen und erhalten folglich eine Auszeichnung.
Die Energieetiketten sollen es ermöglichen, die Energieeffizienz von Geräten zu beurteilen, wie aus einer Website des Bundes hervorgeht. Die als Ausnahmen in der Verordnung geführten Geräte sind laut Sampietro sehr spezialisiert, was ein Vergleich mit anderen Geräten wiederum erschweren würde.
Update vom 19.03.2021: Neue Energieetiketten sorgen für Verwirrung
Die neuen Energieetiketten, die seit 1. März 2021 in der Schweiz und in der EU für bestimmte Elektrogeräte verwendet werden, sorgen bei Konsumentinnen und Konsumenten für Verwirrung, wie SRF berichtet.
Eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins "Espresso" habe gemeldet, online einen Kühlschrank bestellt zu haben, der nach dem alten Schema mit der Bestnote "A+++" bewertet worden war. Geliefert worden wäre er aber mit der Note "F" auf der neuen Skala, der zweitschlechtesten Bewertung. Ein Fernseher wäre in einem Online-Shop mit "A+", auf der Seite des Herstellers jedoch gemäss neuer Skala mit "G" eingestuft worden. Die Geräte seien jedoch lediglich in der Skala abgerutscht, aber deshalb nicht schlechter geworden, wird Markus Bleuer vom Bundesamt für Energie zitiert. Der Stromverbrauch der Geräte sei weiterhin derselbe. Bis alle Anbieter die Umstellung geschafft haben, kann es indes noch dauern. Auch für jene Produktgruppen, die bereits mit dem neuen Label ausgestattet sein sollten, gäbe es eine Übergangsfrist bis zum Ende des Jahres.
Originalmedung vom 25.02.2021: Die Schweiz erhält neue Energieetiketten für Elektrogeräte
Ab dem 1. März 2021 ist Schluss mit der Skala G bis A+++. Denn im EU-Raum und in der Schweiz gibt es neue Energieetiketten für Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Bildschirme. Wie der Konsumentenschutz mitteilt, zeigen die neuen Etiketten auf einen Blick, wie effizient ein Gerät ist.
Die bisher verwendete Skala von G bis A+++ wurde seit den 90er-Jahren verwendet. Sie wurde aber zusehends komplizierter, da Neugeräte immer energieeffizienter wurden. Das führte laut Konsumentenschutz dazu, dass fast alle neuen Kühlschränke oder Geschirrspüler in der Bestkategorie A klassifiziert wurden. Die alte Effizienzskala musste daher bereits um die Bestwerte A+, A++ und A+++ erweitert werden, "was zu Verwirrung führte".
Die Bewertung ist deutlich strenger
Die neue Skala berücksichtige den technologischen Fortschritt besser und klassifiziere die Geräte tiefer. "Denn die Kriterien, damit ein Gerät künftig in die Bestklassifizierung A aufsteigt, sind künftig deutlich strenger", heisst es. Es könne gut sein, dass ein Kühlschrank, der bisher das Label A+++ trug, mit dem neuen Etikett die Klassifizierung C erhält. Laut Konsumentenschutz werden zunächst nur sehr wenige Geräte überhaupt die beste Wertung erzielen. "Das soll Hersteller dazu ermutigen, weiterhin an der Effizienz ihrer Geräte zu feilen."
Auf den neuen Energieetiketten befindet sich ausserdem ein QR-Code. Wird dieser eingescannt, erhalten Konsumentinnen und Konsumenten Zugriff auf eine Datenbank mit weiteren Produktinformationen. Ausserdem geben die Etiketten auf der unteren Hälfte weitere Auskünfte. Beispielsweise über die Schallemissionen oder den Wasserverbrauch eines Geräts.
Ab dem 1. März werden vorerst nur Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Waschtrockner, Geschirrspüler und Bildschirme neu deklariert. Ab dem 1. September 2021 kommen Leuchtmittel hinzu. Laut Konsumentenschutz sollen bis spätestens am 31. August 2022 alle alten Energielabels verschwinden.
Dass die in Schweizer Haushalten verwendeten Geräte immer energieeffizienter werden, zeigt auch eine Studie des Bundesamts für Energie (BFE). Um über 13 Prozent ist der Energieverbrauch innerhalb von 17 Jahren gesunken. Und das, obwohl die Anzahl der verwendeten Geräte stieg.